Sonntag, 26. Oktober 2025
Ein langes Wochenende in Berlin, Besuch bei N. und ihrer Familie. Ein <3 für mein Patenkind. Außerdem für die Gärten der Welt. Manchmal würde ich gerne mal befristet in Berlin leben. Näher bei N., und vor allem näher beim Patenkind sein. Sein Vater sagte mir heute morgen beim Frühstück, dass mein Besuch dem Patenkind so gut getan hätte, dass er es länger nicht mehr so stabil gut drauf erlebt hätte. Das macht mich sehr froh. Ich hoffe einfach, dass er meine Zuneigung und Loyalität und Erwartungslosigkeit spürt. Bisher scheint unsere Beziehung gut zu klappen, wir haben einfach einen Draht zueinander.

Aus dem Leben ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment





Freitag, 17. Oktober 2025
Ultimative Freiheit.
Der Urlaub auf Madeira mit der Iceland-Gang war wie zu erwarten einfach nur grandios. Vielleicht - haha ja Sie wissen ja, dass das bei mir meistens bedeutet 'nie' - schreibe ich irgendwann mehr dazu. Ich würde gerne Bilder, Erlebnisse, Songs hier festhalten.

Irgendwann hatten Rini und ich ein Gespräch über die persönliche Freiheit. Was das für uns bedeutet. Sie erläuterte mir ihre Perspektive. Am nächsten Tag, ich brauchte ein bisschen um drüber nachzudenken, meinte ich: ich lebe für mich persönlich die ultimative Freiheit. Ich liebe was ich tue. Es ist, als hätte ich endlich angefangen zu leben. Was mir fehlt, ist eine finanzielle Freiheit, und da erlebe ich gerade das ultimative Privileg, dass ich ohne Erwartungen von der Stiefmama unterstützt werden. Aber ja, finanziell wäre ich gerne unabhängiger.

Egal wo ich hinsehe. Nirgenwo möchte ich tauschen. Ich weiß, dass es sie gibt, die gleichberechtigten Beziehungen, irgendwo. Meistens vielleicht dort, wo es nicht um Carearbeit und Kinderfürsorge geht. In meinem Umfeld gibt es nix, wo ich tauschen möchte. Ich liebe meine Freiheit, ich liebe mein Leben. Bin meinem jüngeren Ich so unfassbar dankbar für die Entscheidungen, und dass ich heute da stehe wo ich stehe. Und dem Zufall, dass ich hier geboren bin und leben darf. In meinem Beruf erlebe ich Situationen - selbst wenn ich jetzt sterbe, hatte es einen Sinn. Ich habe für diese Menschen einen Unterschied gemacht. Und ich habe soviel über Menschen, Leben, Tod lernen dürfen. Ich kann meine Dankbarkeit kaum ausdrücken. Auch dazu vielleicht irgendwann mehr. Es ist so ein Wahnsinn, dass wir gerade existieren, zu dieser Zeit, in diesem Universum. Und wir haben nichts besseres zu tun als uns die Köpfe einzuschlagen. Einfach Wahnsinn.

Sehr in Love mit ~ Nina Chuba - Wenn das Liebe ist


Seelenheil ~ ... link (4 Kommentare)   ... comment





Freitag, 3. Oktober 2025
Heute Nacht habe ich im Traum geträumt. Und was nun im Traumtraum oder im Traum war, das weiß ich nicht mehr genau, aber ich träumte vom Suizid meiner Mutter. Sie erhängte sich zwischen Wäscheleinen, auf die weiße Bettlaken gespannt waren. So dass der Körper umwickelt von den Bettlaken war. Ich sprach mit Leuten aus meiner Ausbildungsgruppe darüber. Und ich sprach mit der Institutsleitung über die Probleme in unserer Gruppe (die Probleme bestehen tatsächlich).

Ich wachte sehr früh morgens auf mit Herzrasen, konnte länger nicht mehr einschlafen. Fragte mich, ob es irgendwann einfach so sein wird. Vielleicht nicht Erhängen, nein, das glaube ich nicht. Aber... ja.

