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Dienstag, 2. Januar 2018
okavanga, 00:45h
Warum müssen Menschen am 1.1. um 23:41 Uhr immer noch rumböllern? Ich bin mir sicher, alle bösen Geister sind längst weg. Die guten wurden inzwischen sicher direkt mit in die Flucht geschlagen.
Der Hund nebenan dreht wieder völlig durch, Katze hockt seit gestern eigentlich ununterbrochen hinter der Waschmaschine, im Zwiebelschrank, unterm Bett oder im Depressionstunnel. In letzteren würd ich mich grad auch gern quetschen. Hm ne eigentlich lieber die BöllererInnen. Hmpf.
Der Hund nebenan dreht wieder völlig durch, Katze hockt seit gestern eigentlich ununterbrochen hinter der Waschmaschine, im Zwiebelschrank, unterm Bett oder im Depressionstunnel. In letzteren würd ich mich grad auch gern quetschen. Hm ne eigentlich lieber die BöllererInnen. Hmpf.
Sonntag, 31. Dezember 2017
Jahresrückblick 2017.
okavanga, 19:49h
Zugenommen oder abgenommen?
Erst gut zugenommen, dann unfreiwillig extrem ungut abgenommen. Zum Glück fast alles wieder drauf.
Haare länger oder kürzer?
Kürzer.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Nicht mehr nachmessen lassen. ;-)
Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr.
Der hirnrissigste Plan?
Fällt mir nix ein. Fand die alle gut.
Die gefährlichste Unternehmung?
Gefahr.. hm… im Bürofahrstuhl knutschen? Betrunken Radfahren? Keine Ahnung. Ich glaube ich finde sehr wenig gefährlich von dem was ich tue, auch wenn das jetzt meine Mutter sicher anders sehen würde. ;-)
Der Beste Sex?
Wohl mit mir selbst. Keinen anderen würde ich dafür nennen wollen. Gabs echt schon mal besseres. Amore hin oder her.
Die teuerste Anschaffung?
Das meiste Geld am Stück ging beim Reisen drauf, sowie Eigenkapital beim Wohnungskauf.
Das leckerste Essen?
- mein Weihnachtsessen: Entenbrust auf Karotten-Pflaumen-Gemüse mit Ricotta-Klösschen und Teriyaki-Soße
- sämtliche Speisen in Thailand
- Pfannkuchen in dem einen Café in List
Das beeindruckenste Buch?
Das Drama des begabten Kindes. Ansonsten viele gute Krimis, aber beeindruckend.. ne.
Der ergreifendste Film?
Schwierig. Habe sehr viele Filme gesehen, im Kino wie gestreamed. Vielleicht die Doku “Stiller Kamerad“. Die war vor allem überraschend ergreifend. So ganz anders, als ich es erwartet hätte.
Das beste Lied?
Uhhh, schwierig. Musik ist für mich wie ein Soundtrack des Lebens, hart da was rauszupicken. Sehr unterschiedliche Richtungen zudem. Was hat mich so durchs Jahr begleitet:
- Wanda mit Columbo, Bologna und Lascia mi fare
- die Sets von Dominik Eulberg und Gabriel Ananda sowieso
- Hans Zimmer - Time (Nihilum Remix)
- Monolink & Acid Pauli - New Morning
- Gui Boratto - Beautiful Life
- Auf jeden Fall auch der Tipp von Herrn Mark: Danger von The Flirts in der Disco Version.
- endlich auch mal wieder Natalie Merchant, wenn auch beschissener Anlass
- und all die Lieder, die ich im Lauf des Jahres in Beiträgen verlinkt habe.
Das schönste Konzert?
Schwierig weil so unterschiedlich, deswegen beide:
- LaBrassBanda in FFM
- Helgi Jonsson mit Tina Dico & Co in der Ringkirche in Wiesbaden. Wahnsinns Location war das auch für diese Art von Konzert.
2017 zum ersten Mal getan?
- in einer Vollmondsommernacht im See gebadet mit einem Mann in den ich stark verknallt war
- getindert
- mich mit jemanden für einen Kuss zu verabreden ohne ihn vorher gesehen zu haben, und ohne vorher von Angesicht zu Angesicht auch nur ein Wort zu wechseln
- eine Wohnung gekauft
- einen Flug gebucht und nicht angetreten
- Bali und Gili Air bereist sowie den Norden Thailands
2017 nach langer Zeit wieder getan?
Obsessiv verliebt
Die meiste Zeit verbracht mit…?
Freunden, im Freien, beim Radeln oder Baden, und Lernen
Die schönste Zeit verbracht mit…?
