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Montag, 2. November 2020
LL Tag 1: Montag 2.11.; 11 - 22 Grad.
okavanga, 20:58h
Heute wäre Yoga-Tag. Wie es wohl unserer Yogini S. geht? Während des ersten LL schrieb uns das Fitness-Studio an und bat um Solidarität in Form von fortgesetzten Beiträgen. Ich antwortete, dass ich mich sehr gerne solidarisch zeige, und ob denn diese Solidarität auch bei den freiberuflichen Trainern landen würde? Drei mal sendete ich eine solche Mail, ohne Reaktion. Als ich mich im Juli/August (weiß gar nicht mehr genau) wieder in einen Kurs traute, fragte ich bei S. nach. Solidarität, sie prustete, kein Euro sei an die Trainer weitergegeben worden. Sie hätte ja nichtmal mit dem ganzen Betrag gerechent, doch zumindest mit einer kleinen Geste, einem Bruchteil. Zwar gab es die staatlichen Hilfen, aber sie kämpfte sehr. Im Falle eines zweiten LL, so meinte sie, wisse sie nicht wie sie das schaffen solle.
In den Kursen selbst gab es eine harte Teilnehmergrenze und abgeklebte Bewegungsbereiche für jedes Individuum mit Matte. Türen und bodentiefe Fenster waren stets geöffnet, so dass es richtigen Durchzug gab. Wir sangen weder Mantren noch Om. Im Sommer war das vermutlich wirklich unkritisch. Der Raum ist riesig und durchlüftet. Mit sinkenden Temperaturen stieg allerdings auch unsere, also der Teilnehmer Skepsis.
Zurück ins Jetzt. In der Stadt ist es ganz anders als beim ersten LL. Mehr Menschen. Mehr Autos (doof). Das weiß ich, weil ich durchs Carrée radelte. Ein bisschen Sonne und Luft braucht der Mensch.
Ansonsten Uni-Kram und Heim-Yoga. Noch bin ich zuversichtlich und gelassen.
Ähnlich oder etwas mehr als die Pandemie besorgt mich die morgige Wahl und deren möglichen Folgen. Das wird ein Blick in die Zeitungen mit sehr flauem Magen. Und das tragische ist: eigentlich egal bei welchem Ausgang. Wobei sich das Auszählen ja sowieso ziehen wird.
[ZDF RKI Montag: 12.097 neue Corona-Infektionen; Indizenzwert Mannheim: 150,3,1; Hof: 93,8 (Stadt) bzw. 84,4 (Land)]
2.11. 11-22:

Immer wieder im loveboat mit dem kleinen Wesen:

In den Kursen selbst gab es eine harte Teilnehmergrenze und abgeklebte Bewegungsbereiche für jedes Individuum mit Matte. Türen und bodentiefe Fenster waren stets geöffnet, so dass es richtigen Durchzug gab. Wir sangen weder Mantren noch Om. Im Sommer war das vermutlich wirklich unkritisch. Der Raum ist riesig und durchlüftet. Mit sinkenden Temperaturen stieg allerdings auch unsere, also der Teilnehmer Skepsis.
Zurück ins Jetzt. In der Stadt ist es ganz anders als beim ersten LL. Mehr Menschen. Mehr Autos (doof). Das weiß ich, weil ich durchs Carrée radelte. Ein bisschen Sonne und Luft braucht der Mensch.
Ansonsten Uni-Kram und Heim-Yoga. Noch bin ich zuversichtlich und gelassen.
Ähnlich oder etwas mehr als die Pandemie besorgt mich die morgige Wahl und deren möglichen Folgen. Das wird ein Blick in die Zeitungen mit sehr flauem Magen. Und das tragische ist: eigentlich egal bei welchem Ausgang. Wobei sich das Auszählen ja sowieso ziehen wird.
