Dienstag, 27. Dezember 2016
okavanga, 21:04h
Morgen dann ab in die Bundeshauptstadt. Vermutlich bin ich die einzige die über Sylvester dorthin fährt, um sich im Kreis einer Familie bis 23 Uhr vollzufressen und dann ins Bett zu gehen. Ich freu mich wahnsinnig! (keine Ironie. Wirklich.)
Falls wir uns nicht mehr lesen: kommen Sie gut rüber!
Falls wir uns nicht mehr lesen: kommen Sie gut rüber!
Samstag, 24. Dezember 2016
okavanga, 17:08h
Nun ein kurzer Weihnachtsgruß, um dem Untergang unserer Kultur zu trotzen *hüstel*. Oh, fast hätte ich mein Mittagessen wieder hochgeholt.
Dementsprechend verbringe ich Weihnachten dieses Jahr gnadenlos unchristlich zum ersten mal seit ich lebe nicht in meiner Heimat und ohne meine Blutsverwandten. Das heißt, dass meine Mutter jetzt vermutlich alleine zu Hause sitzt und weiter schmollt, seit sie vor einigen Wochen beleidigt den virtuellen Hörer aufgelegt hat. Aus andereren Gründen. Dass ich Weihnachten nicht komme, habe ich ihr bereits Ende Oktober gesagt. Sie hat sehr geweint. Es tut mir ein bisschen leid um sie. Ihre Familie, sprich mein Bruder und ich, sind alles was sie hat.
Für meinen Vater ist es sicher auch traurig, aber ich denke nicht so sehr. Er wünscht sich einfach, dass wir bald wieder normal miteinander umgehen können. Sowas kann ich derzeit nicht versprechen, und auch wenn ich weiß, dass er das nicht böse meint, so möchte ich trotzdem mit so einem Wunsch (löst bei mir gleich sowas wie Druck aus) derzeit nicht konfrontiert sein.
Wer sich an das Weihnachts-Desaster vom letzten Jahr erinnert, mag verstehen, wieso ich mir das dieses Jahr nicht mehr antun kann.
Ich habe ihr angeboten hier her zu kommen, auch die Zugfahrten inklusive begleitetes Umsteigen zu organisieren - sie wollte nicht. So, dass ich mich frage, worum es ihr eigentlich wirklich geht, wenn sie so sehr betont wie wichtig ihr das ist. Auf mein Päckchen hat sie bisher nicht reagiert, anrufen werde ich sie später trotzdem mal. Einmal mehr wird mir klar, wie sehr ich unter ihrer bedingten Liebe und den subtilen Bedingungen gelitten habe.
Mein Bruder tummelt sich derweil auf seinen Flitterwochen irgendwo in Asien. Recht hat er.
Und ich? F. kommt gleich. Wir machen Entenbrust mit Karotten, Softpflaumen, Ricottaklößchen und Teriyaki Soße. Vielleicht gehen wir spazieren. Vielleicht kommt er mit in die Nachtmesse. Ich will auf jeden Fall gehen, schon immer möchte ich in die Nachtmesse, konnte aber nie, weil es immer ein Standardprogramm gab.
Für F. ist es auch sein erstes Weihnachten ohne Familie. Seine Mama ist vor wenigen Jahren gestorben. Das Verhältnis zu seinem Vater ist schwierig und derzeit sind sie völlig überworfen.#
F. und ich sind kein Paar, aber vielleicht einander mehr Familie als die Blutsverwandten.
"Mach dich doch mal frei,", meinte F. neulich, und bezog sich damit nicht auf meine Klamotten.
Ich wünsche Ihnen, uns allen, ein freies Fest.
