Donnerstag, 24. Oktober 2019
Ein Filmtage-Tag, der nachhallen wird.
Hoffe diesmal schiebe ich das Schreiben dazu nicht so lange auf wie letztes Jahr.

Aus dem Leben ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment





Samstag, 19. Oktober 2019
Die Wärme heute in der Begegnung mit S. ganz tief aufgesogen. Unerwartet und spontan. Einfach oft die besten Abende. Das tut so gut, in dieser komischen Zeit der Abschiede bzw. Distanz.

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Davon gab es noch zwei, in den letzten Wochen, vielleicht mal gut es hier festzuhalten. Weil es eben nicht nur Abschiede und Distanz gibt, sondern auch Raum für neue Begegnung.

Zum einen war Crazy K. in der Heimat, ich besuchte ihn bei seinem Vater in der Pfalz. Dort lernte ich erstmals seine amerikanische Freundin kennen - sowie die kleine gemeinsame Tochter, die nun 1 Jahr alt ist. K. mit einem Baby auf dem Arm - das schien mir unvorstellbar. Aber als ich es sehe, ist es das natürlichste der Welt. Sie ist zum Fressen goldig und ich hätte sie gerne mitgenommen, doch Mommy und Daddy legten leider ein Veto ein.

Die Freundin von K.'s Vater hatte eine fantastische Linsensuppe gekocht. Wir labten uns daran, tranken süffigen Weißwein (ich kucke immer wieder blöd mit welcher Selbstverständlichkeit dort mittags um 13 Uhr der Wein aufm Tisch steht) und spazierten dann über einen kleinen Schlenker durch den Pfälzer Wald zum Bahnhof, an dem mich die drei mich dann verabschiedeten.

K. fragte noch, ob ich nicht doch noch mit zum Kaunertag Opening fahren möchte, aber das lässt meine finanzielle Situation derzeit leider nicht zu. Vielleicht nächstes Jahr, auch wenn sich an der Situation vorerst nichts ändern wird.

Dieser Nachmittag hinterließ mich mit einem sehr warmen Gefühl im Bauch, und das lag gewiss nicht nur an der Suppe.

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Und außerdem besuchte ich Kollegin A. im Taunus. Witzigerweise wohnt sie gerade mal 500 Meter von Rini weg, was mir bis zu A.'s Geburtstag im Juli gar nicht bewusst war. A. und ich liegen sehr auf einer Wellenlänge, uns beschäftigen ähnliche Fragen und Themen. Und doch ist sie auf eine ganz eigene Weise komplett anders als ich, das finde ich sehr spannend. Ich begrüße es, dass wir uns auch privat immer weiter annähern und austauschen. Es war eine schöne Zeit, wir aßen beim Inder, quatschten bis spät in die Nacht, frühstückten am nächsten Tag ausgiebig und spazierten dann durch den Taunus, bis sie mich wieder zum Bahnhof brachte.

Große Wärme auf der Heimreise.

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An dieser Stelle muss ich nochmal eine Lanze für die Bahn brechen. Ohne die könnte ich mich ja quasi kaum fortbewegen, und negative Erlebnisse sind wirklich die Minderheit. Auf der Fahrt nach Berlin gab es eine verlängerte Fahrzeit von 45 Minuten, aber das wurde über den Verspätungsalert eine Woche vorher angekündigt, außerdem war das über die Warnhinweise in der Verbindung vorherzusehen. Und wenn ich sitze, dann sitze ich. Meistens suche ich nach Verbindungen ohne Umsteigen. Das entspannt die Reise dann um einiges. Am Dienstag Nachmittag geht es in die Heimat, mit zweimal umsteigen. Mal sehen wie das klappt. Sicher ist: ankommen werd ich irgendwann.

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Freitag, 18. Oktober 2019
Merker: Ich kann und will diese Kämpfe nicht mehr kämpfen.