Freunden, vor allem I., der F. und LeSchwe, und dann, das muss gesagt sein weil wahr, auch mit Quinten.
Vorherrschendes Gefühl 2017?
Im übertragenen Sinne: Ich bin berauscht vom Leben! Scheisse was ein fetzen Kater, ich sterbe! Ich will sterben. Oh.. langsam spür ich mich wieder. Es wird, es wird… vielleicht ja sogar gut.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
- ein angeknackstes Herz, aber das stimmt so eigentlich nicht, denn die Zeit vor dem Knacks würde ich trotzdem nicht missen wollen. Ansonsten hatte ich ziemlich viel Glück, würde ich sagen. Ach ne, einwas noch. Aber das is eklig. :-D
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Dass ich ein liebenswerter Mensch bin. Plan 2018: mich selbst davon überzeugen
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Zeit, schätze ich
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Zeit, und materiell: ein Weihnachtspaket mit vielen liebevollen und sorgsam ausgewählten Kleinigkeiten, v.a. die selbstbemalte Tasse.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Du bist zwar absolut gaga, aber ich mag dich genau so wie du bist
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Da müssen Sie die anderen fragen.
2017 war mit 1 Wort…?
Aufregend.
Ein Wort noch in eigener Sache, liebes 2017: auch wenn es sich zwischenzeitlich so furchtbar angefühlt hat, muss ich sagen dass du gut zu mir warst. Du entlässt mich in ziemlich gutem Zustand in das neue Jahr. Ich habe sehr viel für mich mitgenommen. Ich bin mir selbst und somit auch anderen einen guten Schritt näher gekommen. Du hast mir einige wunderbare neue Menschen beschert, das ist eigentlich das größte Geschenk des Jahres. Anstrengede Reise, dieses Leben, und wilde Gewässer. Aber vielleicht auch, weil ich es manchmal so wähle. Danke und adieu.
Erst gut zugenommen, dann unfreiwillig extrem ungut abgenommen. Zum Glück fast alles wieder drauf.
Haare länger oder kürzer?
Kürzer.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Nicht mehr nachmessen lassen. ;-)
Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr.
Der hirnrissigste Plan?
Fällt mir nix ein. Fand die alle gut.
Die gefährlichste Unternehmung?
Gefahr.. hm… im Bürofahrstuhl knutschen? Betrunken Radfahren? Keine Ahnung. Ich glaube ich finde sehr wenig gefährlich von dem was ich tue, auch wenn das jetzt meine Mutter sicher anders sehen würde. ;-)
Der Beste Sex?
Wohl mit mir selbst. Keinen anderen würde ich dafür nennen wollen. Gabs echt schon mal besseres. Amore hin oder her.
Die teuerste Anschaffung?
Das meiste Geld am Stück ging beim Reisen drauf, sowie Eigenkapital beim Wohnungskauf.
Das leckerste Essen?
- mein Weihnachtsessen: Entenbrust auf Karotten-Pflaumen-Gemüse mit Ricotta-Klösschen und Teriyaki-Soße
- sämtliche Speisen in Thailand
- Pfannkuchen in dem einen Café in List
Das beeindruckenste Buch?
Das Drama des begabten Kindes. Ansonsten viele gute Krimis, aber beeindruckend.. ne.
Der ergreifendste Film?
Schwierig. Habe sehr viele Filme gesehen, im Kino wie gestreamed. Vielleicht die Doku “Stiller Kamerad“. Die war vor allem überraschend ergreifend. So ganz anders, als ich es erwartet hätte.
Das beste Lied?
Uhhh, schwierig. Musik ist für mich wie ein Soundtrack des Lebens, hart da was rauszupicken. Sehr unterschiedliche Richtungen zudem. Was hat mich so durchs Jahr begleitet:
- Wanda mit Columbo, Bologna und Lascia mi fare
- die Sets von Dominik Eulberg und Gabriel Ananda sowieso
- Hans Zimmer - Time (Nihilum Remix)
- Monolink & Acid Pauli - New Morning
- Gui Boratto - Beautiful Life
- Auf jeden Fall auch der Tipp von Herrn Mark: Danger von The Flirts in der Disco Version.
- endlich auch mal wieder Natalie Merchant, wenn auch beschissener Anlass
- und all die Lieder, die ich im Lauf des Jahres in Beiträgen verlinkt habe.
Das schönste Konzert?
Schwierig weil so unterschiedlich, deswegen beide:
- LaBrassBanda in FFM
- Helgi Jonsson mit Tina Dico & Co in der Ringkirche in Wiesbaden. Wahnsinns Location war das auch für diese Art von Konzert.