Dementsprechend verbringe ich Weihnachten dieses Jahr gnadenlos unchristlich zum ersten mal seit ich lebe nicht in meiner Heimat und ohne meine Blutsverwandten. Das heißt, dass meine Mutter jetzt vermutlich alleine zu Hause sitzt und weiter schmollt, seit sie vor einigen Wochen beleidigt den virtuellen Hörer aufgelegt hat. Aus andereren Gründen. Dass ich Weihnachten nicht komme, habe ich ihr bereits Ende Oktober gesagt. Sie hat sehr geweint. Es tut mir ein bisschen leid um sie. Ihre Familie, sprich mein Bruder und ich, sind alles was sie hat.
Für meinen Vater ist es sicher auch traurig, aber ich denke nicht so sehr. Er wünscht sich einfach, dass wir bald wieder normal miteinander umgehen können. Sowas kann ich derzeit nicht versprechen, und auch wenn ich weiß, dass er das nicht böse meint, so möchte ich trotzdem mit so einem Wunsch (löst bei mir gleich sowas wie Druck aus) derzeit nicht konfrontiert sein.
Wer sich an das Weihnachts-Desaster vom letzten Jahr erinnert, mag verstehen, wieso ich mir das dieses Jahr nicht mehr antun kann.
Ich habe ihr angeboten hier her zu kommen, auch die Zugfahrten inklusive begleitetes Umsteigen zu organisieren - sie wollte nicht. So, dass ich mich frage, worum es ihr eigentlich wirklich geht, wenn sie so sehr betont wie wichtig ihr das ist. Auf mein Päckchen hat sie bisher nicht reagiert, anrufen werde ich sie später trotzdem mal. Einmal mehr wird mir klar, wie sehr ich unter ihrer bedingten Liebe und den subtilen Bedingungen gelitten habe.
Mein Bruder tummelt sich derweil auf seinen Flitterwochen irgendwo in Asien. Recht hat er.
Und ich? F. kommt gleich. Wir machen Entenbrust mit Karotten, Softpflaumen, Ricottaklößchen und Teriyaki Soße. Vielleicht gehen wir spazieren. Vielleicht kommt er mit in die Nachtmesse. Ich will auf jeden Fall gehen, schon immer möchte ich in die Nachtmesse, konnte aber nie, weil es immer ein Standardprogramm gab.
Für F. ist es auch sein erstes Weihnachten ohne Familie. Seine Mama ist vor wenigen Jahren gestorben. Das Verhältnis zu seinem Vater ist schwierig und derzeit sind sie völlig überworfen.#
F. und ich sind kein Paar, aber vielleicht einander mehr Familie als die Blutsverwandten.
"Mach dich doch mal frei,", meinte F. neulich, und bezog sich damit nicht auf meine Klamotten.
Ich wünsche Ihnen, uns allen, ein freies Fest.
Donnerstag, 22. Dezember 2016
okavanga, 00:04h
Ich sitze in der Straßenbahn von LU nach MA. Wir waren in der verbotenen Stadt auf dem Weihnachtsmarkt. Dort war kaum was los, vielleicht aufgrund der Vorfälle, nicht nur in Berlin, sondern eben auch hier. Aber irgendwie will die Angst nicht Einzug halten meiner, in unserer Seele. Das freut mich.
Wie ich da so in der Straßenbahn sitze, kann ich riechen wie Haare und Jacke nach Rauch stinken. Wir waren noch in einer dubiosen Spelunke. F. und ein befreundetes Pärchen, LeSchwe, und ich. Hat aufgewärmt, in vielerlei Hinsicht.
Auf der Brücke gehts über den Rhein. Er hat wenig Wasser derzeit, bleibt aber beeindruckend. Im Scheinwerferlicht über den unzähligen Frachtcontainern im Hafen sieht man, wie feucht die Luft ist.
Heimat bist du geworden.
Wie ich da so in der Straßenbahn sitze, kann ich riechen wie Haare und Jacke nach Rauch stinken. Wir waren noch in einer dubiosen Spelunke. F. und ein befreundetes Pärchen, LeSchwe, und ich. Hat aufgewärmt, in vielerlei Hinsicht.
Auf der Brücke gehts über den Rhein. Er hat wenig Wasser derzeit, bleibt aber beeindruckend. Im Scheinwerferlicht über den unzähligen Frachtcontainern im Hafen sieht man, wie feucht die Luft ist.
