Montag, 4. Oktober 2021
Hat mir damals gefallen: der Film "Yuli", verfügbar in der arte-Mediathek bis 10.10.

Interessant: "Interozeption" meint die Wahrnehmung und Verarbeitung von Signalen aus dem Körperinneren. Es handelt sich dabei um einen basalen Prozess, ohne den wir nicht überlebensfähig wären.

Sonst nix, krankgeschrieben, Nasen-/Nebenhöhlen, ein echter Invalidenhaushalt. Müde. Bett.

~ "Just Go On" from Unbreakable Kimmy Schmidt [beste Serie für maue Tage]







Freitag, 1. Oktober 2021
Zugewandtheit.
Das gute an Trauerprozessen ist, dass sie gleichzeitig Heilungsprozesse sind.

Heute bei der Familie meines Bruders gewesen und die neue Erdenbürgerin kennengelernt. Ich hatte völlig vergessen, wie winzig sie so frisch geschlüpft sind.

Irgendwie dachte ich immer, das, was ich therapeutisch erfahren habe, könnte ich auf Distanz verinnerlichen und umsetzen, bzw. dass ich dafür nicht die Menschen brauche, die es mitbetrifft, in welcher Form auch immer. Vielleicht ist das aber Quatsch. Vielleicht braucht es für ein Vorankommen manchmal auch die Begegnung. Ich habe mich allerdings in den letzten Wochen, Monaten auch für einen grundsetzlichen Weg der Zuwendung entschieden. Während ich das tippe, taucht eine Erinnerung auf, dass ich hier schon mal davon geschrieben hätte, dass ich darauf achten will, mich trotz Enttäuschungen nicht abzuwenden von Menschen im allgemeinen, sondern weiterhin Zuwendung zu leben, einfach, weil ich das möchte, und weil ich glaube, dass das einem Teil meines Wesenskerns entspricht. Ich weiß, dass ich so schon einmal war, das intensiv gelebt habe. Über die Suche habe ich allerdings nichts dergleichen gefunden. Egal.

Ich habe lange Zeit vergessen, dass ich in dieser Zuwendung sein will, oder in einer Bejahung der Dinge, oder noch kitschiger: in der Liebe. Ich suche Verbundenheit, nicht Isolation. Nicht mit jedem und allem und um jeden Preis. Aber dann auch wieder doch mit allem, weil ich glaube, dass nun mal alles miteinander verbunden ist.

Etwas wichtiges ist heute geschehen. Ich kann es nur schlecht formulieren. Und es ist als hätte ich ein altes Puzzleteil meiner selbst gefunden, dass ich für sehr lange Zeit verloren hatte, ohne dass es mir in dieser Form bewusst war. Leicht ist es noch nicht, es fühlt sich wackelig an, ein bisschen wie nach langer Bettlägrigkeit wieder Gehen zu üben. Und es fühlt sich richtig an.

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Mir ist kotzübel und ich traue mich kaum aufzustehen. Ich weiß auch nicht mehr, was ich mir wünschen soll für den TA-Termin. Auf der einen Seite würde ich mir so sehr wünschen, dass das mit dem Ohr okay wird. Auf der anderen Seite, dass dieses ewige Hoffen und Bangen ein Ende hat. Doch es ist so unvorstellbar mit leblosem Körper nach Hause zu kommen. Ist das unser letzter Morgen? Kalt ist es draußen, ganz kalt, die Kälte drückt in die Wohnung, aber die Sonne scheint. Das Herz klopft mir bis zum Hals. Ich stehe jetzt auf.

[edit] Kurzfassung: nächster Schritt wäre definitiv minimum Röntgen/ CT und invasiver Eingriff. Wenn ich das nicht möchte, Antibiotikum zu Ende geben, abwarten. Der Zustand ist nicht so schlecht, dass man einschläfern muss. Sie frisst und ist soweit "da". Hat sogar etwas zugenommen. Bei der Tierklinik angerufen, Status berichtet, sie schlossen sich der Meinung an: Abwarten. Kommen kann ich ansonsten jederzeit. Hoffen und Bangen in der Endlosschleife, und doch wissen, dass das eine Frage der Zeit ist. Wie geht man damit um? Wie kann man das annehmen, ohne dass man ständig mitleidet, alle Höhen und Tiefen so intensiv mitgeht? Ohne jederzeit in Habacht- oder Alarmstellung zu sein? Alle Tipps willkommen.