[ZDF RKI Montag: 12.097 neue Corona-Infektionen; Indizenzwert Mannheim: 150,3,1; Hof: 93,8 (Stadt) bzw. 84,4 (Land)]
2.11. 11-22:

Immer wieder im loveboat mit dem kleinen Wesen:

Sonntag, 1. November 2020
Allerheiligen - der Tag vor dem LL.
okavanga, 21:35h
Dieses Tagebuchdingsen ist nichts für mich. Also dann eben wenn ich daran denke. Diesen 2. Lockdown light nenne ich jetzt nur noch LL.
Samstag, ein sehr milder Tag: die Fülle unseres Marktes beeindruckt mich immer wieder. Diese Vielfalt an Farben und Genüssen. Das Paradies auf Erden.
Am Nachmittag treffen L. und ich uns in einem Café. Dort alles fein mit Abstand und durchgängig geöffneten Fenstern und Türen, Desinfektionsmittelausgabe etc.
L hat den Blues, zu Zitronen-Mandel-Kuchen und Brownie mit Erdnussbutter werden auf Rhabarber bzw. Aperol Spritz kredenzt.
Als das Café um 18 Uhr schließt, wollen L. und ich nicht nach Hause, vor allem angesichts der nächsten Wochen. Also in den JuBu. Erst alles prima in der Hipsterbar, auf der anderen Seite des Raumes ist noch ein Tisch belegt. Desinfektionsmittel, sauber einchecken mit Daten. Wieder einmal gemerkt, wie auch bei mir mit dem Pegel das "ach ja geht schon irgendwie" steigt. Die Lüftungsanlage muss Bombe sein, denn auch am nächsten Tag rieche ich trotz Raucherbar nichts an meinen Haaren und Klamotten. Aber. Irgendwann schauen wir uns um und es ist sehr voll geworden. Die beiden Tische neben uns scheinen sehr nah. Die Gemengelage erweckt den Anschein, als würden die Gruppen an beiden Tischen zusammengehören. Das ist aber nicht der Fall. Die Barhocker rechts von uns sind inzwischen auch belegt. Das ist kein Meter. Hm. Als dann die beiden Tische neben uns Besuch von weiteren Bekannten erhalten, die sich ohne zu überlegen Stühle an diese Tische ziehen, trennen unseren Tisch vom nächsten Nachbarn maximal 10 Zentimeter. Es gibt absolut keinen Abstand mehr zwischen den drei Tischen bis hin Bar. Zeit zu gehen (zu spät, I know). Beim Zahlen frage ich den Kellner, ob er das denn gerade alles so in Ordnung findet. Ein Schulterzucken. Naja, meine ich, angesichts dieser Umstände hier muss sich ein Teil der Gastronomie nicht wundern, dass das nun solche Konsequenzen hat. Nochmal Schulterzucken seinerseits.
Klar, selbst Schuld dass wir am letzten JuBu-Abend vor dem LL in eine Bar gehen. Trotzdem bin ich schockiert, wie lax auch jetzt noch die Vorgaben von einigen Gastronomen gehandhabt werden. Das "Gute" daran ist, dass ich nun völlig entspannt den nächsten Wochen entgegenblicke, weil mir deren Notwendigkeit gar so klar vor Augen geführt wurde. Rational zwar schon vorher begriffen, aber mei, emotional hinkts halt manchmal bissl hinterher. Immerhin war es ein wirklich sehr schöner Nachmittag und Abend.
Ich werde bis Montag nächste Woche abgesehen von einigen Arztterminen also keine Menschen sehen. Dann folgt (aus anderen Gründen) ein C-Test und sowieso Quarantäne.
Heute dann nur mit Katze im Bett verbracht und 3 Filmtage-Filme gestreamt:
- Baby Bitchka (hmmm....)
- Albträumer(mmhmmmm!)
- Green Sea (mmmmm! :-))

[ZDF RKI Sonntag: 14.177 neue Corona-Infektionen (Wert eine Woche zuvor: 11.176); Indizenzwert Mannheim: 156,1; Hof: 72 (Stadt) bzw. 72,8 (Land)]
Samstag, ein sehr milder Tag: die Fülle unseres Marktes beeindruckt mich immer wieder. Diese Vielfalt an Farben und Genüssen. Das Paradies auf Erden.
