Montag, 8. Februar 2021
332.
Heute ist mir aufgefallen: ich pack gerade nicht mehr viel. Der Januar hat mir einiges abverlangt, mit der Kleingruppe, der Nachbar-Situation, und nicht zuletzt der Myom-Geschichte und dem damit verbunden Thema.

Ich bin sehr müde, traurig, wütend und. Kaputt. Oft fühle ich mich allein, ohne die Kraft zu haben Menschen zu sehen.

Wieso mich das alles eigentlich dermaßen angestrengt, das hab ich mich in den letzten Tagen oft gefragt. Mir war wohl nicht bewusst, dass da wirklich schon eine ziemlich erhöhte Grundlast ist durch diese Pandemie. Manchmal habe ich das Gefühl, wir sind in einer Endlosschleife gefangen, Ende nicht absehbar. Deswegen kann ich hier derzeit auch kein Corona-Tagebuch führen. Es reicht mir, von den Mutanten, der Impfpolitik, den aufkommenden Zweifeln, Rufen nach Lockerung, Rufen nach mehr Strenge, und so weiter... zu lesen. Ich kann es nicht nochmal aufschreiben.

Und so kommt es, dass der erste Monat des Jahres schon rum ist, so schnell, und ich mich bereit fühle für 2022.

Einmal Situationskomik gab es heute zumindest:

Der F.: "Also am Freitag um 15 Uhr hol ich im Lager ein paar Sachen mit S. und geh noch jemanden besuchen. 18, 19 Uhr könnte ich bei dir sein."
Ich: "Oh habt ihr keine Ausgangssperre? Bei uns ab 20 Uhr."
"Immer noch?"
"Ja, ist noch. Sicher nicht gut wenn du danach mit dem Auto unterwegs bist." (weiß nicht ob ich schon mal erwähnte, dass er ohne Führerschein unterwegs ist)
"Mmmmmm. Bei dir Schlafen? Oder mit dem Fahrrad rüber zurück nach LU [zu seinem Kumpel S.] fahren?"

Wir beide wissen, dass er nicht gerne bei mir schläft, allein schon wegen des Rauchkonsums, und ich mag das auch nicht unbedingt, vor allem nicht nach unseren letzten Monaten.

"In jedem Fall würde ich dir dringend davon abraten in deinem Fall nach 20 Uhr mit dem Auto unterwegs zu sein. Ist so schon kacke, aber nicht SO schlimm wie DAS."
"Ich muss denken."
"Denk du mal :-) Sonst ein ander mal. Ich laufe nicht weg, vorerst, wahrscheinlich."
"Ja, aber ich komm nicht so oft." Ebenfalls in der Autosituation begründet, er muss 120 km vom Arsch der Heide hier her kurven
"Komm doch einfach früher, nicht erst um 15, sondern morgens. Dann kannst du erst zu mir, dann zu deinen Leuten, dann gechillt zurückfahren oder dort versacken."
"Ich guck mal"

15 Minuten später. Der F. postet einen Screenshot vom Mannheimer Morgen in den Chat, dass vor 11 Minuten die nächtliche Ausgangssperre für BaWü vom Verwaltungsgerichtshof gekippt wurde.

"Jetzt gerade?? Das hats du dir doch ausgedacht! :-D Ich hatte ja keine Ahnung, bis in welche Reihen du Kontakte hast! :-D :-D :-D"
"Tja. Bis ganz nach oben."

 
Heute Morgen nochmal so darüber nachgedacht und gewundert, warum mir gestern nicht aufgefallen ist, was für eine beknackte Idee es sowieso ist in Corona-Zeiten, dass er erst den S. sieht, dann seinen Typpi und dann mich.

Ich halts bald echt nicht mehr aus. Ich sehne mich so nach Umarmung.

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Dass das eine ziemliche Kette ist, war mir gestern ABend aufgefallen, ich wollte aber lieber nix sagen, weil es Ihnen eh schon ziemlich mau geht.

Es ist normal, dass man in diesen Zeiten innerlich auch mal in den Seilen hängt und nichts gebacken bekommt.* Geht mir auch so. Aber auch das geht vorbei.

* Ich habe deshalb am Samstag einen Orangenkuchen gebacken, damit ich wenigstens irgendetwas gebacken bekomme, wenn schon alles andere unerledigt liegen blieb und ich auch mit der dringenden Arbeit keinen Millimeter voran kam.
Es war übrigens nicht der Orangenkuchen mit Joghurt und Glasur, den derzeit so viele andere Blogger:innen backen.