2017 zum ersten Mal getan?
- in einer Vollmondsommernacht im See gebadet mit einem Mann in den ich stark verknallt war
- getindert
- mich mit jemanden für einen Kuss zu verabreden ohne ihn vorher gesehen zu haben, und ohne vorher von Angesicht zu Angesicht auch nur ein Wort zu wechseln
- eine Wohnung gekauft
- einen Flug gebucht und nicht angetreten
- Bali und Gili Air bereist sowie den Norden Thailands
2017 nach langer Zeit wieder getan?
Obsessiv verliebt
Die meiste Zeit verbracht mit…?
Freunden, im Freien, beim Radeln oder Baden, und Lernen
Die schönste Zeit verbracht mit…?
Freunden, vor allem I., der F. und LeSchwe, und dann, das muss gesagt sein weil wahr, auch mit Quinten.
Vorherrschendes Gefühl 2017?
Im übertragenen Sinne: Ich bin berauscht vom Leben! Scheisse was ein fetzen Kater, ich sterbe! Ich will sterben. Oh.. langsam spür ich mich wieder. Es wird, es wird… vielleicht ja sogar gut.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
- ein angeknackstes Herz, aber das stimmt so eigentlich nicht, denn die Zeit vor dem Knacks würde ich trotzdem nicht missen wollen. Ansonsten hatte ich ziemlich viel Glück, würde ich sagen. Ach ne, einwas noch. Aber das is eklig. :-D
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Dass ich ein liebenswerter Mensch bin. Plan 2018: mich selbst davon überzeugen
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Zeit, schätze ich
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Zeit, und materiell: ein Weihnachtspaket mit vielen liebevollen und sorgsam ausgewählten Kleinigkeiten, v.a. die selbstbemalte Tasse.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Du bist zwar absolut gaga, aber ich mag dich genau so wie du bist
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Da müssen Sie die anderen fragen.
2017 war mit 1 Wort…?
Aufregend.
Ein Wort noch in eigener Sache, liebes 2017: auch wenn es sich zwischenzeitlich so furchtbar angefühlt hat, muss ich sagen dass du gut zu mir warst. Du entlässt mich in ziemlich gutem Zustand in das neue Jahr. Ich habe sehr viel für mich mitgenommen. Ich bin mir selbst und somit auch anderen einen guten Schritt näher gekommen. Du hast mir einige wunderbare neue Menschen beschert, das ist eigentlich das größte Geschenk des Jahres. Anstrengede Reise, dieses Leben, und wilde Gewässer. Aber vielleicht auch, weil ich es manchmal so wähle. Danke und adieu.
Samstag, 30. Dezember 2017
Froh dabei zu sein.
okavanga, 21:03h
Gestern habe ich jemanden sehr traurig gemacht, dadurch dass ich zu meinen Bedürfnissen stand. Das ist schade, aber auch sehr gut.
Mein Weihnachtsabend war spontan und wunderbar. Die drei Musketiere - der Moslem, die Agnostikerin und die Teilzeit-Christin. Erst klönen bei mir, Wein aus den schönen Gläsern, die I. mir geschenkt hat. Ausdruckstanz in der Bar nebenan, danach die Seele aus dem Leib feiern in einem kleinen aber feinem Club.
Vorhin ein romantischer Jahresausklang mit LeSchwe im ShoppingCenter in der Innenstadt zwischen vielen anderen Menschen. Irgendwo spielt eine Jazzband. Im Quadrat nebenan habe ich mir im Räumungsverkauf ein paar schöne Geschirrteile gekauft. Wir trinken Almdudler und unterhalten uns. Mit ihr ist es überall schön.
Ich steige die Treppen zu meiner Wohnung hoch und lächel noch, die Freude über unser Treffen und die abschließende Umarmung. Im Treppenhaus riecht es nach Milchreis. Die Katze maunzt an der Tür.
Das Jahresende meint es gut mit mir.
~ Philipp Poisel - Froh dabei zu sein
Mein Weihnachtsabend war spontan und wunderbar. Die drei Musketiere - der Moslem, die Agnostikerin und die Teilzeit-Christin. Erst klönen bei mir, Wein aus den schönen Gläsern, die I. mir geschenkt hat. Ausdruckstanz in der Bar nebenan, danach die Seele aus dem Leib feiern in einem kleinen aber feinem Club.
Vorhin ein romantischer Jahresausklang mit LeSchwe im ShoppingCenter in der Innenstadt zwischen vielen anderen Menschen. Irgendwo spielt eine Jazzband. Im Quadrat nebenan habe ich mir im Räumungsverkauf ein paar schöne Geschirrteile gekauft. Wir trinken Almdudler und unterhalten uns. Mit ihr ist es überall schön.