Heimat bist du geworden.
okavanga, 16:05h
Kanns selbst kaum glauben. Der Kreditantrag läuft.
Dienstag, 20. Dezember 2016
okavanga, 23:58h
Jeden Tag denk ich aufs neue: heut geh ich aber echt früher ins Bett. Und dann noch Karten schreiben, telefonieren, Dinge überlegen und berechnen, lernen, essen, irgendwas ist ja immer.
Und schwupps ist es wieder 23 Uhr wenn ich mich auf den Weg ins Bad mach... dann noch Katze kraulen, lesen... und es ist sicher fast 0 Uhr wenn der Schlaf mich küsst.
Und morgens dann das Kramen in der Erinnerung, ob ich am Vortag gesoffen habe, so zerschlagen bin ich derzeit.
Gute Nacht, liebe Leute.
Äh dann noch kurzer Schock. Heute ein Hörbuch für Muttern gekauft. Für 20 Euro. Eben kurz gekuckt: wäre über deren Online Shop für 12,99 erhältlich gewesen. Also da fühlste dich echt verarscht. 7 Euro Unterschied? Hmpf.
Und schwupps ist es wieder 23 Uhr wenn ich mich auf den Weg ins Bad mach... dann noch Katze kraulen, lesen... und es ist sicher fast 0 Uhr wenn der Schlaf mich küsst.
Und morgens dann das Kramen in der Erinnerung, ob ich am Vortag gesoffen habe, so zerschlagen bin ich derzeit.
Gute Nacht, liebe Leute.
Äh dann noch kurzer Schock. Heute ein Hörbuch für Muttern gekauft. Für 20 Euro. Eben kurz gekuckt: wäre über deren Online Shop für 12,99 erhältlich gewesen. Also da fühlste dich echt verarscht. 7 Euro Unterschied? Hmpf.
Samstag, 17. Dezember 2016
okavanga, 20:50h
Hop oder Top. Am Montag gilts.
+++
Mal wieder gefeiert vor einiger Zeit. Sehr froh gewesen, als ich endlich wieder ich selbst war. Wollte eigentlich noch mehr dazu schreiben. Passt aber grad nicht (hier her?).
+++
Sonst: müde. Müde müde.
+++
Mal wieder gefeiert vor einiger Zeit. Sehr froh gewesen, als ich endlich wieder ich selbst war. Wollte eigentlich noch mehr dazu schreiben. Passt aber grad nicht (hier her?).
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Sonst: müde. Müde müde.
Dienstag, 6. Dezember 2016
okavanga, 23:27h
Heute wieder Zeit in der neuen Welt, die langsam ein bisschen vertrauter wird. Wie ein Paralleluniversum ist das. Anstrengend, manchmal, auch emotional. Nicht, dass das in der alten Welt anders wäre. Aber es ist auf eine ganz andere Art und Weise (emotional) anstrengend. Auf eine, die mir auch viel gibt.
Einen Kollegen dort finde ich ganz nett. Ich glaube ich flirte mit ihm. Vielleicht. Ein bisschen. Weiß gar nicht mehr was flirten ist, aber das könnte es schon sein.
Ansonsten bleibt alles einfach spannend.
Spannend bleibts auch mit der Wohnung. Während ich darauf hoffte, dass die Angebote von Bank zu Bank immer schlechter werden, tritt das Gegenteil ein. Jetzt schwanke ich sehr. Alles nicht so einfach, mit diesem Erwachsenen-Ich und dem Studenten-Ich.
Einen Kollegen dort finde ich ganz nett. Ich glaube ich flirte mit ihm. Vielleicht. Ein bisschen. Weiß gar nicht mehr was flirten ist, aber das könnte es schon sein.
Ansonsten bleibt alles einfach spannend.