Seelenheil ~ ... link





Montag, 14. Oktober 2019
Philip Glass für mich entdeckt. Komisch dass mir der nicht schon früher über den Weg gelaufen ist, wo ich doch sowieso einen Hang zu minimaler Musik hab. Aber gut. Von Minimal Techno zu Philip Glass ists vielleicht doch ein bisschen weiter, auch mit Faible für klassische Musik.

Ähnlich geht mir das seit einiger Zeit mit Hesse. Keine Ahung wie ich so viele Jahre an dem vorbeigekommen bin ohne Halt zu machen.

Dazu ein spannendes Modul im neuen Semester, so hoffe ich zumindest. Betrifft unmittelbar meinen (noch) Beruf.

Also hören, lesen, staunen, momentan.

Hab keine Zeit mehr zu arbeiten. Es gibt so viel zu entdecken. Manchmal hab ich den Eindruck, je mehr neuen Input mein Gehirn bekommt (bedingt seit einigen Jahren durch das Studium), desto begieriger ist es nach weiterem Wissen, bzw. nach weiterem Neuen. Wenn ich auch sonst manchmal derzeit nicht weiß, wohin mit mir in meinem Leben. Dann doch dahin. Noch ein bisschen kucken, noch ein bisschen hören, noch ein bisschen lesen.

Und ein bisschen tanzen. Das kommt auch noch, irgendwann.






Samstag, 5. Oktober 2019
WmDedgT 10/19: "Alles was du sagst, bist du seeelber!"
In aller Kürze falls jemand darauf wartet ;-) - unklar ob ich heute wmdedgt schaffe. Dann hole ich es aber nach.

So, nachträglich, exklusiv für Frau Sid! :-) hier die Oktober-Edition zu Frau Brüllens Frage: was machst du eigentlich den ganzen Tag?


Um ca. 7.30 Uhr vernehme ich neben dem Schlafsofa Getuschel. Dann leises Kichern. Eine kleine Hand huschst auf der Bettdecke über meinen Körper. „Oooookaaa wir kitzeln dich wach! Kuck mal raus! Es ist schon hell! Auuuuuuufsteeeeeeeeeeeehn!“
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Das da oben konnte ich noch dort schreiben. Mehr allerdings nicht. Diese Kinder, Sie verstehen :-) Deswegen bleibt hier nur die Gedächtnis-Version:

Seit Freitag 4.10. bin ich in Berlin Zehlendorf bei meiner längsten engsten Freundin N. und ihrer Familie, die da 3 kleine Monster beinhaltet, fünf, drei und knapp 1 Jahr alt. Am Sonntag 6.10. steht die Taufe des jüngsten Sprosses an. Jetzt hoffe ich mal, dass Zehlendorf nicht so ein Kaff ist, dass man direkt weiß, wer N. ist, sollte sich mal eine Zehlendorfer Seele hier her verirren.

Wir frühstücken, N.‘s Mutter muffelt rum, und das schon seit gestern Abend, so genau weiß keiner wieso, N. meinte, sie sei eifersüchtig auf mich. Was auch immer. Sie muffelt.

Nach dem Frühstück führe ich eine kleine Modenschau vor. Ich hatte mir Rücke und Pullover bestellt, zu denen ich gerne N.s qualifiziertes Urteil hätte. Wir sind uns dann auch sehr schnell einig. Einen der Pullover, die ich mir in zwei Größen bestellt hatte, behält sie seligst in der kleineren Ausführung.

Die Kinder wollen mir ihre nähere Umgebung zeigen. Seit einem Jahr wohnt die Familie in Zehlendorf, es ist mein erster Besuch, in den letzten Monaten haben N. und ich uns immer auf halber Strecke getroffen. Auf dem Weg zu einem Spielplatz treffen wir das Nachbarskind K., er ist mit Pfeil und Bogen unterwegs. Sofort möchte der Älteste natürlich auch sein Pfeil und Bogen holen. Gemeinsam mit K. wandern wir (das sind der Älteste, seine jüngere Schwester und ich) durch die Kante, auf Spielplätzen, spielen Pfeil und Bogen und toben einfach umher. N. und ihre Mutter erledigen solange Einkäufe, N.s Mann genießt ein paar ruhige Minuten.

Als wir wieder alle in der Butze sind, stänkerte der Älteste (mein Patenkind) rum. Das mag ich, das mach ich gern mit ihm. Furzkopf, Stinkwurst, Pupsfrau, du bist eine alte Oma. Herrlich. Allerdings scheine ich ihm zu gut zu kontern, denn irgendwann singt er: „Alles was du sagst bist du seeelber! Alles was du sagst bist du seeeelber.“ N. lacht: „Und weißte was, recht hat er.“ Ja, das bestätigt meine diesjährigen Erfahrungen sehr. Aber egal, anderes Thema. Mein Patenkind kräht fröhlich weiter.

Mittags kommt Onkel H. vorbei, er kocht Gulasch vor für die Tauf-Gäste. Ich mag H., und es bereitet uns allen etwas Sorge, dass er immer mehr in sich gekehrt ist, als würde er Stück für Stück verschwinden. Auch das, ein anderes Thema. Ich bin froh ihn zu sehen. Wir trinken Wein und reden.

Es klingelt wieder. Oma L. steht vor der Tür. Es befinden sich nun 6 Erwachsene und 3 sehr lebhafte Kinder im Haus. Da geht die Luzie ab. Es wird gespielt, gelesen, geschrien (nicht die Erwachsenen), sich unterhalten und gelacht.

Abends essen wir alle Spaghetti Bolognese und Salat. Köstlich.

Danach fahre ich mit der S-Bahn in Richtung Schöneberg und treffe mich mit Ph. N. gibt mir nur einen dezenten Hinweis mit auf den Weg, wohl wissend, um wen es sich bei Ph. und mir handelt: „Wenn ihr versackt, und du morgen nicht da bist, oder du nur im Bett hängst, bring ich dich um.“ Das ist einer anderen Freundin bei der letzten Taufe passiert, N. war not amused dass sie dann kotzend bei ihr hing. Außerdem hat ein anderer Freund abgesagt, so dass all ihre Hoffnungen auf mir ruhten, denn der Rest bei der Taufe wird Familie sein.

Ph. holt mich mit einem Car-Sharing Auto an der S-Bahnstation Yorckstraße ab und fährt mit mir ein bisschen durchs nächtliche Berlin, ich weiß nicht wieso, aber ich finds schön. Reichstagsgebäude, gegenüber die ersten XR-ler die sich wappnen, das Brandenburger Tor, diverse Strich-Straßen.. und wir überlegen ob der Fernsehturm jede Nacht so funkelig wie ein Diamant aussieht, aber wenn Ph. das nicht weiß, der hier ja lebt, dann weiß ichs auch nicht.

In Schöneberg essen wir letztendlich Sushi (ja, nach der Bolognese. Und es war sowas von lecker). Mein neuer Pullover erhält direkt ein Kompliment. Ph. ist gesundheitlich ziemlich angeschlagen, deswegen gehen wir nach dem Essen nur kurz Schokopudding einkaufen und dann zu ihm nach Hause. Dort kochen wir Tee, essen Pudding und quatschen. Tee ist seine Leidenschaft. Er weiß alles über Tee und ist deswegen auch schon viel gereist. Und er zeigt mir seine Lego-Stadt. Ich liebe Ph., gerade weil er sowas von unfassbar nerdig ist. Wir versuchen noch einen Tarantino-Film zu schauen, aber mir zieht es die Augen zu, und Ph. sieht immer mehr groggy aus. Ihm gebührt all mein Dank, denn er setzt mich nicht bei der nächsten S-Bahn-Station ab, sondern kutschiert mich bis nach Zehlendorf zu N.s Haus.

Es ist kurz vor 0 Uhr als ich die Tür aufschließe. Pünktlich wie Cinderella, und kotzfrei für die Taufe.

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