Ich steige die Treppen zu meiner Wohnung hoch und lächel noch, die Freude über unser Treffen und die abschließende Umarmung. Im Treppenhaus riecht es nach Milchreis. Die Katze maunzt an der Tür.
Das Jahresende meint es gut mit mir.
~ Philipp Poisel - Froh dabei zu sein
Mittwoch, 20. Dezember 2017
Vater und Tochter und Bruder und Schwester.
okavanga, 23:33h
Auch dieses Jahr fahre ich über Weihnachten nicht in die Heimat. Vielleicht werde ich mit E. einen Tee trinken gehen, er ist Moslem und seine Familie ignoriert dieses Fest. Somit ist er einer von wenigen, der sehr flexibel Zeit hat über die Feiertage. Das mit E. ist eine Geschichte für sich, irgendwie schleicht er sich langsam in mein Herz, als ein Freund, vielleicht, ein ganz besonderer Freund. Aber ja... Weihnachten... ansonsten werde ich es alleine verbringen, und mir graut so gar nicht davor, anders als letztes Jahr.
Dennoch mache ich mir seit einigen Wochen Gedanken über Geschenke für die Familie. Also: schenke ich überhaupt? Und wenn ja, wem und was? Meine Mutter hat bereits zu ihrem Geburtstag Anfang Dezember ein Päckchen von mir erhalten. Bei ihr ist es irgendwie einfach. So wie es kurioserweise in der Gesamtsituation relativ einfach mit ihr ist.
Ich schreibe ja wenig darüber, aber es bleibt vertrackt mit der Familie, primär bzgl. meines Bruders und meines Vaters. Vielleicht, weil ich bei meiner Mutter im Zuge ihrer Krankheit viel aufgearbeitet und losgelassen habe, ganz abgesehen von den früheren Auseinandersetzungen, Reibereien und (er)klärenden Gesprächen.
Direkte Auseinandersetzungen dieser Form hatte ich mit meinem Vater und meinem Bruder nie. Im Gegenteil. Nachdem mein Vater und ich ein beschissenes Verhältnis hatten, habe ich irgendwann, vermutlich getrieben aus der Sehnsucht nach Familie und Verbundenheit, einfach beschlossen es ad acta zu legen. Es gab manchmal noch Krach oder es kam was an die Oberfläche, aber das konnten wir dann auch einigermaßen gut klären.
Seit diesem Weihnachten 2015 passt aber gar nichts mehr. Seitdem bröckelte Sandkorn für Sandkorn aus meiner so sorgsam gebauten Sandburg. Ausgerechnet eine Sandburg. Ein Wunder, dass sie überhaupt so lange gehalten hat. Eigentlich rieselt es auch nicht. Es ist eher, als käme ein anderes Kind mit Bagger und Förmchen und würde sich an der Burg vergreifen.
Was genau da passiert, und warum, das kann ich nach wie vor schwer ausmachen. Auch überrascht mich die Wucht der Emotionen meinem Bruder gegenüber. Anstoß mag sicher der Therapiestart bei meinem jetzigen Therapeuten ca. im Oktober 2015 gewesen sein. Und der macht deep dive. Sehr behutsam, mit Sorgfalt und Einfühlungsvermögen, und doch reisst es mich phasenweise von den Füßen.
Hm ja. Das ist ein ganz schön komplexes Thema, merke ich gerade. Wie komme ich jetzt zu dem was ich eigentlich schreiben will.
In der letzten Sitzung fragte mein Thera, was ich denn schenke. Ich ratlos. Setzte er mir einen Floh ins Ohr: für meinen Vater wäre doch ein Buch gut. Sowas wie: "Wo sind die Väter?" Keine Ahnung ob er das ernst gemeint hat. Aber das hat sich festgezeckt.
Da ich seither mit meinem Geschenke-Überlegungen keinen Schritt weiter gekommen bin, habe ich vor einigen Tagen angefangen Bücher zum Thema "Geschwister-" und "Vater-Tochter-" Beziehungen" zu suchen. Das erweist sich als unerwartet schwierig.
Bei den Geschwisterbüchern finden sich zum Großteil Ratgeber für Eltern, die sich mit (erwarteter oder bereits bestehender) Eifersucht zwischen ihren Kindern beschäftigen wollen. Alternativ Kinderbücher, die kindgerecht entsprechende Situationen und die damit verbundenen Emotionen thematisieren. Oder Bücher über ungleiche Geschwisterpaare, in denen z.B. ein Geschwister mit Behinderung oder schwerer Krankheit lebt.
