Dienstag, 26. Mai 2009
Von Kindern. Oder vielmehr - von Eltern.
okavanga, 01:14h
Also. Vorletztes Wochenende war ich im Tau*nus bei der Rini. Das ist die Freundin, deren Trauzeugin ich war, und die seit Dezember ein kleines Mädchen hat. Ich fand unser Verhältnis eh schon etwas komisch seit der Schwangerschaft. Hab mich dann aber doch tierisch gefreut die Kleine keine 24 Stunden nach der Geburt im Arm zu halten.
Danach wurde der Kontakt ziemlich sporadisch. Die Telefonate immer merkwürdiger. Zu meinen Sorgen fiel ihr nichts ein ausser Sprüche bei denen ich mir dachte: bitte lass nicht den Sozpäd raushängen. Ich fühlte mich auch immer etwas "abgewimmelt" mit diesen Aussagen. "Das wird schon wieder", das weiß ich selbst. Von einer Frau, die mal eine meiner besten Freundinnen war, bin ich einfach anderes gewohnt. Ich fragte sie viel über sich, aber es kamen letztendlich nie Aussagen über ihr Befinden, sondern nur über das des Kindes. Gut, vielleicht ist das normal, dachte ich mir. Besuch sie einfach mal wieder.
Und dann kam ich da an. Ich finde gar nicht mehr die richtigen Worte dafür. Es fing schon damit an, dass sie fragte, ob wir abends diesen European Song Dingsbums kucken. Das fand ich schon hart, denn ich dachte, wir würden vielleicht reden. Wir haben uns immerhin über ein halbes Jahr nicht mehr gesehen.
Alles was sonst noch passierte kann ich nur zusammenhanglos in Fetzen beschreiben.
"Du hältst das Kind ja nur! Du bespasst es doch gar nicht!!!" Ähm nein. Ich bin auch nicht zur Kindbespassung gekommen.
"Haltet ihr die Teller nochma kurz unter Wasser bevor ihr sie in die Spülmaschine packt?" "Nein! Nein nein!!! Für so etwas habe ich keine Zeit mehr! Fünf Minuten in der Küche und ich muss sofort zurück zum Kind." Äh. Ok.
Ein Gespräch. Zwischen ihr, mir und dem Mann.
Sie: "Oka, ich weiss ja nicht wielang du morgen [Sonntag] bleiben willst, aber wir haben Pläne."
Er: "Aha. Du hast anscheinend Pläne, und ich darf mit."
Ich: "Äh ja öhm....
Er: "Was für Pläne?"
Sie: "Erst auf den Babyflohmarkt. Und dann ist da so ein Altstadtfest in [Nebenkaff]. Mit Hubschrauber und so."
Ich sterbe innerlich.
Er: "Wenns da Antiquitäten gibt, bleibt der Geldbeutel aber zu Hause."
Sie, prinzessinnenhaft: "ooooch jetzt hab ich schon extra Geld abgehoben."
Sein Geld. Eh klar.
Ich frag sie, wie es ihr geht. IHR. Sie spricht vom Kind.
Auf dem Sofa fragt sie mal wie es mir geht, und ich fange an zu weinen. Von ihr kommt nichts. Eher ein irritierter Blick. Ich passe wohl nicht mehr in ihr Weltbild, und unterlasse auch sofort das Weinen und Reden.
Am Frühstückstisch. Ich: man hab ich wirr geträumt.
Sie beugt sich erstmal zum Kind und kreischt hysterisch: "ja bist du ein frööööhliches Kind!!! Bist du ein frööööööhliches Kind."
Nein. Ich bin gleich kein fröhliches Kind mehr.
Es geht darum, dass das Kind oft bei ihnen im Bett schläft. Ich meine absolut unwissend: ich finds nicht gut wenn Kinder lange mit im Bett schlafen. Klar, wenn sie schlecht schlafen, oder Alpträume haben.
Er: Ich auch nicht.
Ich: Ja, denn ich mein... das ist glaub ich nicht gut für das Kind, und für die Ehe erstrecht nicht.
Er, mit vorwurfsvollem Blick zu ihr: Ja. Stimmt.
Er lehnt sich an ihre Brust. Echt süss. Liebevoll, irgendwie.
Sie: He. Das ist doch kein Kopfkissen! Und drückt mit der Hand seinen Kopf weg.
Er: Du willst überhaupt nicht mehr dass ich dich anfasse.
Sie, als würde sie ein Kind tadeln: "Och M......"
Ich will nur noch weg.
Ich hab mich noch nie irgendwo so unwohl gefühlt.
Ich: darf ich kurz euren PC benutzen? Müsste noch was für das Textbuch von unserem Theaterstück machen.
Keine Frage was das denn für ein Theaterstück ist.
Ich lasse die beiden zurück in ihrer Show. Ich will in so etwas gar nicht reinpassen. Da bastelt sich jeder seine Sicht zurecht, und letztendlich passt meiner Meinung nach gar nichts. Das ist zum einen ein Gefühl, und zum anderen das, was mir gezeigt wurde.
Ich entschuldige mich für einen überstürzten Aufbruch. "Na dann musst du uns bald wieder besuchen kommen." Nein, denk ich mir. Ich habe mich noch nie so unwillkommen gefühlt. Ausserdem solltet ihr vielleicht mal raus.
Ich mag Kinder. Aber mit ihren Eltern komm ich in diesem Fall einfach nicht klar.
Abends liege ich im Bett, in meinem wundervollen Zimmer mit der roten Wand, in der fantastischen rosa gefärbten Blümchen-Damastbettwäsche von N. aus Berlin, und fühle mich pudelwohl, mit mir und meinem ganzen verrückten Leben. Mit den Höhen und Tiefen, mit meiner Professor-Vergangenheit, meinen gelegentlichen Exzessen, und damit, dass ich mir wenigstens nicht selbst in die Tasche lüg.