Am Nachmittag treffen L. und ich uns in einem Café. Dort alles fein mit Abstand und durchgängig geöffneten Fenstern und Türen, Desinfektionsmittelausgabe etc.
L hat den Blues, zu Zitronen-Mandel-Kuchen und Brownie mit Erdnussbutter werden auf Rhabarber bzw. Aperol Spritz kredenzt.
Als das Café um 18 Uhr schließt, wollen L. und ich nicht nach Hause, vor allem angesichts der nächsten Wochen. Also in den JuBu. Erst alles prima in der Hipsterbar, auf der anderen Seite des Raumes ist noch ein Tisch belegt. Desinfektionsmittel, sauber einchecken mit Daten. Wieder einmal gemerkt, wie auch bei mir mit dem Pegel das "ach ja geht schon irgendwie" steigt. Die Lüftungsanlage muss Bombe sein, denn auch am nächsten Tag rieche ich trotz Raucherbar nichts an meinen Haaren und Klamotten. Aber. Irgendwann schauen wir uns um und es ist sehr voll geworden. Die beiden Tische neben uns scheinen sehr nah. Die Gemengelage erweckt den Anschein, als würden die Gruppen an beiden Tischen zusammengehören. Das ist aber nicht der Fall. Die Barhocker rechts von uns sind inzwischen auch belegt. Das ist kein Meter. Hm. Als dann die beiden Tische neben uns Besuch von weiteren Bekannten erhalten, die sich ohne zu überlegen Stühle an diese Tische ziehen, trennen unseren Tisch vom nächsten Nachbarn maximal 10 Zentimeter. Es gibt absolut keinen Abstand mehr zwischen den drei Tischen bis hin Bar. Zeit zu gehen (zu spät, I know). Beim Zahlen frage ich den Kellner, ob er das denn gerade alles so in Ordnung findet. Ein Schulterzucken. Naja, meine ich, angesichts dieser Umstände hier muss sich ein Teil der Gastronomie nicht wundern, dass das nun solche Konsequenzen hat. Nochmal Schulterzucken seinerseits.
Klar, selbst Schuld dass wir am letzten JuBu-Abend vor dem LL in eine Bar gehen. Trotzdem bin ich schockiert, wie lax auch jetzt noch die Vorgaben von einigen Gastronomen gehandhabt werden. Das "Gute" daran ist, dass ich nun völlig entspannt den nächsten Wochen entgegenblicke, weil mir deren Notwendigkeit gar so klar vor Augen geführt wurde. Rational zwar schon vorher begriffen, aber mei, emotional hinkts halt manchmal bissl hinterher. Immerhin war es ein wirklich sehr schöner Nachmittag und Abend.
Ich werde bis Montag nächste Woche abgesehen von einigen Arztterminen also keine Menschen sehen. Dann folgt (aus anderen Gründen) ein C-Test und sowieso Quarantäne.
Heute dann nur mit Katze im Bett verbracht und 3 Filmtage-Filme gestreamt:
- Baby Bitchka (hmmm....)
- Albträumer(mmhmmmm!)
- Green Sea (mmmmm! :-))

[ZDF RKI Sonntag: 14.177 neue Corona-Infektionen (Wert eine Woche zuvor: 11.176); Indizenzwert Mannheim: 156,1; Hof: 72 (Stadt) bzw. 72,8 (Land)]
Samstag, 31. Oktober 2020
Tag 3 vor dem 2. "Lockdown"
okavanga, 00:05h
Es ist ja kein richtiger Lockdown, und wenn ich zu D. und ihrer frischgebackenen kleinen Familie nach Frankreich blicke, dann bin ich erleichtert dass ich mich außerhalb meiner Wohnung bewegen darf. Auch darüber hinaus ist das eine schwere Zeit für Frankreich. 2 Wochen nach der Enthauptung des Lehrers gab es gestern einen weiteren Terroranschlag bei dem drei Menschen ums Leben kamen und weitere verletzt wurden. Frankreich hat nun neben dem harten Lockdown auch die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.
