Dienstag, 1. Oktober 2019
Ich weiß ich wiederhole mich, aber zwischenmenschlich ist das ein abartig anstrengendes und trauriges Jahr. Emotional bin ich sehr erschöpft.

Seelenheil ~ ... link (7 Kommentare)   ... comment





Samstag, 28. September 2019
Das Fratzenbuch schlägt mir via e-Mail eine neue Gruppe vor: Hartz IV Forum. Schätze meine finanzielle Situation ist nun hinreichend bekannt.

Aus dem Leben ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment



Heute war ich für ein drittes Date mit diesem Mann verabredet. Wir trafen uns um 18 Uhr auf einen Spaziergang im unteren Luisenpark. Dort drehten wir mehrere Runden, anschließend aßen wir eine Kleinigkeit in einem Bistro bei ihm um die Ecke in der Schwetzingerstadt. Wir hatten es unter anderem von Bier (wichtig!), er schwärmte von belgischem, und lud mich dann zu sich nach Hause ein um dort ein solches zu testen.

Man muss ganz klar sagen, dass wir rein objektiv betrachtet ein perfect match wären. Interessen, Lifestyle, Freizeit, Musikgeschmack, Einstellung, Humor, Reiselust, Vorstellung vom Leben. Es ist völlig verrückt. Toller Typ. Sympathisch. Kurzweilig. Interessante Wohnung. Er selbst eigentlich nicht unattraktiv. Und: es prickelt null, jedenfalls meinerseits. Jetzt spricht das in meinem Fall eigentlich nur für den Mann. Denn von Anfang an heftiges Prickeln geschieht bei mir vor allem bei echten Nieten.

Es muss das belgische Bier gewesen sein, das aus mir sprach, als er irgendwann ganz vorsichtig meinen Arm streichelte und es aus mir herauskam, kurz und trocken: "Das überfordert mich." Meinen tiefsten Respekt, wie souverän er mit dieser Zurückweisung umging. Gar nicht beleidigt oder komisch. Es war einfach völlig OK. Sowas kenne ich als Frau kaum.

Vielleicht ist es die Angst vor einer ersten Nähe, weil ich weiß, dass dem weitere Nähe folgen kann. Und das ist ja meine Achillesferse. Wie ich diesmal sehr offen und von Anfang an, schon im Profil, kommuniziere. Heute hatten wir mal ein bisschen Tiefen-Talk, und ich redete einfach mal nicht um den heißen Brei rum. Meine Güte ist das entspannend. Einfach mal sagen wie es ist, und einfach mal verhalten, wie es ist.

Es wäre schön, wenn er noch ein bisschen Zeit hat. Ich denke es ist ein großer Irrtum unserer Tinder-Zeit, dass wir auf den großen Knall warten, der uns in Windeseile wegbämt.

Ganz ich sprach ich vorhin inmitten einer angeregten Konversation, weil unendlich müde obwohl gut unterhalten: "Ich muss jetzt gehen und in mein Bett". Stand auf, er folgte mir, half mir in die Jacke, ich hielt kurz inne und mir wurde klar: "Oh, ich glaub das war jetzt etwas abrupt." Er lachte, meinte es sei völlig ok, und dass er es sehr lustig mit mir finde.

Hm. Hm hm. Manchmal bin ich echt etwas. Hm.

Diese Kategorie muss noch umbenannt werden. Bald weiß ich auch wie.

P.S.: jetzt weiß ich wieder, was ich eigentlich schreiben wollte. Nämlich, dass wir bei ihm zu Hause viel übers Reisen sprachen. Und ich ertappte mich dabei, wie ich wieder und wieder von Thailand und dem F. sprach, bis ich aufs Klo ging und meinem Spiegelbild dort sehr ernst erklärte, dass es sich jetzt bitte mal zusammenreisst.

TinderTräume ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment





Samstag, 21. September 2019
Für heute war ab 13 Uhr eine Firmenveranstaltung im Alten Hallenbad Heidelberg angesetzt. Das kam mir nicht so gelegen, da ich am Klimastreik in Mannheim teilnehmen wollte. Eine kurze Recherche zeigte, dass Heidelberg bereits um 11 Uhr mit dem Streik startet und ich beschloss, dann eben dort mitzulaufen.