Bücher über die Beziehung erwachsener Geschwister konnte ich bisher kaum entdecken. Die Tatsache, dass sich auch die Psychologie erst seit kurzer Zeit intensiver mit dem Thema beschäftigt mag dazu beitragen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass es auf den ersten Blick kein riesiges Problem gibt bzw. gab in der Geschwisterbeziehung, abgesehen von einer wirklich massiven Eifersucht im Kindesalter (Kampf um echt sehr knappe Ressourcen). Und dass mein Thema vielmehr aus der damaligen Depression meiner Mutter rührt und ihrem emotionalen Missbrauch, den sie an mir ausgeübt hat und von dem mein Bruder weitestgehend verschont geblieben ist. Ich habe aber durchaus als Kind diese Ungleichbehandlung deutlich gespürt. Er vermutlich auch, wenn auch anders. Aus seiner Sicht war ich immer Mamas Liebling. Das mag auf eine Weise gestimmt haben. War aber genauso förderlich wie der Liebling des Vaters zu sein, dessen Lümmel man streicheln darf. Und das ist der Grund, warum ich nach wie vor so extrem eifersüchtig auf meinen Bruder bin. Warum sich da ein.. ja, ein Hass wieder hochgefressen hat. Weil er dieses Scheiss Päckchen so nicht mitbekommen hat. Und mir wurden diese Gefühle nie zugestanden als etwas, das natürlich und legitim ist. Vielleicht liegt es in der Natur des Menschen diese Gefühle dann auf die schwächste Person zu verschieben, und nicht auf die eigentliche Quelle. Mein Kopf versteht das. Mein Herz (noch) nicht. Und mein Bruder versteht nicht, was da eigentlich los ist seit einiger Zeit.
Das einzige, das mir einigermaßen treffend scheint, wäre von Susann Sitzler - "Geschwister: die längste Beziehung des Lebens.
Allerdings lassen mich die Kritiken daran zweifeln, dass mein Bruder ein solches Buch lesen und auch durchhalten würde. Ich habe es nun gekauft und werde es selbst querlesen. Empfinde ich es als passend, wird es eben ein verspätetes Geschenk.
Ähnlich verhält es sich bei den "Vater-Tochter" Büchern. Die Suchergebnisse erschlagen einen mit „Tipps für den werdenden/ frisch gebackenen Vater“. Das ist halt ein bisschen spät, und mag zwar der Reflexion dienlich sein, aber absolut nicht das was ich suche. Noch umfangreicher sind die Suchergebnisse zu Büchern, die sich mit der Reflexion der Tochter beschäftigen. Es erscheint mir schon logisch, dass es die betroffenen Töchter sind die irgendwann aus Gründen so wie ich das Verhältnis zum Vater hinterfragen. Klar, der (abwesende) Vater hat in seinem Leben diesbezüglich ja keinen offensichtlichen Leidensdruck (außer er sucht den Kontakt und er wird ihm immer wieder verwehrt, aber diese Konstellationen lasse ich hier jetzt außen vor). Die Tochter hingegen wird spätestens dann wenn eine Beziehung nach der nächsten scheitert – hässliches Wort in dem Kontext, aber auf die Schnelle fällt mir kein anderes ein – anfangen zu suchen, woher das eigentlich kommt. Und von dort aus ist es nicht weit zur Beziehung zum Vater.
Heißt: ich mutmaße dass es so wenig Bücher darüber gibt, weil es diese abwesenden/schwachen Väter selbst eben nicht wirklich beschäftigt oder beschäftigen will, zumindest scheint kaum einer von ihnen darüber schreiben zu wollen oder solche Bücher nachzufragen. Psychologen thematisieren diese Beziehungen zwar immer wieder, aber selten aus der Perspektive Erwachsener, die sich vielleicht beide annähern wollen aber nicht wissen wie, oder mit der Frage wieso es überhaupt soweit kam. Und ob das Ende des Annäherungsprozesses dann vielleicht doch die „Trennung“ ist. Oder ein Buch das Vätern anhand unterschiedlicher Beispiele erläutert, warum sich die erwachsene Tochter nach vielen Jahren der Annäherung plötzlich sukzessive abwendet. Und was er dazu beigetragen hat. Sieht so aus als müsste ich das selbst schreiben.