Heute standen zum Glück genügend Dinge auf dem Plan, um sich nicht in Gedanken zu ergehen. So musste ich mich um eine neue Kühl-Gefrier-Kombi kümmern, die alte gibt den Geist auf. Nach eifriger online-Recherche entdecke ich vor Ort bei einem Händler, der klingt wie ein Planet, ein irres Schnäppchen. Mit Dellen, aber sowas stört mich gar nicht, so lange die Funktion gewährleistet ist. Am Mittwoch wird geliefert.
Ist zwar immer noch ein Batzen Geld, das eigentlich seit langem Sparen (a.c. = ante corona) für Thailand bestimmt war. Naja aus Gründen wird das bekanntlich nichts. Um es mir ein bisschen schöner zu reden versuche ich Gemeinsamkeiten der Begriffe Thailand und Kühlschrank zu finden. Beide haben genau ein h, ein l und ein n. Leider wars das auch schon. Wobei, in Thailands Norden kann es auch sehr kühl werden, wie die F. und ich einst im Kloster bemerkten. Egal. Der tägliche Blick in das Gerät wird mich beglücken, seit mehreren Monaten koche ich intensiv und spiele dadurch bedingt oft Tetris im alten Kühlschrank.
Vor zwei Tagen fragte mich die A. außerdem, ob ich denn derzeit gar nichts für Studium machen müsse. Glückselig antwortete ich: nein, herrlich oder? Großartig, dieses Nichtstun. Und dann fiel mir ein, dass seit Mitte Oktober unser Vorbereitungskurs für die Bachelorarbeit läuft. Ähäm.
Ansonsten versuche ich mich psychisch und mental auf die nächsten Wochen einzustellen. Manchmal fragt ein Teil meines Gehirns, warum es ab Montag falsch sein soll die L. in einem Café zu Kaffee und Kuchen zu treffen (wo ja inzwischen wirklich extrem auf Hygienevorkehrungen geachtet wird), aber völlig in Ordnung wenn zwei Hausstände mit insgesamt 10 Leuten in einer Wohnung kaffeeklatschen (da wage ich mal zu bezweifeln, dass da was mit Vorkehrungen is). Diesem Teil meines Gehirns erzähle ich dann von dem tollen neuen Kühlschrank.
Gelesen: Uni-Dinge.
Gekauft: das Buch "Ungebunden" von Malin Lindroth. Entsprechende Kritiken in Zeit und Süddeutsche sind inzwischen kostenpflichtig, aber vielleicht haben Sie ja ein Abo. Hier die Infos vom Verlag. Sehr interessant auch die weiterführenden Infos und ein Auszug aus dem Vorwort von Teresa Bücker.
Gebacken: Granola. Rezept gern auf Anfrage.
Geknipst: Grüne Spitzen auf gelben Kronen an grauem Tag (das graue Gebäude dahinter ist übrigens die berühmt-berüchtigte Schokoladenfabrik, Herr Mark hätte das sicher erkannt).

[ZDF lt. ZEIT online: deutschlandweite Neuinfektionen gestern: 18.295; Inzidenzwert Mannheim: 146,5; Hof: 68,6 (Landkreis) bzw. 61,1 (Stadt)]
Heute standen zum Glück genügend Dinge auf dem Plan, um sich nicht in Gedanken zu ergehen. So musste ich mich um eine neue Kühl-Gefrier-Kombi kümmern, die alte gibt den Geist auf. Nach eifriger online-Recherche entdecke ich vor Ort bei einem Händler, der klingt wie ein Planet, ein irres Schnäppchen. Mit Dellen, aber sowas stört mich gar nicht, so lange die Funktion gewährleistet ist. Am Mittwoch wird geliefert.
