Mittwoch, 6. Juli 2022
"Gas und Atom kriegen Öko-Label"

Wenn mir das jemand erzählt hätte, dass Gas und Atomenergie mal als nachhaltig gelten, ich hätte ihm den Vogel gezeigt. Achso ne. Also ich zeige auch jetzt denen, die mir erzählen, dass das nachhaltig ist, den Vogel.

Wir sind so gefickt. Man bin ich froh nicht mehr jung zu sein.






Dienstag, 5. Juli 2022
Zulassung zur Wunschuni kam eben. Mit dem richtig beschissenen Test. Es muss ein Versehen sein?

Jetzt ist mir mein Geklage etwas unangenehm. Das hab ich aber echt nicht kommen sehen.




Inzwischen kamen die zwei ersten Ablehnungsbescheide, von Unis, bei denen es keinen Test gab. Mir fehlen einfach diese verf**** ECTS aus einem für die meisten Masterangebote relevanten Modul. War mir vor dem Studium über die FernUni bewusst, aber dass das so kacke schwer wird. Merke, dass mir die Situation total viel Energie absaugt. Hoffnung hochhalten, Alternativen überlegen. Weiter bewerben an Unis, bei denen das Bewerbungsverfahren noch läuft. Ziehe aber in Erwägung, mir zumindest einen Teil der Energie zu sparen und alles wegzulassen, wo diese ECTS als Zugangsvoraussetzung gelten. Da hilft auch alles hoffen nichts. Es gibt einfach viel zu viele Bewerber, die alle Voraussetzungen erfüllen.

Oh man. Ich bin müde.






Samstag, 2. Juli 2022
Gerade den nächsten Test gehabt. Erwäge mich demnächst als Laubbläserin zu verdingen.






Mittwoch, 29. Juni 2022
Am Freitag stand der erste Test an. Der war mir nicht so wichtig, die Uni ist nicht meine Prio 1. Wobei ich angesichts der Gesamtsituation hinsichtlich Masterzulassungen eigentlich inzwischen jede Uni priorisiere. Also: egal wo. Hauptsache, dass.

Der Test lief so la la. Ging mit einem 50/50 Gefühl raus, stieg in den falschen Zug, gelangte dann aber, dank des Fahrrads, doch noch nach Heidelberg zur Meditationsgruppe. Dort ist es toll. Übrigens liebe ich das 9 Euro Ticket. Ich kann in der Gegen rumgurken, mit meinem Fahrrad, kann am Ankunftsort direkt weiterradeln, oder auf andere Öffentliche umsteigen, ohne mir Gedanken über Tarife zu machen. Ich LIEBE es!

Am Samstag trat ich dann zu dem Test an, der mir sehr sehr wichtig war, und auf den ich mich - unter Berücksichtigung meiner zeitlichen und energetischen Kapazitäten - bestmöglich vorbereitet habe. Vor dem Test traf ich mich mit der ehemaligen Kommilitonin, die bereits seit einem Jahr an dieser Uni studiert. Sie zeigte mir Teile des Campus, die Uni ist wunderschön gelegen. Ich war ganz Feuer und Flamme. Das Geloder erlosch allerdings ganz schön schnell, als ich im Test saß. Zum einen saßen mit mir ca. 200 - 300 Menschen im Saal, von denen, einschließlich mir, ca. 5 Menschen Mund-Nasen-Schutz trugen. Wtf. Beim Freitags-Termin wurde penibel darauf geachtet und darauf hingewiesen, dass eine Teilnahme nur mit Maske möglich ist. Hier schien das nun absolut niemanden zu interessieren. Das wurde dann noch getoppt von den 100 Fragen. Ich kam mir vor, als wäre ich in einer Rate-Show ohne jemals den Bachelor absolviert zu haben. Meine Verzweiflung wuchs von Frage zu Frage.

Eigentlich wollte ich danach an der Infoveranstaltung teilnehmen. Dort sollten Infos zu Organisation und Ablauf des Masters vorgestellt werden. Ich war dermaßen deprimiert, dass ich dachte, das kann ich alles einfach nur in der Pfeiffe rauchen. Hirn und Herz waren fix und fertig.