Es war sehr komisch mich alleine auf den Weg zu machen. Ich war noch nie allein auf einer Demo. Gleich hinterm Heidelberger Bahnhof entdeckte ich einen weiteren Einzelmenschen und fragte ihn kurzerhand, ob ich mich ihm anschließen dürfe. Für ihn erwies sich das ebenfalls als glückliche Begegnung, da er nun sein großes Transparent nicht mehr alleine halten musste.

Erst um 14 Uhr schaffte ich es dann zur Firmenveranstaltung. Dort erklärte mir ein Kollege, dass er etwas früher gehen würde, damit er um 17 Uhr am Hbf Mannheim ist. Ach, stutzte ich, willst du zum Klimastreik? Ja klar, meinte er. Du weisste was, dann geh ich nochmal mit. Ein weiterer Kollege schloss sich uns an.

Die Stimmung war jeweils toll. Heidelberg kam mir lauter, lebendiger vor, vielleicht weil, so schien mir, dort mehr Kinder, Jugendliche und Studierende dabei waren. Mannheim wähnte ich im Schnitt älter. Bewundernswert sind die Kreativität und Hingabe, mit der Menschen ihre Plakete und Banner gestalten. Außerdem bewegte mich die Leidenschaft, die aus den Bildern wie aus den Menschen sprach.

Wenn ich jetzt in Kreuz, Hintern und Knie reinspüre, schätze ich, dass ich mich nächstes mal bei den Omas verorten sollte.

Fotos morgen.

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Montag, 16. September 2019
Spätsommer Randnotizen
Heimweg vom See, mit Rad, unsortiert, zwischen Gleisen und Feldern.

Über dem Pfälzer Wald schwebt ein Heißluftballon zwischen weißen Wolkenschlieren auf blauem Himmel. Krähen ziehen Kreise über abgeernteten Felder. Die Schwalben sind schon weg.

Geruch von Laub, und Gleisen.

Herbstliches Frühabendlicht. Wärmt die Haut.

Im Kopf "Blick zurück" von Herbert Grönemeyer. Seit wann muss man sich rechtfertigen wenn man laut gegen Rechts spricht. Was ist passiert.

Vogelzwitschern, Krähenrufe. Sonst soviel Stille wie nie in der Stadt.

Weiße Schmetterlinge tanzen über Spätblühern.



Disteln am Wegesrand.



Natur füllt das Herz. Unvorstellbar wie es ohne all das wäre.



Ab und an rattert eine S-Bahn vorbei. Auf einem Vierersitz küssen sich zwei Menschen.



Seitenwechsel. Zwischen Gleisen und Schrebergärten, die zum Glück so gar nicht der spießig-gestutzten Vorstellung entsprechen wollen. Sie wuchern noch üppig.

Beeren. Rot, blau, orange. Ein erster Knallerbsenstrauch an Maschendrahtzaun. Hasen wagen sich aus dem Gebüsch wenn ich still stehe. In der Luft summen und brummen Insekten.



Kaum passiere ich die ersten Ludwigshafener Häuser, kreuzt eine Ratte den Weg. Nicht dass noch zuviel Spätsommerromantik aufkommt.

~ Herbert Grönemeyer - Blick zurück


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Freitag, 13. September 2019
Jetzt fängt das wieder an. Dieses Gefühl des Fallens. Besonders stark ist es beim Aufwachen. Als wäre der Schlaf ein einziges Fallen, mit dem Rücken gen Boden, den Blick nach oben, in ein schwarzes Nichts, und mit dem Aufwachen feder ich zurück an einem harten Gummiband. Das zieht vor allem in Brust und Herz. Nach dem Rückfedern bleibt ein Echo dieses Gefühls, Herzrasen, und etwas wie Entsetzen.

Danach der Wunsch nicht aufstehen zu müssen. Einfach zurücksinken in etwas, das ich nicht bewusst steuer, in etwas das ich nicht bewusst wahrnehmen muss. Etwas das einfach geschieht. Ohne mein Zutun.

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