Ist zwar immer noch ein Batzen Geld, das eigentlich seit langem Sparen (a.c. = ante corona) für Thailand bestimmt war. Naja aus Gründen wird das bekanntlich nichts. Um es mir ein bisschen schöner zu reden versuche ich Gemeinsamkeiten der Begriffe Thailand und Kühlschrank zu finden. Beide haben genau ein h, ein l und ein n. Leider wars das auch schon. Wobei, in Thailands Norden kann es auch sehr kühl werden, wie die F. und ich einst im Kloster bemerkten. Egal. Der tägliche Blick in das Gerät wird mich beglücken, seit mehreren Monaten koche ich intensiv und spiele dadurch bedingt oft Tetris im alten Kühlschrank.
Vor zwei Tagen fragte mich die A. außerdem, ob ich denn derzeit gar nichts für Studium machen müsse. Glückselig antwortete ich: nein, herrlich oder? Großartig, dieses Nichtstun. Und dann fiel mir ein, dass seit Mitte Oktober unser Vorbereitungskurs für die Bachelorarbeit läuft. Ähäm.
Ansonsten versuche ich mich psychisch und mental auf die nächsten Wochen einzustellen. Manchmal fragt ein Teil meines Gehirns, warum es ab Montag falsch sein soll die L. in einem Café zu Kaffee und Kuchen zu treffen (wo ja inzwischen wirklich extrem auf Hygienevorkehrungen geachtet wird), aber völlig in Ordnung wenn zwei Hausstände mit insgesamt 10 Leuten in einer Wohnung kaffeeklatschen (da wage ich mal zu bezweifeln, dass da was mit Vorkehrungen is). Diesem Teil meines Gehirns erzähle ich dann von dem tollen neuen Kühlschrank.
Gelesen: Uni-Dinge.
Gekauft: das Buch "Ungebunden" von Malin Lindroth. Entsprechende Kritiken in Zeit und Süddeutsche sind inzwischen kostenpflichtig, aber vielleicht haben Sie ja ein Abo. Hier die Infos vom Verlag. Sehr interessant auch die weiterführenden Infos und ein Auszug aus dem Vorwort von Teresa Bücker.
Gebacken: Granola. Rezept gern auf Anfrage.
Geknipst: Grüne Spitzen auf gelben Kronen an grauem Tag (das graue Gebäude dahinter ist übrigens die berühmt-berüchtigte Schokoladenfabrik, Herr Mark hätte das sicher erkannt).

[ZDF lt. ZEIT online: deutschlandweite Neuinfektionen gestern: 18.295; Inzidenzwert Mannheim: 146,5; Hof: 68,6 (Landkreis) bzw. 61,1 (Stadt)]
Donnerstag, 29. Oktober 2020
okavanga, 12:45h

Katze ankucken hilft immer.

Gelesen in der ZEIT online: Die Antwort muss nun umfassender sein
Vielleicht versuche ich mich auch mal an einem Tagebuch zur Sache. Es bleibt das Gefühl in der Öffentlichkeit nicht ohne Stigmatisierung sagen zu dürfen, als wie problematisch ich die Situation empfinde. Ich glaube, das war auch der Grund warum ich das Blog dicht gemachte habe. Das Gefühl, hier nicht schreiben zu können was ich wirklich denke und fühle. Und das hat gar nix mit Verschörungstheorien oder sonstiger Scheisse zu tun: ich bin großer Befürworter aller Hygienemaßnahmen, finde die Maske trotz massiver NNH-Probleme völlig unproblematisch und trage sie konsequent, habe die App installiert und nutze sie auch. War auf keinen Geburtstagen oder sonstigen größeren privaten Veranstaltungen und habe zur Verwunderung der Familie auch die Taufe meines Neffens vermieden (ich war wiederum verwundert, wieso man sowas bedenkenlos feiert am 17.10., in Kirche und Wohnung, mit Familie aus der Heimat, Rosenheim und Berlin). Sondern es hat eben einfach nur damit zu tun, als wie schwierig ich die Pandemie empfinde und mit dem Eindruck, dass das nicht als legitim betrachtet wird, weil das alles nun mal notwendig ist und es immer auch anderen schlechter geht. Wie soll man unter einem solchen Eindruck dann formulieren, dass es einem nicht gut geht? Und damit meine ich jetzt wieder NICHT, wie Corona-Leugner und Co, dass wir keine Meinungsfreiheit hätten. Sondern eben, vielleicht gerade in diesem Blogger-Milieu, der Eindruck, von Menschen umgeben zu sein, für die das alles gar kein Problem ist, deren Verständnis für alle Maßnahmen grenzenlos und für Menschen die das hinterfragen (weil die Maßnahmen einfach für einen selbst wie auch andere auch große Probleme bedeuten) sehr begrenzt zu sein scheint.
