Montag, 13. Februar 2023
Mist, Frist für Auslandssemesterbewerbung verpasst. Die aufgeführten Restplätze sind noch nicht akualisiert. An was hätten Sie denn Interesse gehabt, fragt die Ansprechpartnerin. An Wien, sage ich. Das können Sie vergessen, meint sie, zu viele Bewerbungen. Für die weniger begehrten kann ich ihr gerne noch eine Bewerbung nachreichen, wenn ich mich entschieden habe: Warschau, Breslau, Luxemburg, Zürich, Fribourg, Louvain-la-Neuve (fällt weg weil Kurse auf Französisch, so gut bin ich längst nicht mehr).

Hätte ich nen Geldscheisser, würde ich mit der Schweiz liebäugeln. Breslau hat mir damals (Studienfahrt 2006) ganz gut gefallen. Oversea fällt für mich weg wg. Zeitverschiebung nach Deutschland, ich arbeite weiter. Und in Südafrika gibt es leider keine Kooperation. Oder frag ich mal in Stellenbosch nach, wie das ist, als Alumna? Selbst für die Studiengebühren aufzukommen, kann ich mir nicht leisten.

Hm. Hmhmhm. Oder lass ichs einfach?






Donnerstag, 9. Februar 2023
Neulich den Film "The Swimmers" gesehen, er basiert auf der wahren Geschichte der Schwestern Yusra und Sarah Mardini. Sie flohen von Syrien nach Deutschland. Später engagierte sich Sarah als Seenotretterin in Griechenland.Seit Januar stehen sie und weitere Mitangeklagte (ohne selbst teilnehmen zu dürfen) vor Gericht. Die Vorwürfe wurden zwar zurückgewiesen, aber ein weiteres Verfahren steht aus.

Mir geht die Geschichte nicht mehr aus dem Kopf. In welcher Welt leben wir, in der wir Menschen verhaften, die sich für die Lebensrettung anderer Menschen und des Planeten einsetzen? In der es als scheinbar normal gilt, dass tagtäglich Menschen in Meeren ertrinken, Millionen auf der Flucht sind, der CO2-Ausstoß kontinuierlich steigt, Gletscher schmelzen, Naturkatastrophen zunehmen - und noch mehr Flucht zur Folge haben. Wie können Seenotretter und Klimaaktivisten als radikal bezeichnet werden, aber so etwas Radikales wie Klimazerstörung und das bewusst in Kauf genommene Sterben von Menschen - die LEICHT gerettet werden könnten - als normal gelten.

Das ist alles nicht neu, ich weiß. Aber manchmal zerfickt es einfach mein Hirn. Despoten können schalten und walten, Wälder, Länder, abfackeln, Menschen abschlachten. Unternehmen dürfen (sollen! Wir haben die Wahl) weiter Raubbau am Planeten betreiben. Und wenn du die Welt schützen, anderen die Hand reichen willst, dann kommst du in den Knast. WTF.

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Samstag, 4. Februar 2023
Ja also. Spannend (erschrockener Smiley hier). Der Polizist, der mich vorhin nach dem Einkaufen zur Wohnung geleitete, war etwas verwundert, dass unser Haus wieder freigegeben ist (wir wurden allerdings nicht evakuiert). Mein Nachbar und ich sind skeptisch. Er durfte gestern nicht mehr rein und verbrachte die Nacht im Hotel, wegen der Gefahr fliegender Trümmer auf dem Weg.

Das waren sehr seltsame 24 Stunden. Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass Luftlinie 20 Meter ein riesen Gebäude im Vollbrand steht, und davon nichts zu sehen außer den großen Rauchwolken, da alles so verbaut ist. Irgendwann schaute ich aus dem Balkon, ich war verunsichert, weil ich geschlafen hatte zwischendrin: wurde evakuiert, und ich habe es nicht mitbekommen? Da konnte ich beim Eckhaus durch die Wohnung blicken, direkt auf das brennende Haus. In den Wohnungen schien niemand mehr zu sein. Und bei uns? Auf der Straße ein wahnsinns Auflauf, es mutete chaotisch an. Aber ich dachte: okay, Feuerwehrleute schauen hoch, sie sehen mich, wenn das jetzt ein Problem wäre, dass ich da stehe, würden sie das doch sicher auch artikulieren?

Um das alte Gebäude tut es mir sehr leid, ich habe die alte Fassade geliebt. Und für die direkten Anwohner. Wann können sie wohl zurück? Sind die Wohnungen noch bewohnbar? So ein Glück, dass niemand verletzt wurde. Was wohl die Brandursache war?

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Freitag, 27. Januar 2023
Heute Nacht geträumt, meine Mutter ist Serienmörderin. Sehr sehr anschaulich geträumt, ohne hier auch nur in irgend ein Detail zu gehen. Vielleicht hätte ich nie D*hmer schauen sollen. Es fand in der Wohnung statt, in der ich aufgewachsen bin. Irgendwann fand ich es raus, und versuchte sie zu decken, mitzuspielen. In dem Traum war ich auch nicht ich im Erwachsenenalter, sondern ein Kind. Vielleicht 10 Jahre alt? Grundsätzlich träume ich nie so, dass ich mich im Traum sehe, sondern ich träume immer aus meiner Perspektive, bin mitten drin. Ein absolut schauerlicher Traum. Irgendwo tauchte die Katze auf, unter Wasser, das war wie eine Erlösung, auch wenn das jetzt für Lesende gar keinen Sinn ergibt.

Ob es was mit den Leichen im Keller zu tun hat?
Gestern hatten wir das Übungsseminar, in dem wir probatorische TP Sitzungen üben, in unserer Triade. Vielleicht kommt da echt viel mehr zum Schwingen, als ich dachte.

Das Gefühl aus dem Traum begleitet mich mit in den Tag.

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Dienstag, 24. Januar 2023
Bei einem Berufstätigen-Netzwerk gesehen, dass jemand, mit dem ich vor ca. 20 Jahren in München ein Techtel-Mechtel hatte, und immer mal wieder, ich glaube, man kann sagen, ich war verliebt, mein Profil angesehen hat. Totaler Flashback, ich habe ewig nicht mehr an ihn gedacht. Sofort fällt mir sein guter Freund ein, mit dem ich damals auch etwas hatte. Also nicht gleichzeitig. Aber .. ja wahrscheinlich recht nah beieinander. Ich google ihn. Es gibt sogar ein Foto im Netz. Immer noch die gleichen weichen, braunen Augen. Das war vielleicht eine hotte Affäre. Er war glaub ich sehr verliebt in mich, ich habe alle Liebesbriefe, die ich in meinem Leben erhalten habe, aufgehoben, seinen auch, mag aber gerade nicht danach suchen.

Ich schaue mich in meinem Erwachsenen-Wohnzimmer um. Wie viele Welten liegen zwischen damals und heute. Es macht mich oft melancholisch, an diese Zeiten, insbesondere die in München, zu denken. Ich war so wild, vermeintlich frei, immer nur im Hier und Jetzt, und oft berauscht: von Liebe, Sex, und bestimmt auch Alkohol. Ich trank gerne an den Abenden. Manchmal denkt mein Ich, das heute auf der Psycho-Couch sitzt: warum habe ich nur so spät damit angefangen, den Schmerz anzukucken und auszutrauern? Und das jüngere Ich hat heute zum ersten mal sehr klar und deutlich gesagt: weil wir dann all diese Erfahrungen nicht gehabt hätten. Und klar waren die nicht immer schön - aber es war AUCH schön, den Schmerz wegzudrücken und sich mit voller Wucht ins Leben zu schmeissen. Und was soll ich sagen. Das stimmt. Ich bin die Summe meiner Erfahrungen. Je ne regrette rien.

Und ich sehne mich danach, mich mal wieder ein bisschen mehr ins Leben zu werfen.

Seelenheil ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment