Montag, 5. September 2016
Auch wenn hier jetzt vielleicht gleich wieder aufbrausende Elternteile stehen: es gibt manche Leute, die kannst du in der Pfeiffe rauchen sobald die ein Kind haben. Als wäre alles andere bis dahin im Leben eben nur ein Nothobby gewesen, weil sonst nix mit dem Leben anzufangen war. Die verstehen dann auch nicht, was du meinst, wenn du versuchst zu erklären, dass das ein sehr einseitiges Interesse (in Meldeverhalten wie Gesprächen) ist. Den Gipfel fand ich jetzt, dass mal wieder ich mich gemeldet habe, wie meistens in den letzten 12 Monaten, weil von der anderen Seite nichts kam. Ich hatte vor zwei Wochen ein Treffen abgesagt, weil ich mich auf die Prüfung vorbereiten musste und da echt andere Prios als Windeln hatte. Muss auch mal legitim sein, umgekehrt wird da ja auch Verständnis erwartet. Frech finde ich, mir dann vorhin anhören zu müssen, dass sie stinkig war nach der letzten "Abfuhr" (boah wehe sowas schreibst du ner Mutter) und sie dachte, sie wartet, bis meine Prios wieder ein Treffen zulassen. Also ja, ich finde sie hätte damals auch einfach schreiben können: hey schade, aber viel Glück für deine Prüfung. (sie hätte übrigens auch anrufen und mich anbrüllen dürfen, oder sich beschweren dürfen, oder sagen: das finde ich aber sehr scheisse. aber sich still hinzusetzen und zu warten dass - mal wieder - der andere sich meldet, um dann zu sagen: da bin ich aber stinkig gewesen - ja. Voll mein Ding, sowas... Hab ich genauso viel Verständnis für wie sie für meine Prüfung..)

Ich muss echt sagen. Nenene. Ne. Son einseitiges Verständnis- und Interessending. Das ist nix für mich. Und ja, is halt so, meistens erleb ichs wenn Leute Eltern werden. Renkt sich manchmal auch wieder ein. Manchmal aber halt auch nicht.

 
Für den Kontext. Dem gingen auch Treffen voraus, die nur von meinem Fragen lebten. Wenn ich nichts gefragt hätte, ich weiss nich was man sich da dann erzählt hätte. Als ich kurz vor Ende kurz erwähnte, dass ich mich woanders beworben habe, kam völlig empört der Vorwurf, warum ich das erst jetzt erzähle. Tja. Fragt halt, Leute. Manchmal erfährt man mehr mit Fragen. Ich hab jetzt auch nicht ständig ne innere Agenda mit meinen Must-Tell-Stories. Kommt außerdem auch mal ganz nett, son Interesse. Aber es kam ja nix. Keine Frage zur Arbeit, keine zum Studium, keine zum Privatleben.

Die Diskussion "dann sind das aber keine echten Freunde" finde ich mühselig, denn bis dato - waren sie das. Menschen ändern sich mit Kindern. Take it or leave it. Manche mehr, manche weniger. Aber sie tuns. Ist ja auch gut so. Kann dann aber halt auch einfach nicht mehr passen.

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Es ist tatsächlich so, dass Nachwuchs die Prioritäten und den Blickwinkel verändert, und wahrscheinlich hat sich die Evolution dabei auch was gedacht. Das soll etwaiges Desinteresse an den Angelegenheiten kinderloser Freunde und Bekannter nicht entschuldigen, denn manchen Mamis und Papis gelingt es ja doch, auch noch andere Themen als ihre Leibesfrucht zu haben.

Inwieweit mir/uns das gelungen ist, kann ich selber nicht beurteilen, tatsächlich haben sich aber schon einige Leute von mir prophylaktisch zurückgezogen, als ich andeutete, dass dieses Thema bei mir ansteht. Was man mir auch als eine Art Verrat angekreidet hat, denn tatsächlich hatte ich ja immer gesagt, ich könne mir das nicht vorstellen, Kinder und so.

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@Mark: na das klingt ja auch mal nach ausgemachtem Quatsch. Verrat. Phu. Unbestritten gibts auch Leute, die das so selffulfilling prophecy mäßig betreiben. Reflektiere darüber auch echt viel. Aber manchmal sinds halt echt die anderen. ;-)

völlig klar, dass nicht alle gleich sind. Mit Rini in FFM ist alles wieder super geworden, und bei N. in Berlin ist das auch kein Thema mehr, trotz zwei Kindern. Und da gehts gar nicht um Häufigkeit oder Verfügbarkeit, sondern eben einfach um ein gegenseitiges aufrichtiges Interesse und Verständnis. Es wird halt irgendwann sehr doof, wenn das so einseitig ist. Dann kann man immer noch drüber reden. Richtig schwierig wirds aber, wenn der eine die Sichtweise des anderen eben überhaupt nicht nachvollziehen kann und diese Gespräche ins Leere laufen. Das kann immer auch ganz andere Gründe als Kinder haben. Hatte ich auch schon. Aber das ist halt ein einfach krasser Faktor, der das Leben der Eltern (und somit je nach Handhabe) auch deren Freundschaften aus dem Gleichgewicht bringt. Entweder man kriegt das zusammen gebacken oder nicht. Wenig hilfreich ist es, wenn nur einer das gebacken kriegen will oder nur auf einer Seite Verständnis da ist.

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Richtig, man hat solche Einseitigkeiten auch schon erlebt, ohne dass Kinder im Spiel waren. Aber Nachwuchs kann solche Prozesse beschleunigen und verstärken, gar keine Frage.

Wir haben in dem räumlich weiter verstreuten Freundeskreis ein lesbisches Pärchen, und als die sich (nicht zuletzt mangels Kindern) einen Hund anschafften, gabs da eine Weile lang auch kaum noch ein anderes Thema als was die Töle jetzt schon wieder angestellt oder gelernt hat. Da haben wir manchmal auch schon leicht mit den Augen gerollt, aber das hat sich soweit wieder normalisiert. ;-)

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Ich drück Dich.
Letzte Woche von meiner MutterVaterKindSeite unerwartet einen "Teppich unter Füßen weg" bekommen, daß ich mich aktuell noch nicht erholt hab...
Schwanke zwischen SEHR vielen Gefühlswelten grad...
Am WE reiß ich mich dann zusammen und schau, daß ich wieder mal blog. Aktuell gehts einfach nicht (online). Zu extrem die Belastungen in der Arbeit, keine Erholungsphasen und nu das... *seufz*

Wir sollten einen "ohne Kind(er)" Klub gründen.
Das wär ja mal was...

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