Donnerstag, 10. Mai 2012
Morgen fahre ich in die Heimat, Brudi feiert morgen Abend seinen 31. Geburtstag, kombiniert mit Einweihungsparty.

Vorhin ruft mich Papa an. Oma wurde am Dienstag von der Reha verlegt in ein Heim für Zwi*schenpflege. Gestern wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert. Heute sagen sie, es ist eine Frage von Stunden, höchstens Tagen.

Wie gesagt habe ich meinen Frieden mit der Situation, ich habe nie verstanden woher alle ihren Optimismus nehmen und in Omas Augen auch keinen Willen mehr gesehen. Die Vorstellung, dass sie alternativ Monate oder Jahre des Siechtums vor sich hat in vollgeschissenen Windeln, verdammt zu Schweigen und Liegen, die hätte mich trauriger gemacht. Das hätte den Bedürfnissen dieser lebensfrohen, redseligen und so aufgeschlossenen Frau einfach nur schon fast grotesk widersprochen.

Ich verabschiede mich heute ganz still von ihr, wenn ich sie morgen noch einmal sehen kann, ist es gut, aber losgelassen habe ich bereits.