Spannend bleibts auch mit der Wohnung. Während ich darauf hoffte, dass die Angebote von Bank zu Bank immer schlechter werden, tritt das Gegenteil ein. Jetzt schwanke ich sehr. Alles nicht so einfach, mit diesem Erwachsenen-Ich und dem Studenten-Ich.
Montag, 21. November 2016
Immobilienkram.
okavanga, 18:12h
Tja, leider bringe ich nicht das notwendige Eigenkapital für den Kauf der Wohnung mit.
Eigentlich wollte ich nie kaufen. Ich mag so hohe Verbindlichkeiten nicht. Aber ich habe Angst, dass ein anderer Käufer dann Eigenbedarf anmeldet, oder ne saftige Mieterhöhung fordert. Für das Geld finde ich in dieser Lage keine Wohnung in dieser Qualität mehr. Die Lage ist aber wichtig, denn ich habe kein Auto, und möchte auch nicht das, was es dann außerhalb weniger kostet, in Öffentliche investieren, auch, weil Zeit tatsächlich mein höchstes Gut ist, und ich keine Lust habe viel zu fahren.
Kennt sich hier jemand mit dem Thema aus? Darf ich dann einfach rausgeworfen, bzw. die Miete erhöht werden?
Eigentlich wollte ich nie kaufen. Ich mag so hohe Verbindlichkeiten nicht. Aber ich habe Angst, dass ein anderer Käufer dann Eigenbedarf anmeldet, oder ne saftige Mieterhöhung fordert. Für das Geld finde ich in dieser Lage keine Wohnung in dieser Qualität mehr. Die Lage ist aber wichtig, denn ich habe kein Auto, und möchte auch nicht das, was es dann außerhalb weniger kostet, in Öffentliche investieren, auch, weil Zeit tatsächlich mein höchstes Gut ist, und ich keine Lust habe viel zu fahren.
Kennt sich hier jemand mit dem Thema aus? Darf ich dann einfach rausgeworfen, bzw. die Miete erhöht werden?
Dienstag, 15. November 2016
okavanga, 22:40h
Es ist schon ein bisschen schade, dass ich über diese neue Welt und was ich da tue nichts schreiben kann. Das Risiko meine Anonymität zu verlieren ist mir einfach zu hoch. Naja. Jedenfalls: war gut heut. Rüttelt sich langsam hoffentlich etwas ein. Sind grad ziemlich viele Baustellen, die in sich nochmal Baustellen haben, also nicht nur in der neuen Welt, sondern eigentlich in fast allen Lebensbereichen. Langweilig wirds jedenfalls nicht. Drohte einige Wochen krass zu kippen ins Negative, Masse und Inhalte, Menschen und überhaupt (Steine... lang leben die Steine) hoffe ich bin noch mal weggeschlittert, so ganz sicher bin ich mir nicht. Mein Gehirn fühlt sich manchmal immer noch an wie ein Sieb, das nur noch in krass hoher Taktung zusammenhangloses Zeug abarbeiten, sich aber nicht mehr wirklich fokussieren und konzentrieren kann. Und dann bin ich mit Menschen unterwegs und hab am Tag danach das Gefühl völlig drauf gewesen zu sein, weil es sich so gar nicht wie ich anfühlt, als hätte ich das gar nicht wirklich erlebt, oder nur irgendwie isoliert. Neben sich stehen halt. Und das völlige Staunen heute Abend, wenn mal plötzlich nichts ist. Sofa, Tee, Katze, Musik.
Schönen Abend Ihnen!
Schönen Abend Ihnen!
Dienstag, 8. November 2016
Filmtage 2016
okavanga, 21:28h
Die Filmtage gehören zu meinem Leben seit ich denken kann. Schon in den Anfängen, weit vor meiner Zeit, war mein Vater am Start, es kam und kommt nach wie vor ein großer Cineast zu Besuch, Jahr für Jahr (er brachte uns Kindern immer tolle Geschenke mit, z.B. das Brettspiel Hugo das Schlossgespenst. Jahrelang die No. 1 unserer Spieleabende).