Und dann geschah etwas tolles. Ich wollte nur noch weinen und bemerkte, wie ich kurz davor war den Pfad der Selbstzerfleischung zu beschreiten. "Du bist nichts, du kannst nichts, hast du nicht gut genug vorbereitet..."... Doch ich merkte, dass mich das zum einen sehr langweilt, zum anderen war mir das überhaupt kein Bedürfnis. Also suchte ich mir eine Bank im angrenzenden Wäldchen, weinte, und nahm mich innerlich sehr liebevoll in den Arm. Ich war enttäuscht, ja. Und das war auch völlig ok. Ich hörte tief in mich rein, was denn nun ein Bedürfnis des Anteils war, den ich während der ganzen letzten Tage mit Vorbereitung und Aufregung immer wieder vertröstet hatte. Er rief ganz laut: "Bitte lass uns das Münster ankucken, dann eine leckere Pizzeria aufsuchen und uns richtig verwöhnen." Gesagt getan. Von Minute zu Minute wurde ich versöhnlicher, und konnte dabei doch meine Enttäuschung und Traurigkeit zulassen. Es war so befreiend, diesen Weg zu gehen, und das ganz aufrichtig, ohne künstliche oder aufgesetzte Heiterkeit. Die Situation abgeben, wissend, dass ich sie nun nicht mehr beeinflussen kann, und dass ich mein bestes getan habe, und mich dann einfach um das zu kümmern, was in mir ist.

In all dem, was mir da durch den Kopf ging, und was ich in mir und mit mir tun konnte, merkte ich, wie viel ich aus der Klinik mitgenommen habe, und dass diese Saat ihre Zeit braucht, und dass diese Zeit aber auch kommt. Statt mich zu zerfleischen, genoss ich den warmen Spätnachmittag in dieser fremden Stadt. Erfreute mich daran, unterwegs zu sein, neues zu sehen, neues zu erleben, und weiterhin auf meinem Weg zu sein, mein Ziel zu verfolgen, auch wenn es vielleicht nicht immer gleich klappt. Und es schlich sich eine leise Hoffnung ein, dass bei anderen der Test vielleicht auch so kacke lief, und dass meine Bachelornote vielleicht ein bisschen was puffert, und dass ich vielleicht mit unglaublich viel Glück - Glück habe.

Egal wie es ausgeht. Diese Erfahrung war so wertvoll für mich. Vermutlicher wertvoller als jede Zulassung.

Seelenheil ~ ... link (1 Kommentar)   ... comment





Donnerstag, 23. Juni 2022
Weitere Einladung zu einem Studierfähigkeitstest. Somit wären erstmal alle, bei denen das zur Option stand, eingetrudelt. Eine weitere Bewerbung versendet, da stünde auch ein Test an, mit dem rechne ich aber nicht, bzw. würde man mir die Zulassung wieder entziehen, selbst wenn ich genommen werde, weil mir eben wieder jene spezifischen ECTS fehlen. Egal, mal sehen. Muss noch ein paar Bewerbungen versenden nach diesem Wochenende, jetzt erstmal die ersten beiden Tests.

Bei der Vorbereitung lese ich alte Unterlagen anderer Unis und meiner Uni quer und merke, wie sehr ich Lust drauf hab, dass es im Herbst weiter geht. Mir fehlt das Studium. Es interessiert mich einfach. Ich hoffe das Beste und freue mich.

Aus dem Leben ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment



Back to crap.
Seit ich wieder mehr Nachrichten konsumiere, weiß ich, warum ich weniger konsumiert habe, und werde dahin vielleicht auch einfach zurückkehren. Zurückkehren scheint ja total IN zu sein: zurück zu Kohle, Atomstrom, 42 Stunden Woche.

Deutschland wird für mich immer unattraktiver. Wir sind so krass innovationslos und rückwärtsgewandt, wo so viele Probleme mit neuen Strategien gelöst werden wollen. Und da behauptet die FPD, Verbote würden Innovation verhindern. Bisher haben wir kaum Verbote - sinnvolle Innovationen für die bestehenden Probleme sehe ich aber echt überhaupt keine - oder sie werden ignoriert/ nicht weiterentwickelt/ nicht weiterverfolgt. Vielleicht weiß ich aber auch zu wenig. Dieses Wissen scheint dann aber auch denen zu fehlen, die alte Lösungen für diese gegenwärtigen Probleme fordern.

Kannste dir nicht ausdenken.

Aus dem Leben ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment