Dienstag, 1. November 2011
1 was Gutes hat das.
Neben der Tatsache, dass mein Bruder und ich immer näher zueinander rutschen. Und die Bindung zu meinem Vater immer mehr der gleicht, die ich früher schmerzlich vermisst habe.

Ich dachte ja immer, dass mein Verlangen nach chemischen Substanzen steigen müsste mit dem "Leidensgrad". Zum Glück ist das nicht so. Vielleicht liegt es auch an der Aussage von S. vor einigen Monaten. Ich fragte ihn mal, und ich bin mir nicht sicher ob er weiß oder vermutet, dass ich ab und an noch was mache. Er weiß dass ich mal konsumiert habe, vor einiger Zeit. Ich fragte: würdest du mir als Tochter einer parano*id sch*izo*phrenen Mutter den Konsum chemischer Substanzen anraten?

Mit ungläubigem Entsetzen starrte er mich an, und sprach für seine Verhältnisse recht laut: AUF GAR KEINEN FALL!
Klar sagt er als Arzt nicht: klaro, auf gehts. Aber er hatte damals auch nie ein großes Veto eingelegt. Aber er sieht ja selbst genügend Chemie-Opfer auf seiner Station. Und nicht nur Chemie, sondern auch unzählige Ki*ffer.

Und wenn ich dann an die Typen in der Psy*chia*trie denke, die ich in der Cafeteria immer gesehen habe wenn ich mit meiner Mama Kaffee trinken war. Die voreinander prahlten, wie krass sie abgegangen sind. Und wie schräg das alles war. Ultra, Alter. Dann denk ich mir auch nur noch: AUF GAR KEINEN FALL.

Es ist wenigen klar, und selbst wenn es klar ist, dann ist es weit weg. Bei mir ja auch. Bis man selbst einmal einen solchen Film mitkriegt. Bei einem Menschen, der das nicht mit Dr*ogen verursacht hat. Jeder, der konsumiert, verursacht das letztendlich selbst, zumindest hat er die Wahl, einfach keine mehr zu nehmen, bevor es soweit kommt. Es ist wie russisches Roulette. Nur dass, wenn sich die Kugel löst, ein Spiel anfängt, bei dem ich nicht weiß, wieviel gnadenvoller der Tod wäre.

Wenn man sagt, Dr*ogen sind schlecht, dann denken die meisten an den Tod, oder "was soll den groß passieren". Man denkt an körperliche Schäden oder Moral. Aber tatsächlich, ganz real, spielt man mit seinem Leben. Das habe ich noch nie so begriffen wie heute.