Meine Mutter war früher, also vor ihrer Krankheit, genauso begeistert. Und ich selbst war mit 10 auf dem ersten Kinderfilmfestival. In der Pubertät war ich dann mit beim regulären Festival dabei. Ich glaube einer meiner ersten Filme war 1994 „L’eau froid“ – bitte fragen Sie mich nicht, um was es ging, ich habe keine Ahnung und war wohl primär verwirrt (französisch mit englischem Untertitel, wenn ich mich recht entsinne).
Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, die Filmtage hätten noch die gleiche Atmosphäre wie vor 20 Jahren. Die Parties damals waren legendär, die Stimmung berauschend, lebendig, locker, lustig. Dennoch, nach wie vor ist es ein tolles Festival, bodenständig, ohne Glamour, mit einer guten Filmauswahl und einer für die Stadt einmaligen Stimmung – zumindest einmal im Jahr. ;-)
Gesehen habe ich:
Dokus:
- Desert Kids (Michael Pfeifenberger; Kurzbeschreibung hier). Beeindruckend. Ich mag die Kinder in dem Film, und ihren Optimismus, ihren Humor, ihre Gedanken, ihre Zukunftspläne, Hoffnungen, und ihre Stärke.
- Last Fisherman (James Stier). Toller Typ. Ich bin sofort seinem Charme verfallen. Schöne Geschichte.
- Die Farbe der Sehnsucht (Thomas Riedelsheimer). Leider – so finde ich – gibt der Trailer keinen wirklich guten Einblick in das, was da kommt. Der Film ist vielseitiger und phasenweise auch wesentlich munterer. Nichtsdestotrotz eher einer der leiseren Filme, mit wirklich ganz wunderbaren Bildern.
Spielfilme:
- Therapie (Felix Charin). Lustig, unterhaltsam, das Ende ein bisschen sehr konstruiert. Das allerbeste: die Hauptdarstellerin. Bombe.
- Mal de Pierre/ Die Frau im Mond – Erinnerung an die Liebe (Nicole Garcia). Tragisch. Überraschend. Tolle Hauptdarstellerin. Überhaupt muss man sagen. Die Frauen in den Filmen, die ich dieses Jahr gesehen habe, haben mich sehr beeindruckt.
- Die Blumen von gestern (Chris Kraus). Ich wiederhole mich.. tolle Hauptdarstellerin. Und Lars Eidinger. Manche fanden den Film super, andere total scheisse. Ich fand den Ansatz an das Thema zu gehen spannend, und war gut unterhalten.
- I, Daniel Blake (Ken Loach). Für mich der beste Film den ich gesehen habe. Ein überragender Dave Johns, und auch Hayley Squires (spielt Katie) einfach nur klasse. Ein Drama, ganz schlicht. Ganz krass.
- Am Abend aller Tage (Dominik Graf). Vielleicht lag es daran, dass ich vorher an dem Tag schon drei Filme hatte. Ich fand ihn ab-so-lut... langweilig und habe leider die Hälfte verschlafen. Weiß nicht was das sollte. Vielleicht fehlt mir aber auch der intellektuelle Zugang dazu...
- Paula (Christian Schwochow). Sie ahnen es... die Hauptdarstellerin... Ich hätte Paula sofort geheiratet. Nach der Vorführung war unter anderem Albrecht Abraham Schuch zum Gespräch geladen. Der Moderator fragte ihn wie er sich in die Rolle des Machos eingefunden hätte. Albrecht zeigte ich dezent verwirrt, während sich das Publikum lautstark wunderte. Als Macho hatte die Figur des Otto keiner der Zuschauer empfunden, im Gegenteil. Ein für seine Zeit sehr progressiver Mann. Ich hätte gern einen Otto. In Summe: Daumen hoch für Paula!
Kurzfilme:
- Abseits (Cosima Frei). Gut. Mehr hab ich da nicht zu sagen.