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@arboretum: danke dass Sie gestern nicht darauf hingewiesen haben. Sowas blödes, echt. Wir sind nun so verblieben, dass er zuerst zu mir kommt. Toll ist das immer noch nicht. Doof dass er den S. fürs Lager braucht, und den anderen für Dinge, über die wir hier nicht sprechen. Ich vermute, dass sie da keine Masken tragen. Das macht es für die nach mir natürlich nicht besser. Bei mir weiß ich dann immerhin, dass er direkt aus dem Wald kommt. Er wohnt ja als Aussteiger im Nirgendwo.

Arrrrrg, ja, bleibt scheiße.

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@arboretum: Orangenkuchen klingt GÖTTLICH! Ohne Joghurt für mich persönlich sogar nocht besser. ;-) Wie haben Sie ihn zubereitet? Vielleicht mach ich das dann auch mal, damit uch was gebacken kriegt.

Es tut gut zu wissen, dass es anderen auch manchmal so geht. Danke dafür.

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Apfelsinenkuchen
Teig: 180 g Pflanzenmargarine, 180 g Zucker, 180 g Mehl (gesiebt), 1 Teelöffel Backpulver und 3 Eier.*

Kastenform einfetten**, Teig hinein. Auf der mittleren Schiene bei Mittelhitze*** etwa 30 Minuten backen, dann Stäbchenprobe. Der Kuchen soll nicht dunkel werden.

In der Zwischenzeit Saft herstellen aus: 1 abgeriebenen Bio-Zitronenschale, 1/2 Zitrone, dem Saft von 1 Apfelsine und 125 g Zucker.

Diesen Saft auf den warmen Kuchen gießen**** und ihn in der Backform erkalten lassen.

* Mir kam am Samstag etwas dazwischen, so dass der Teig eine Stunde in der Schüssel herumstand, es hat ihm nicht geschadet.

** Ich habe auf den Boden der Kastenform ein paar Semmelbrösel gestreut, damit sich das später besser löst, das steht aber nicht im Rezept, sondern das habe ich aus einem Quiche- oder Tarte-Rezept gemopst.

*** Laut meiner Mutter bedeutet das 150 Grad.
In meinem alten Gasbackofen nur mit Unterhitze waren es laut Backthermometer 180 Grad. Als die Stäbchenprobe nach 30 Minuten ergab, dass er innen noch zu flüssig ist, habe ich die Ofentemperatur für etwa fünf Minuten höher gedreht. Sie haben bestimmt einen moderneren Backofen mit Ober- und Unterhitze.

**** Das habe ich sofort gemacht, nachdem ich ihn aus dem Backofen geholt und einmal bewundert hatte, weil er sehr schön aufgegangen und goldblond geworden war.

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So gut wie am Samstag ist er mir zuvor noch nie gelungen. Ein paar Mal wurde er in meinem unzuverlässigen Ofen, der ungleichmäßig heizt, zu dunkel, vor allem auch unten. Das war diesmal nicht der Fall.

Einmal machte ich ihn meiner Schwester Amaryllis zuliebe mit veganem Ei-Ersatz und - meinem Schwager Safran zuliebe - glutenfreiem Mehl. Es wurde eine Katastrophe. Der Kuchen ging nicht auf, war total kompakt und hatte zugleich einen massiven Klitsch. Oh, was hatte ich ranzige Laune nach all der Mühe.
DAS MACHE ICH NIE WIEDER!

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@arboretum: ooohhhrrrrr das klingt irre lecker, und schön saftig. Dafür breche ich gerne meine Zuckervorsätze. Mhmhmhm ja das mit den Ersatzprodukten ist manchmal nicht so einfach, hörte ich. An so etwas habe ich mich noch nicht rangetraut. Respekt fürs Ausprobieren. Danke für das Rezept und das Teilen Ihrer Erfahrung, ich werde berichten!

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Die Variante, jedes Ei jeweils durch einen Löffel Apfelmark zu ersetzen, habe ich bei diesem Kuchen noch nicht ausprobiert. Insgesamt habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass vegane Kuchen öfter beim Backen ärgern. Auch mit veganen Hefekuchen hat man seine Mühe. Grrrr. Freiwillig hätte ich das auch bestimmt nicht ausprobiert, aber wenn man Veganer in der Familie hat und es Geburtstage, Weihnachten oder Ostern zu feiern gibt ...

Der Saftguss beim Apfelsinenkuchen funktioniert sicherlich auch mit weniger Zucker. Beim nächsten Mal probiere ich das mit 100 Gramm Zucker aus. Und wenn das klappt, reduziere ich beim übernächsten Mal nochmals. Allerdings backe ich nicht so oft Kuchen.

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