Sehr spannend finde ich, dass das Thema "Mütter-Töchter" sehr viel öfter in der Literatur behandelt wird. Oder nein, nicht öfter, aber sehr viel öfter aus anderen Perspektiven oder mit anderen Ansätzen. Dieses Buch hier beispielsweise würde ich mir für Väter und Töchter wünschen, ohne es nun gelesen zu haben, aber rein von der Inhaltsbeschreibung her. Wenn doch die Relevanz der Beziehung Vater-Tochter so sehr betont wird, wieso wird diese Beziehung nicht auch auf solche Aspekte hin beleuchtet? Oder finde ich einfach nur nicht die entsprechenden Bücher?
Ich glaube mir ist nun der springende Punkt eingefallen, der mich so stört: in den Mütter-Töchter-Büchern scheint durchaus der Punkt der "Gegenseitigkeit" betrachtet zu werden. Eine gemeinsame Aufarbeitung, gegenseitige Annahme. Keine einseitige Aufarbeitung, wie sie in der Väter-Töchter-Büchern vorherrschend zu sein scheint. Liegt der Dialog mit der Mutter vermeintlich näher als der mit dem Vater? Das ist äußerst interessant, denn entspräche das ja auch dem, was ich persönlich empfinde in diesen Beziehungen. Ich schätze das Thema wird mich noch eine ganze Weile umtreiben, auch aus wissenschaftlicher Neugierde.
Tja. Mag ja auch ein doofes Geschenk sein, so ein Buch für den eigenen Vater. Aber. Einen Handkehrbesen fänd ich blöder. Und unpersönlicher.
Dennoch mache ich mir seit einigen Wochen Gedanken über Geschenke für die Familie. Also: schenke ich überhaupt? Und wenn ja, wem und was? Meine Mutter hat bereits zu ihrem Geburtstag Anfang Dezember ein Päckchen von mir erhalten. Bei ihr ist es irgendwie einfach. So wie es kurioserweise in der Gesamtsituation relativ einfach mit ihr ist.
Ich schreibe ja wenig darüber, aber es bleibt vertrackt mit der Familie, primär bzgl. meines Bruders und meines Vaters. Vielleicht, weil ich bei meiner Mutter im Zuge ihrer Krankheit viel aufgearbeitet und losgelassen habe, ganz abgesehen von den früheren Auseinandersetzungen, Reibereien und (er)klärenden Gesprächen.
Direkte Auseinandersetzungen dieser Form hatte ich mit meinem Vater und meinem Bruder nie. Im Gegenteil. Nachdem mein Vater und ich ein beschissenes Verhältnis hatten, habe ich irgendwann, vermutlich getrieben aus der Sehnsucht nach Familie und Verbundenheit, einfach beschlossen es ad acta zu legen. Es gab manchmal noch Krach oder es kam was an die Oberfläche, aber das konnten wir dann auch einigermaßen gut klären.
Seit diesem Weihnachten 2015 passt aber gar nichts mehr. Seitdem bröckelte Sandkorn für Sandkorn aus meiner so sorgsam gebauten Sandburg. Ausgerechnet eine Sandburg. Ein Wunder, dass sie überhaupt so lange gehalten hat. Eigentlich rieselt es auch nicht. Es ist eher, als käme ein anderes Kind mit Bagger und Förmchen und würde sich an der Burg vergreifen.
Was genau da passiert, und warum, das kann ich nach wie vor schwer ausmachen. Auch überrascht mich die Wucht der Emotionen meinem Bruder gegenüber. Anstoß mag sicher der Therapiestart bei meinem jetzigen Therapeuten ca. im Oktober 2015 gewesen sein. Und der macht deep dive. Sehr behutsam, mit Sorgfalt und Einfühlungsvermögen, und doch reisst es mich phasenweise von den Füßen.
Hm ja. Das ist ein ganz schön komplexes Thema, merke ich gerade. Wie komme ich jetzt zu dem was ich eigentlich schreiben will.
In der letzten Sitzung fragte mein Thera, was ich denn schenke. Ich ratlos. Setzte er mir einen Floh ins Ohr: für meinen Vater wäre doch ein Buch gut. Sowas wie: "Wo sind die Väter?" Keine Ahnung ob er das ernst gemeint hat. Aber das hat sich festgezeckt.
Da ich seither mit meinem Geschenke-Überlegungen keinen Schritt weiter gekommen bin, habe ich vor einigen Tagen angefangen Bücher zum Thema "Geschwister-" und "Vater-Tochter-" Beziehungen" zu suchen. Das erweist sich als unerwartet schwierig.