Mittwoch, 28. Oktober 2020
okavanga, 22:05h
Ein seltener Moment, in dem ich den Mannheimer Morgen mal feier: ausgerechnet heute Abend ist die erste Nachricht auf der Online-Seite nichts zum f*cking Virus, sondern kultureller Natur: der Film "Und morgen die ganzen Welt" wird deutscher Oscar-Beitrag. Das freut mich sehr, nicht nur, weil er in Mannheim und dort primär in Jungbusch und Peer 23 gedreht wurde.
Gerade auf der Seite der Filmtage entdeckt, dass der Film nur bis zum 25.10. online verfügbar war. Wie schade, wollte gerne nochmal darauf hinweisen. Wirklich sehenswert.
Julia von Heinz und ein Teil des Casts. Coronaconform.

Gerade auf der Seite der Filmtage entdeckt, dass der Film nur bis zum 25.10. online verfügbar war. Wie schade, wollte gerne nochmal darauf hinweisen. Wirklich sehenswert.
Julia von Heinz und ein Teil des Casts. Coronaconform.

okavanga, 18:45h
Bei allem Verständnis, ich kotze.
(also ich gehe davon aus, dass es nicht bei 4 Wochen bleibt. aber wer will jetzt schon kommunizieren, dass das schwierig wieder zu lockern ist über den gesamten Winter? schwer vorstellbar, dass in 4 Wochen die Maßnahmen rückgängig gemacht werden)
Kultur: nö. Kirche: ja
Hauptsache ora et labora, wa.
Ich kotze. Sagte ich das schon.
---
Es erstaunt mich selbst, was das alles in mir auslöst. Bisher fühlte ich eine große Solidarität und den Willen dazu beizutragen, dass wir gut durch die Zeit kommen. Erst durch die erneute Verschärfung wird mir bewusst, wie belastet ich aus den ersten Monaten raus bin. Ich freue mich für alle, die sich psychisch dazu in der Lage sehen, mit der Situation umzugehen. Für mich ist es schwierig alleinstehend und mit Tendenz zu Depressionen auf Kontakte in Arbeit, Sport und Freizeit zu verzichten, insbesondere, da es aus meiner Sicht nicht absehbar ist. Und in der Arbeit war ich sowieos nur einmal in der Woche (jetzt soll es wieder ganz gestrichen werden). Dazu kommt die Dunkelheit der Jahrezeit. Ich wünschte, ich könnte daran glauben, dass es bei 4 Wochen bleibt. Das wäre OK. Aber vor meinem inneren Auge liegen 4-5 lange Monate.
Ich verstehe nicht, wieso Gottesdienste kein Problem sind, Kulturveranstaltungen hingegen schon. Es mag sein, dass inzwischen nicht mehr nachvollziehbar ist bei einer großen Menge an Infektionen, woher sie kommen. Zu Beginn war jedoch nie von Infektionen in Kino & Co zu hören, durchaus aber von Gottesdiensten. Bei den Hofer Filmtagen beispielsweise wurde so hart auf das Einhalten sämtlicher Maßnahmen geachtet, inklusive der Maskenpflicht am Platz, Turbo Lüftungsanlage, allgegenwärtiges Desinfektionsmittel, riesig viel Platz um die reservierten Plätze (weit mehr als 1,5 Meter). Es fällt mir schwer zu glauben, dass hier das Infektionsrisiko höher ist als in der Kirche. Oder bei Ausstellungen, im Rahmen der einander-Aktionstage in Mannheim fanden tolle Veranstaltungen statt, bei denen so wenige Leute waren mit so riesigem Abstand und ständigem Tragen der Maske - es fällt mir auch hier schwer.
