Sonntag, 22. Oktober 2017
Sonntagabendblues.
Das Wochenende war eigentlich ganz gut mit schönen Momenten und Begegnungen. Aber gerade holt mich der Kummer ein bisschen ein. Ich weiß dass er dazu gehört und dass ich ihm nicht immer ausweichen darf. Und doch würd ich ihn einfach gern vermeiden. Ich schreib jetzt einfach hier hin was mir durch den Kopf geht, ganz ungefiltert, wohl wissend dass vieles Quatsch ist oder einfach egal oder nicht ganz richtig. Vielleicht hilfts ja ein bisschen.

Es war schön wenn wir uns gesehen haben. WENN wir uns gesehen haben. Ich mochte es, dass man mit ihm so viele Sachen unternehmen kann, dass er so ein aktiver Mensch ist. Wir sind viel Radgefahren, vor allem an der Pfalz, von Badesee zu Badesee. Lagen da, küssten uns, genossen die Sonne und das Wasser. Wir küssten uns sehr gerne. Er küsste mich sehr sehr gerne, und ich küsste ihn sehr sehr gerne. Ich mochte wie er mein Gesicht in seine Hände nahm wenn er mich küsste. Ich mochte wie sehr wir beide immer ziemlich schnell mit dem ganzen Körper auf unsere Küsse reagierten. Und ich mochte es, dass wir erst mal ziemlich lang keinen Sex hatten.

Ich mochte, dass irgendwann "Toni Erdmann schauen" soviel bedeutete wie miteinander rumhauen.
Ich mochte unseren letzten gemeinsamen Abend vor meinem Urlaub, auf dem Weinfest in der Pfalz. Wie er öfters einfach meine Hände in seine nahm, als wir uns gegenüber saßen. Wieviel wir gemeinsam lachen konnten.

Ich fand es immer schön wenn er erzählt hat, was wir alles noch gemeinsam machen können. Zum Bodensee fahren, weil ich da noch nie war. Oder mit seinem Motorrad durch die Pfalz. Er könnte mir Kraulen lernen im Herrschelbad. Oder wir fahren zu einem Seminar nach Franken. Ich mochte die Vorstellung von all diesen Dingen mit ihm.

Ich denke mir, dass ich vielleicht einfach zu unentspannt war. Zuviel erwartet habe. Zu wenig Geduld hatte und zu wenig Verständnis. Vielleicht wäre das alles noch ganz toll geworden, wenn ich mich mehr auf mich konzentriert hätte, und das mit ihm einfach nebenbei hätte laufen lassen können.

Und dann denke ich mir, dass ich glaube er war einfach nicht so verliebt in mich wie ich in ihn. Und ich hatte meistens das Gefühl am ausgestreckten Arm ausgehungert zu werden in den Zeiten zwischen unseren Treffen.

Doch ich mochte ihn einfach, sehr sehr gern. Seine dicken festen Haare, seine blauen Augen. Wie er am Anfang mit hat teilhaben lassen, an seinem Leben, wie er mir Fotos gesendet hat von dem was er tut und denkt. Wie er vom Tod seiner Oma erzählt hat.Seine Küsse und wie er riecht. Und das was ich gefühlt habe, wenn wir uns gesehen haben. Dass er so vielseitig interessiert war, an Nähen, und Handwerken, an gärtnern, bauen, Dinge erschaffen.
Ich mochte es, wie offen und unbefangen er war, wie er einfach nur er war, einfach so. So würde ich auch gerne mal sein, einfach nur ich, von ganzem Herzen und ohne jede Zweifel, weil ich mich annehme.

Ein Teil von mir weiß dass ich oft auh sehr angespannt war, auch bei diesen Treffen. Und dass dieses unbefangene und ich-sein manchmal auch sich anfühlte wie eine Gleichgültigkeit mir gegenüber. Am Anfang habe ihc ihm das mal gespiegelt, auch, dass er kaum Fragen über mich gestellt hat. Er meinte damals mehrfach, und tatsächlich sehr überzeugend, dass er darin nicht gut sei, dass er das schon öfters gehört hat, aber dass er einfah nicht gut darin ist, dass das aber nicht bedeutet, dass er kein aufrichtiges Interesse hat.

Ja, vielleicht ist er da einfach in mancher Hinsicht eingeschränkt. Hätte ich mich damit arrangieren können? Wohl nicht, sonst wäre das wohl alles nicht so gelaufen wie es gelaufen ist.

Es ist so ein gemischtes Gefühl. Der eine Teil vermisst das Schöne mit ihm und glaubt, dass dsa wirklich alles hätte gut werden können, und dass man mit ihm eine schöne Zeit verbringen kann. Und der andere Teil fühlt sich so gequält an. So sehnsuchtsvoll. Es wäre vielleicht alles einfach immer nur voller Sehnsucht gewesen, Sehnsucht nach dem was sein könnte, aber mmer unerfüllt.

Fällt mir dennoch schwer das loszulassen. Ich hätte mir gewünscht dass er mal nachfragt, nach seinem bekloppten aua. DAss er mal fragt ob wir uns denn nicht bald mal sehen wollen. Oder zumindest, wie es eigentlich mir geht und warum ich mich nicht mehr melde.

Keine Ahnung.
Wird vorbei gehen.

 
Das klingt sehr schön und auch sehr traurig. Die Sehnsucht, ich glaube, man findet ihre Erfüllung nie in anderen Menschen.

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@lagerfeuerromantik: da habe Sie recht. Es ist kurios dass bei mir durch einen (potentiellen) Partner diese Sehnsucht erst richtig sicht- und spürbar wird. Das triggert so ein Loch an in mir. Und mir fällt es danm sehr schwer zu differenzieren wieviel davon wirklich mit dem Menschen zu tun hat, der mir da gegenüber ist.

Ja er fehlt mir schon, das muss ich sagen.

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