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So habe ich das glaub ich noch nie formuliert, aber: es gefällt mir in der Heimat. Es zieht mich überhaupt nicht zurück nach Mannheim. Klar fehlt mir manches, z.B. das Programmkino, manche Bars, einige Bekannte, und die Diversität der Bevölkerung. Doch ich fühle mich hier durchaus aufgehoben, eingebettet. Habe ein aktiveres und regelmäßigeres Sozialleben - trotz permanentem Home Office. Und dann die Natur. Bis Ende Oktober werde ich auf jeden Fall hier bleiben, auch um die Filmtage noch mitzunehmen. Dann mal sehen. Wenns nur nicht so kalt wäre überm Hühnerstall... aktuell draußen 6 Grad. Vor allem bei Westwind merke ich das hier sofort. Der zieht richtig durch die schlecht isolierten Wände. Und doch kommt mir das viel wärmer vor als im Frühjahr... Man gewöhnt sich.

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Mittwoch, 29. September 2021
Katzenupdate bei Bedarf hier.
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Seit Montag bin ich wieder Tante, kennenlernen konnte ich die Kleine allerdings noch nicht, ich bin gespannt.
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Eine Freundin von LeSchwe hat mich zu einer Babyparty für LeSchwe eingeladen. Das stellt mich vor ein Dilemma. Auch über die LeSchwe-Situation im Kontext Baby habe ich hier nicht geschrieben. Überhaupt stelle ich fest, dass ich hier kaum mehr über Dinge schreibe, die mich wirklich beschäftigen, abgesehen von dem Katzenthema. Ich weiß nicht warum das so ist. Ich hader nach wie vor mit diesem Blog. Keine Ahnung.

Jedenfalls finde ich Babyparties grundsätzlich ... schwierig und nicht besuchenswert. Etwas beruhigt hat mich, als N. heute meinte, selbst als dreifache Mutter hätte sie damit Probleme, wenn sie zu sowas eingeladen wäre. Noch schwieriger finde ich die Party mit diesen "Mädels" von LeSchwe, die sich "Mädels" nennen. Und ab schwierigsten ist die hier nicht näher beschriebene Gesamtkonstellation mit LeSchwe nach dem, was im Mai vorgefallen ist.
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Das ist das intensiveste Jahr seit langem. Ich weiß nicht ob ich das gut finde. Der Hardcore-Stress zu Jahresbeginn, mit diesen dubiosen Stresssymptomen. Die Bachelorarbeit. Die erkrankte Katze. Familiäre Konstellationen. Geschehnisse im Freundeskreis. Veränderungen in der Arbeit. Es bewegt sich viel. Blöderweise zeitgleich oder zumindest krass geballt. Es erfordert sehr viel Innenschau und Innenarbeit. Viel Trauerarbeit, alte und neue. Loslassen, das Studium, die Katze, mögliche Lebenswege.
Ja, all das birgt auch viel Raum für Neues. Doch es kostet so viel Kraft, und ich finde es auch völlig in Ordnung um das zu trauern, was schweren Herzens loszulassen ist.

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Mittwoch, 22. September 2021
Gestern Muttern Autounfall. Nichts schlimmes. Und Glück im Unglück... da schüttel ich jetzt nur kurz den Kopf, schreiben kann ich über sowas hier nicht. Jetzt lauter Papierkram, sie findet ihren Führerschein nicht mehr.

Ich bin sehr froh, dass die Bachelorarbeit weg ist. So gibt es momentan zumindest ein bisschen innere Ressource für den Katzenkummer und das Muttertier.

Die HNO hat mir heute morgen bestätigt, was ich seit Wochen spüre: ja, da ist etwas in den Nebenhöhlen. Oh man. Ich dachte die OP hätte was geholfen. Naja, immerhin bekomme ich Luft. Inhalieren, inhalieren, sprayen, trinken, Schleimlöser, inhalieren, trinken... und 2 Wochen Sportpause. Letzters für mich das schwierigste. Über Sport und Yoga kompensiere ich inzwischen sehr viel. Aber wird schon, wird schon. Ist das kleinste Übel.

Außerdem Angst vor Freitag. Letztendlich bin ich mir relativ sicher, was der TA sagen wird. Es ist so schwer vorstellbar, dass dieses kleine Wesen dann nicht mehr bei mir ist.

Aus dem Leben ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment





Dienstag, 21. September 2021
Es geht der Katze nicht besser. Die Antibiotikumeinnahme gestaltete sich problematisch. Gestern bekam sie zwei Spritzen. Der Arzt erklärte, dass, so es nicht besser würde, man ein CT machen müsste um dann ggf. operativ etwas an den Ohren zu machen. Ich kuckte resigniert. Er meinte, er würde mir nur sagen, was man tun würde, um das Leben der Katze zu erhalten. Wenn ich das alles nicht mehr wollen würde, würde er diesen Schritt auch mit gehen. Dass wir nun abwarten was die Spritzen bringen, und am Freitag nochmal sprechen.

Seit zwei Nächten schläft sie nicht mehr bei mir. Sie zieht sich zurück. Nach den Spritzen hatte sie starken Durchfall. Vorhin ist sie über ihren Fressnapf gefallen. Ich verabschiede mich.

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