Es brauchte eine ganze Weile bis mein System sich wieder runtergefahren hatte und ich mich sicher fühlte. Der "Suizid"-Termin ist bald 2 Jahre her. So surreal. Damals habe ich das nicht verstanden, aber das war tatsächlich traumatisch, die Zeit davor, und dieser Morgen damals. All das war heute früh mit einem Schlag da. Vielleicht, weil ich gestern darüber geschrieben habe. Und ja, es stimmt. An diesem Morgen, als ich dort auf dem Sofa saß und körperlich heftigst gespürt habe, dass etwas in mir gerade kaputt gegangen ist, da ist etwas kaputt gegangen, auch oder vielleicht vor allem in der Beziehung zu meiner Mutter. Vielleicht unwiderbringlich. Ich kann nicht greifen, was es ist. Aber etwas ist tatsäclich an diesem Tag gestorben.






Donnerstag, 2. Oktober 2025
Hab ich jetzt 1 Monat gar nichts gebloggt. Uff ja. Es ist bewegt, wahrscheinlich mehr in mir als von außen sichtbar ist.

Die Ausbildungswoche war wild, im guten wie im nicht so guten Sinne. Eigentlich würde ich gerne mal mehr dazu schreiben. Irgendwie fehlt mir die Muße.

In der Arbeit war viel los, ich sehr angestrengt, bei aller Freude am neuen Beruf. Dann kam ein Infekt, an dem knabber ich immer noch, zweite Woche im Krankenstand. Wenn ich denke es wird besser und teste mal ein bisschen sanftes Yoga, sofort wieder ko.

Am Samstag gehts mit der Iceland-Gang nach Madeira. Vorfreude. Aufregung (Flugangst und der Flughafen dort nicht so gute Kombi, aber man hat mir versprochen mich kurz vor der Landung ko zu schlagen). Hoffe mein Körper macht die Wanderungen mit (sofern wir die Landung überleben).

Immer wieder denke ich an meine Mutter. Eine ehemalige Schulkollegin hat vor kurzem ihren Vater beigesetzt, vor fünf Jahren ihre Mutter. Sie ist eine Person des öffentlichen Lebens, deswegen schreibt sie manchmal auch öffentlich darüber. Ich selbst habe keinen persönlichen Kontakt mit ihr. Aber ihr Blick auf Tod und Trauer bewegt mich. Ihre Hingabe zu ihrem Vater in den Jahren vor seinem Tod, obwohl das Verhältnis kompliziert war. Wie gerne würde ich meiner Mutter mit ähnlicher Hingabe begegnen. In meiner Vorstellung rufe ich sie endlich mal wieder an (ich habe sie zuletzt gesehen und gesporochen im Juli), spreche liebevoll mit ihr, freue mich sie zu hören, sie noch hören zu dürfen. Sie lebt noch, sage ich mir immer wieder, du musst das nutzen. Doch meine "Mama" ist schon lange weg. Zumindest ein Teil von ihr. Der andere ist über die Jahre und Jahrzehnte zu einem dreiköpfigen Monster herangewachsen. Und bei allem Vorsatz weiß ich, dass ich sie, selbst wenn dieses eine Telefonat gut gehen sollte, spätestens kurze Zeit danach umbringen möchte, weil ich sie einfach nicht aushalte. Weil ich ihre Schizophrenie und diesen einen furchtbaren Teil ihrer Persönlichkeit einfach nicht mehr aushalte. Kontakt mit ihr ist, als würde mein Herz immer und immer wieder neu brechen, weil es nicht verstehen will, dass sie einfach ist wie sie ist, dass unsere Beziehung so ist wie sie ist. Ich frag mich manchmal, warum das inzwischen eigentlich so unfassbar heftig ist, es braucht nicht viel, bis ich innerlich völlig ausraste im Kontakt mit ihr, obwohl ich soviel von dem emotionalen Missbrauch in meiner Kindheit aufgearbeitet habe. Doch der Missbrauch hat ja nicht aufgehört. Sie führt das fort, im Kontakt. Und ich denke, dieser Versuch des assistierten Suizid war einfach eins zuviel. Der bekannte Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Es gibt einen Podcast (und Instaseite), auf den ich über die Schulkollegin gekommen bin, "Good Mourning". Ich liebe diese zwei Frauen. Dort bekomme ich das Gefühl, dass auch ich trauern darf um den Verlust der Mutter. Bei den meisten Personen fühle ich mich damit sehr unverstanden. Sie können nicht nachvollziehen, wieso ich eine noch lebende Person betrauern sollte. Ich selbst habe das und meinen Schmerz lange nicht verstanden. Bis mich eben damals die Therapeutin in der Akutklinik in die Trauergruppe schickte. "Wegen meiner verstorbenen Katze?" Ja, naja zum Beispiel, schmunzelte sie.
Ich habe eine Freundin, die fragt nie danach. Einmal hab ich sie darauf angesprochen, warum eigentlich. Und sie meinte, sie möchte mich daran nicht erinnern, möchte nichts anstoßen. Sie hatte inzwischen Brustkrebs und ihr Freund einen schweren Motorradunfall, und ich frage mich, wie es ihr gehen würde, wenn ich einfach beides nie ansprechen würde. Und dann noch mit dem Argument "ich möchte dich nicht daran erinnern, möchte nichts anstoßen". Ich glaube es ist eher so, dass sie sich nicht daran erinnern möchte. Das ist auch okay. Aber es fiele mir leichter, wenn sie das einfach so sagen würde.