- Bon voyage von Marc Wilkins. Der war heftig. Sehr heftig. Man stellt sich selbst viele Fragen. Das Thema macht betroffen, immer noch, immer wieder, auch wenn es ständig in den Schlagzeilen ist. Das auf so einer riesen Projektionsfläche zu sehen... ja. Beklommenheit.
- Sjecam se – Amarcord (Wolf Gaudlitz). Sehr interessanter Typ, der Maler Milan. Haben ihn danach auch auf einer Party getroffen. Er trinkt gern. :-) Fröhlicher, humorvoller Mensch mit einer sehr eigenen Sicht auf die Welt.
Tipps von anderen:
Spielfilme:
Die Überglücklichen, Paterson, Neither Wolf nor Dog, Freddy/Eddy, Familie Lotzmann auf den Barrikaden, Dans les forêts de Sibérie / In the Forest of Sibiria, Egon Schiele – Tod und Mädchen
Dokus:
Safari (Achtung Tierfreunde.. starker Tobak à la Ulrich Seidl, ich hab nur den Trailer gesehen und muss schon heulen vor Wut über diese Ignoranz, Ungerechtigkeit und.. mir fehlen da echt die Worte, im Gegensatz zu den Emotionen...), A Story of Sahel Sounds, und Schultersieg (Ausgezeichnet mit Doku-Preis 2016)
Daneben gab es sicher weitere tolle Filme, zu denen ich nichts gehört oder manchmal nur die Kritik gelesen habe.
Meine persönliche Bilanz: ich kann nur Gutes berichten und würde jeden Film wieder ansehen. Vielleicht sogar den Graf-Film - evtl. hab ich einfach das ganze Spektakel verpennt.
Enttäuschend laut Hören-Sagen sowohl für das Publikum wie auch für einige Kritiker der Spielfilm „Salt & Fire“ von Werner Herzog, sowie der Wenders-Film „Les beaux jours d’Aranjuez“.
Promi des Festivals: ich steh ja auf Lars Eidinger..
In diesem Sinne – hoffentlich bis nächstes Jahr.
Meine Mutter war früher, also vor ihrer Krankheit, genauso begeistert. Und ich selbst war mit 10 auf dem ersten Kinderfilmfestival. In der Pubertät war ich dann mit beim regulären Festival dabei. Ich glaube einer meiner ersten Filme war 1994 „L’eau froid“ – bitte fragen Sie mich nicht, um was es ging, ich habe keine Ahnung und war wohl primär verwirrt (französisch mit englischem Untertitel, wenn ich mich recht entsinne).
Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, die Filmtage hätten noch die gleiche Atmosphäre wie vor 20 Jahren. Die Parties damals waren legendär, die Stimmung berauschend, lebendig, locker, lustig. Dennoch, nach wie vor ist es ein tolles Festival, bodenständig, ohne Glamour, mit einer guten Filmauswahl und einer für die Stadt einmaligen Stimmung – zumindest einmal im Jahr. ;-)
Gesehen habe ich:
Dokus:
- Desert Kids (Michael Pfeifenberger; Kurzbeschreibung hier). Beeindruckend. Ich mag die Kinder in dem Film, und ihren Optimismus, ihren Humor, ihre Gedanken, ihre Zukunftspläne, Hoffnungen, und ihre Stärke.
- Last Fisherman (James Stier). Toller Typ. Ich bin sofort seinem Charme verfallen. Schöne Geschichte.
- Die Farbe der Sehnsucht (Thomas Riedelsheimer). Leider – so finde ich – gibt der Trailer keinen wirklich guten Einblick in das, was da kommt. Der Film ist vielseitiger und phasenweise auch wesentlich munterer. Nichtsdestotrotz eher einer der leiseren Filme, mit wirklich ganz wunderbaren Bildern.
Spielfilme:
- Therapie (Felix Charin). Lustig, unterhaltsam, das Ende ein bisschen sehr konstruiert. Das allerbeste: die Hauptdarstellerin. Bombe.