Wieso sind Kantinen weiterhin möglich, weitere Gastronomie aber nicht.
Es schreit für mich so sehr danach, dass wir hauptsache alle bitte schön leitungsfähig bleiben (was aus psychischen Gründen allerdings fraglich bleibgt) und leisten, aber mehr bitte auch nicht. Und das macht mich wütend.
Mir blutet das Herz, für alle Kulturschaffenden, für Gastronomen und Clubbetreiber. Mir blutet das Herz.
Ich will keine Corona-Demo-Frau werden, wirklich nicht. Aber es fällt mir gerade wirklich schwer mich völlig zu den Maßnahmen zu committen, bei aller Solidarität, und ja, ich halte mich für einen solidarischen Menschen.
(also ich gehe davon aus, dass es nicht bei 4 Wochen bleibt. aber wer will jetzt schon kommunizieren, dass das schwierig wieder zu lockern ist über den gesamten Winter? schwer vorstellbar, dass in 4 Wochen die Maßnahmen rückgängig gemacht werden)
Kultur: nö. Kirche: ja
Hauptsache ora et labora, wa.
Ich kotze. Sagte ich das schon.
---
Es erstaunt mich selbst, was das alles in mir auslöst. Bisher fühlte ich eine große Solidarität und den Willen dazu beizutragen, dass wir gut durch die Zeit kommen. Erst durch die erneute Verschärfung wird mir bewusst, wie belastet ich aus den ersten Monaten raus bin. Ich freue mich für alle, die sich psychisch dazu in der Lage sehen, mit der Situation umzugehen. Für mich ist es schwierig alleinstehend und mit Tendenz zu Depressionen auf Kontakte in Arbeit, Sport und Freizeit zu verzichten, insbesondere, da es aus meiner Sicht nicht absehbar ist. Und in der Arbeit war ich sowieos nur einmal in der Woche (jetzt soll es wieder ganz gestrichen werden). Dazu kommt die Dunkelheit der Jahrezeit. Ich wünschte, ich könnte daran glauben, dass es bei 4 Wochen bleibt. Das wäre OK. Aber vor meinem inneren Auge liegen 4-5 lange Monate.
Ich verstehe nicht, wieso Gottesdienste kein Problem sind, Kulturveranstaltungen hingegen schon. Es mag sein, dass inzwischen nicht mehr nachvollziehbar ist bei einer großen Menge an Infektionen, woher sie kommen. Zu Beginn war jedoch nie von Infektionen in Kino & Co zu hören, durchaus aber von Gottesdiensten. Bei den Hofer Filmtagen beispielsweise wurde so hart auf das Einhalten sämtlicher Maßnahmen geachtet, inklusive der Maskenpflicht am Platz, Turbo Lüftungsanlage, allgegenwärtiges Desinfektionsmittel, riesig viel Platz um die reservierten Plätze (weit mehr als 1,5 Meter). Es fällt mir schwer zu glauben, dass hier das Infektionsrisiko höher ist als in der Kirche. Oder bei Ausstellungen, im Rahmen der einander-Aktionstage in Mannheim fanden tolle Veranstaltungen statt, bei denen so wenige Leute waren mit so riesigem Abstand und ständigem Tragen der Maske - es fällt mir auch hier schwer.
Wieso sind Kantinen weiterhin möglich, weitere Gastronomie aber nicht.
Es schreit für mich so sehr danach, dass wir hauptsache alle bitte schön leitungsfähig bleiben (was aus psychischen Gründen allerdings fraglich bleibgt) und leisten, aber mehr bitte auch nicht. Und das macht mich wütend.
Mir blutet das Herz, für alle Kulturschaffenden, für Gastronomen und Clubbetreiber. Mir blutet das Herz.
Ich will keine Corona-Demo-Frau werden, wirklich nicht. Aber es fällt mir gerade wirklich schwer mich völlig zu den Maßnahmen zu committen, bei aller Solidarität, und ja, ich halte mich für einen solidarischen Menschen.
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