Bei den Geschwisterbüchern finden sich zum Großteil Ratgeber für Eltern, die sich mit (erwarteter oder bereits bestehender) Eifersucht zwischen ihren Kindern beschäftigen wollen. Alternativ Kinderbücher, die kindgerecht entsprechende Situationen und die damit verbundenen Emotionen thematisieren. Oder Bücher über ungleiche Geschwisterpaare, in denen z.B. ein Geschwister mit Behinderung oder schwerer Krankheit lebt.
Bücher über die Beziehung erwachsener Geschwister konnte ich bisher kaum entdecken. Die Tatsache, dass sich auch die Psychologie erst seit kurzer Zeit intensiver mit dem Thema beschäftigt mag dazu beitragen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass es auf den ersten Blick kein riesiges Problem gibt bzw. gab in der Geschwisterbeziehung, abgesehen von einer wirklich massiven Eifersucht im Kindesalter (Kampf um echt sehr knappe Ressourcen). Und dass mein Thema vielmehr aus der damaligen Depression meiner Mutter rührt und ihrem emotionalen Missbrauch, den sie an mir ausgeübt hat und von dem mein Bruder weitestgehend verschont geblieben ist. Ich habe aber durchaus als Kind diese Ungleichbehandlung deutlich gespürt. Er vermutlich auch, wenn auch anders. Aus seiner Sicht war ich immer Mamas Liebling. Das mag auf eine Weise gestimmt haben. War aber genauso förderlich wie der Liebling des Vaters zu sein, dessen Lümmel man streicheln darf. Und das ist der Grund, warum ich nach wie vor so extrem eifersüchtig auf meinen Bruder bin. Warum sich da ein.. ja, ein Hass wieder hochgefressen hat. Weil er dieses Scheiss Päckchen so nicht mitbekommen hat. Und mir wurden diese Gefühle nie zugestanden als etwas, das natürlich und legitim ist. Vielleicht liegt es in der Natur des Menschen diese Gefühle dann auf die schwächste Person zu verschieben, und nicht auf die eigentliche Quelle. Mein Kopf versteht das. Mein Herz (noch) nicht. Und mein Bruder versteht nicht, was da eigentlich los ist seit einiger Zeit.
Das einzige, das mir einigermaßen treffend scheint, wäre von Susann Sitzler - "Geschwister: die längste Beziehung des Lebens.
Allerdings lassen mich die Kritiken daran zweifeln, dass mein Bruder ein solches Buch lesen und auch durchhalten würde. Ich habe es nun gekauft und werde es selbst querlesen. Empfinde ich es als passend, wird es eben ein verspätetes Geschenk.
Ähnlich verhält es sich bei den "Vater-Tochter" Büchern. Die Suchergebnisse erschlagen einen mit „Tipps für den werdenden/ frisch gebackenen Vater“. Das ist halt ein bisschen spät, und mag zwar der Reflexion dienlich sein, aber absolut nicht das was ich suche. Noch umfangreicher sind die Suchergebnisse zu Büchern, die sich mit der Reflexion der Tochter beschäftigen. Es erscheint mir schon logisch, dass es die betroffenen Töchter sind die irgendwann aus Gründen so wie ich das Verhältnis zum Vater hinterfragen. Klar, der (abwesende) Vater hat in seinem Leben diesbezüglich ja keinen offensichtlichen Leidensdruck (außer er sucht den Kontakt und er wird ihm immer wieder verwehrt, aber diese Konstellationen lasse ich hier jetzt außen vor). Die Tochter hingegen wird spätestens dann wenn eine Beziehung nach der nächsten scheitert – hässliches Wort in dem Kontext, aber auf die Schnelle fällt mir kein anderes ein – anfangen zu suchen, woher das eigentlich kommt. Und von dort aus ist es nicht weit zur Beziehung zum Vater.
Heißt: ich mutmaße dass es so wenig Bücher darüber gibt, weil es diese abwesenden/schwachen Väter selbst eben nicht wirklich beschäftigt oder beschäftigen will, zumindest scheint kaum einer von ihnen darüber schreiben zu wollen oder solche Bücher nachzufragen. Psychologen thematisieren diese Beziehungen zwar immer wieder, aber selten aus der Perspektive Erwachsener, die sich vielleicht beide annähern wollen aber nicht wissen wie, oder mit der Frage wieso es überhaupt soweit kam. Und ob das Ende des Annäherungsprozesses dann vielleicht doch die „Trennung“ ist. Oder ein Buch das Vätern anhand unterschiedlicher Beispiele erläutert, warum sich die erwachsene Tochter nach vielen Jahren der Annäherung plötzlich sukzessive abwendet. Und was er dazu beigetragen hat. Sieht so aus als müsste ich das selbst schreiben.