Freitag, 29. August 2025
Gestern und vorgestern hatte ich mich krankgemeldet, weil ich einfach so krass erschöpft war und nicht wusste, wie ich hätte Gespräche führen sollen. Heute dann die totale Klatsche, es hat sich soviel aufgestaut. Habe der Chefin eine Mail geschrieben, dass sie das bitte umverteilen muss. Ab nächsten Donnerstag hab ich Ausbildungswoche, die geht ausnahmsweise übers Wochenende, so dass ich eigentlich zwei Wochen komplett durcharbeite (die Ausbildungswochen strengen mich fast mehr an als Arbeit). Stand heute habe ich über 65 Überstunden aufgebaut, die erste Hälfte davon habe ich in der Ausbildungswoche im Juli abgebaut, die zweite Hälfte nun mit der kommenden. In dem Modus kann ich gerade nicht weitermachen. Habe ihr alle offenen Konsile aufgelistet, inkl. der laufenden. Bin gespannt was sie sagt. Sie macht es sich etwas leicht derzeit, finde ich. Die Kolleginnen sind momentan mittelmäßig bis sehr entsetzt über mein Pensum. Du bist PiA, werden sie nicht müde zu betonen, und recht haben sie. Neulich meinte eine, ich finde dein Arbeitspensum nicht gut, ich hab das Gefühl, du wirst gerade verheizt. Diesem Eindruck stimme ich derzeit zu. Sie hat früher auch mal in der Wirtschaft gearbeitet. Heute sagt sie: ich sehe bei dir auch so krass das Leistungsmotiv. Das stimmt. Da hat mich meine alte Arbeit echt versaut. In den letzten Jahren wusste ich zumindest, wie ich mich gut abgrenzen kann, war sehr erfahren in meinem Bereich. In dem nun bin ich einfach Berufsanfängerin, muss neue Grenzen lernen, muss lernen welche Gespräche mich wieviel Energie kosten, wo ich viel Energie reingebe, wo nicht, etc. Nicht so einfach, insb. da wieder Minderjährige dabei sind.

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Zweifel an der Ausbildung. Vielleicht nicht zu ernst gemeinte, aber manchmal schon so: lohnt sich das? Soviel Zeit? Soviel Geld? Ich würde so gern öfters reisen, mehr Freund:innen besuchen. Der Preis ist nicht nur hinsichtlich der reinen Ausbildungskosten hoch. Gleichzeitig fühlt es sich so richtig an. Schwierig, manchmal. Auch wenn ich einerseits froh bin genau im jetzigen Lebensalter in der Ausbildung zu sein, wäre ich im Hinblick auf andere Aspekte dieser Angelegenheit gerne 20 Jahre jünger. Naja. Es ist wie es ist.

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Die Freundin und ihre zwei Töchter, mit denen ich in Island war (der Einfachheit halber spreche ich jetzt immer von Iceland-Gang, wenn ich uns meine, das war der Reisegruppenname) und im Oktober nach Madeira fliegen werde, haben eben angefragt, ob ich nächstes Jahr mit nach Marrakesch fliegen will. Manchmal hab ich Angst, dass ihr die Schnauze voll habt von mir, antworte ich. Hääää? fragen sie. Es bedeutet mir soviel, dass ihr mich weiterhin mit auf Reisen nehmen möchtet, antworte ich, denn ich kann es echt nicht in Worte fassen, wie unglaublich viel mir das bedeutet. Es ist eine absolute Winwin-Situation, sagen sie, wir lieben Urlaub mit dir! <3
Kleines Tränchen im Auge.

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