- Mal de Pierre/ Die Frau im Mond – Erinnerung an die Liebe (Nicole Garcia). Tragisch. Überraschend. Tolle Hauptdarstellerin. Überhaupt muss man sagen. Die Frauen in den Filmen, die ich dieses Jahr gesehen habe, haben mich sehr beeindruckt.
- Die Blumen von gestern (Chris Kraus). Ich wiederhole mich.. tolle Hauptdarstellerin. Und Lars Eidinger. Manche fanden den Film super, andere total scheisse. Ich fand den Ansatz an das Thema zu gehen spannend, und war gut unterhalten.
- I, Daniel Blake (Ken Loach). Für mich der beste Film den ich gesehen habe. Ein überragender Dave Johns, und auch Hayley Squires (spielt Katie) einfach nur klasse. Ein Drama, ganz schlicht. Ganz krass.
- Am Abend aller Tage (Dominik Graf). Vielleicht lag es daran, dass ich vorher an dem Tag schon drei Filme hatte. Ich fand ihn ab-so-lut... langweilig und habe leider die Hälfte verschlafen. Weiß nicht was das sollte. Vielleicht fehlt mir aber auch der intellektuelle Zugang dazu...
- Paula (Christian Schwochow). Sie ahnen es... die Hauptdarstellerin... Ich hätte Paula sofort geheiratet. Nach der Vorführung war unter anderem Albrecht Abraham Schuch zum Gespräch geladen. Der Moderator fragte ihn wie er sich in die Rolle des Machos eingefunden hätte. Albrecht zeigte ich dezent verwirrt, während sich das Publikum lautstark wunderte. Als Macho hatte die Figur des Otto keiner der Zuschauer empfunden, im Gegenteil. Ein für seine Zeit sehr progressiver Mann. Ich hätte gern einen Otto. In Summe: Daumen hoch für Paula!
Kurzfilme:
- Abseits (Cosima Frei). Gut. Mehr hab ich da nicht zu sagen.
- Bon voyage von Marc Wilkins. Der war heftig. Sehr heftig. Man stellt sich selbst viele Fragen. Das Thema macht betroffen, immer noch, immer wieder, auch wenn es ständig in den Schlagzeilen ist. Das auf so einer riesen Projektionsfläche zu sehen... ja. Beklommenheit.
- Sjecam se – Amarcord (Wolf Gaudlitz). Sehr interessanter Typ, der Maler Milan. Haben ihn danach auch auf einer Party getroffen. Er trinkt gern. :-) Fröhlicher, humorvoller Mensch mit einer sehr eigenen Sicht auf die Welt.
Tipps von anderen:
Spielfilme:
Die Überglücklichen, Paterson, Neither Wolf nor Dog, Freddy/Eddy, Familie Lotzmann auf den Barrikaden, Dans les forêts de Sibérie / In the Forest of Sibiria, Egon Schiele – Tod und Mädchen
Dokus:
Safari (Achtung Tierfreunde.. starker Tobak à la Ulrich Seidl, ich hab nur den Trailer gesehen und muss schon heulen vor Wut über diese Ignoranz, Ungerechtigkeit und.. mir fehlen da echt die Worte, im Gegensatz zu den Emotionen...), A Story of Sahel Sounds, und Schultersieg (Ausgezeichnet mit Doku-Preis 2016)
Daneben gab es sicher weitere tolle Filme, zu denen ich nichts gehört oder manchmal nur die Kritik gelesen habe.
Meine persönliche Bilanz: ich kann nur Gutes berichten und würde jeden Film wieder ansehen. Vielleicht sogar den Graf-Film - evtl. hab ich einfach das ganze Spektakel verpennt.
Enttäuschend laut Hören-Sagen sowohl für das Publikum wie auch für einige Kritiker der Spielfilm „Salt & Fire“ von Werner Herzog, sowie der Wenders-Film „Les beaux jours d’Aranjuez“.
Promi des Festivals: ich steh ja auf Lars Eidinger..
In diesem Sinne – hoffentlich bis nächstes Jahr.
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