Sehr spannend finde ich, dass das Thema "Mütter-Töchter" sehr viel öfter in der Literatur behandelt wird. Oder nein, nicht öfter, aber sehr viel öfter aus anderen Perspektiven oder mit anderen Ansätzen. Dieses Buch hier beispielsweise würde ich mir für Väter und Töchter wünschen, ohne es nun gelesen zu haben, aber rein von der Inhaltsbeschreibung her. Wenn doch die Relevanz der Beziehung Vater-Tochter so sehr betont wird, wieso wird diese Beziehung nicht auch auf solche Aspekte hin beleuchtet? Oder finde ich einfach nur nicht die entsprechenden Bücher?
Ich glaube mir ist nun der springende Punkt eingefallen, der mich so stört: in den Mütter-Töchter-Büchern scheint durchaus der Punkt der "Gegenseitigkeit" betrachtet zu werden. Eine gemeinsame Aufarbeitung, gegenseitige Annahme. Keine einseitige Aufarbeitung, wie sie in der Väter-Töchter-Büchern vorherrschend zu sein scheint. Liegt der Dialog mit der Mutter vermeintlich näher als der mit dem Vater? Das ist äußerst interessant, denn entspräche das ja auch dem, was ich persönlich empfinde in diesen Beziehungen. Ich schätze das Thema wird mich noch eine ganze Weile umtreiben, auch aus wissenschaftlicher Neugierde.
Tja. Mag ja auch ein doofes Geschenk sein, so ein Buch für den eigenen Vater. Aber. Einen Handkehrbesen fänd ich blöder. Und unpersönlicher.
Freitag, 15. Dezember 2017
Asexuell oder was?
okavanga, 13:10h
Eins muss man diesem Typen namens M. (der einzige von dem ich in letzter Zeit schreibe) ja lassen: Hartnäckigkeit, mal wohlwollend formuliert.
Nachdem ich seine Muschifuchs Dinger ignoriert habe, fragte er letzten Freitag was ich denn noch so vorhabe. Ich antwortete: "haben ne Party."
Er direkt, ich hätte es wissen müssen: "klasse, komme vorbei. wohin?"
Mein Schweigen inspirierte ihn dann am Sonntag zu folgender Nachricht: "wenn es noch keine Liebe ist, warum ergötzen wir uns nicht gegenseitig bis dato an unseren Leibern."
Diese Frage nach meinem - äh sagen wir generell distanziertem Antwortverhalten zu stellen: Respekt.
Ich: "Weil ich darauf keine Lust hab"
"Ist das generell oder speziell asexuell" Ich glaub das war die blödeste Frage des Jahres.
"Spielt das ne Rolle?"
"Wäre interessant"
Bis heute überlege ich, ob ich das absenden soll: "An deiner Stelle hätte ich mir für mein Ego diese Frage gar nicht erst gestellt. Klar muss die Frau asexuell sein, wenn sie keinen Bock auf mich hat. Da du aber fragst und ich ja eine ehrliche Haut bin: generell asexuell ist so ziemlich der letzte Begriff der den meisten Menschen zu mir einfallen würde."
Aber ach. Am Ende sag ich einfach nichts. Man man man. Der Franke in mir wills mal wieder sagen. Da hautsder die Votz vom Deller.
Nachdem ich seine Muschifuchs Dinger ignoriert habe, fragte er letzten Freitag was ich denn noch so vorhabe. Ich antwortete: "haben ne Party."
Er direkt, ich hätte es wissen müssen: "klasse, komme vorbei. wohin?"
Mein Schweigen inspirierte ihn dann am Sonntag zu folgender Nachricht: "wenn es noch keine Liebe ist, warum ergötzen wir uns nicht gegenseitig bis dato an unseren Leibern."
Diese Frage nach meinem - äh sagen wir generell distanziertem Antwortverhalten zu stellen: Respekt.
Ich: "Weil ich darauf keine Lust hab"
"Ist das generell oder speziell asexuell" Ich glaub das war die blödeste Frage des Jahres.
"Spielt das ne Rolle?"
"Wäre interessant"
Bis heute überlege ich, ob ich das absenden soll: "An deiner Stelle hätte ich mir für mein Ego diese Frage gar nicht erst gestellt. Klar muss die Frau asexuell sein, wenn sie keinen Bock auf mich hat. Da du aber fragst und ich ja eine ehrliche Haut bin: generell asexuell ist so ziemlich der letzte Begriff der den meisten Menschen zu mir einfallen würde."
Aber ach. Am Ende sag ich einfach nichts. Man man man. Der Franke in mir wills mal wieder sagen. Da hautsder die Votz vom Deller.
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