Danach wurde der Kontakt ziemlich sporadisch. Die Telefonate immer merkwürdiger. Zu meinen Sorgen fiel ihr nichts ein ausser Sprüche bei denen ich mir dachte: bitte lass nicht den Sozpäd raushängen. Ich fühlte mich auch immer etwas "abgewimmelt" mit diesen Aussagen. "Das wird schon wieder", das weiß ich selbst. Von einer Frau, die mal eine meiner besten Freundinnen war, bin ich einfach anderes gewohnt. Ich fragte sie viel über sich, aber es kamen letztendlich nie Aussagen über ihr Befinden, sondern nur über das des Kindes. Gut, vielleicht ist das normal, dachte ich mir. Besuch sie einfach mal wieder.
Und dann kam ich da an. Ich finde gar nicht mehr die richtigen Worte dafür. Es fing schon damit an, dass sie fragte, ob wir abends diesen European Song Dingsbums kucken. Das fand ich schon hart, denn ich dachte, wir würden vielleicht reden. Wir haben uns immerhin über ein halbes Jahr nicht mehr gesehen.
Alles was sonst noch passierte kann ich nur zusammenhanglos in Fetzen beschreiben.
"Du hältst das Kind ja nur! Du bespasst es doch gar nicht!!!" Ähm nein. Ich bin auch nicht zur Kindbespassung gekommen.
"Haltet ihr die Teller nochma kurz unter Wasser bevor ihr sie in die Spülmaschine packt?" "Nein! Nein nein!!! Für so etwas habe ich keine Zeit mehr! Fünf Minuten in der Küche und ich muss sofort zurück zum Kind." Äh. Ok.
Ein Gespräch. Zwischen ihr, mir und dem Mann.
Sie: "Oka, ich weiss ja nicht wielang du morgen [Sonntag] bleiben willst, aber wir haben Pläne."
Er: "Aha. Du hast anscheinend Pläne, und ich darf mit."
Ich: "Äh ja öhm....
Er: "Was für Pläne?"
Sie: "Erst auf den Babyflohmarkt. Und dann ist da so ein Altstadtfest in [Nebenkaff]. Mit Hubschrauber und so."
Ich sterbe innerlich.
Er: "Wenns da Antiquitäten gibt, bleibt der Geldbeutel aber zu Hause."
Sie, prinzessinnenhaft: "ooooch jetzt hab ich schon extra Geld abgehoben."
Sein Geld. Eh klar.
Ich frag sie, wie es ihr geht. IHR. Sie spricht vom Kind.
Auf dem Sofa fragt sie mal wie es mir geht, und ich fange an zu weinen. Von ihr kommt nichts. Eher ein irritierter Blick. Ich passe wohl nicht mehr in ihr Weltbild, und unterlasse auch sofort das Weinen und Reden.
Am Frühstückstisch. Ich: man hab ich wirr geträumt.
Sie beugt sich erstmal zum Kind und kreischt hysterisch: "ja bist du ein frööööhliches Kind!!! Bist du ein frööööööhliches Kind."
Nein. Ich bin gleich kein fröhliches Kind mehr.
Es geht darum, dass das Kind oft bei ihnen im Bett schläft. Ich meine absolut unwissend: ich finds nicht gut wenn Kinder lange mit im Bett schlafen. Klar, wenn sie schlecht schlafen, oder Alpträume haben.
Er: Ich auch nicht.
Ich: Ja, denn ich mein... das ist glaub ich nicht gut für das Kind, und für die Ehe erstrecht nicht.
Er, mit vorwurfsvollem Blick zu ihr: Ja. Stimmt.
Er lehnt sich an ihre Brust. Echt süss. Liebevoll, irgendwie.
Sie: He. Das ist doch kein Kopfkissen! Und drückt mit der Hand seinen Kopf weg.
Er: Du willst überhaupt nicht mehr dass ich dich anfasse.
Sie, als würde sie ein Kind tadeln: "Och M......"
Ich will nur noch weg.
Ich hab mich noch nie irgendwo so unwohl gefühlt.
Ich: darf ich kurz euren PC benutzen? Müsste noch was für das Textbuch von unserem Theaterstück machen.
Keine Frage was das denn für ein Theaterstück ist.
Ich lasse die beiden zurück in ihrer Show. Ich will in so etwas gar nicht reinpassen. Da bastelt sich jeder seine Sicht zurecht, und letztendlich passt meiner Meinung nach gar nichts. Das ist zum einen ein Gefühl, und zum anderen das, was mir gezeigt wurde.
Ich entschuldige mich für einen überstürzten Aufbruch. "Na dann musst du uns bald wieder besuchen kommen." Nein, denk ich mir. Ich habe mich noch nie so unwillkommen gefühlt. Ausserdem solltet ihr vielleicht mal raus.
Ich mag Kinder. Aber mit ihren Eltern komm ich in diesem Fall einfach nicht klar.
Abends liege ich im Bett, in meinem wundervollen Zimmer mit der roten Wand, in der fantastischen rosa gefärbten Blümchen-Damastbettwäsche von N. aus Berlin, und fühle mich pudelwohl, mit mir und meinem ganzen verrückten Leben. Mit den Höhen und Tiefen, mit meiner Professor-Vergangenheit, meinen gelegentlichen Exzessen, und damit, dass ich mir wenigstens nicht selbst in die Tasche lüg.
Sonntag, 24. Mai 2009
okavanga, 10:58h
Wild night. Ein Director aus Iceland, der am Nationaltheater ist. Und der K. Und dann noch die letzte nacht in der legendären Su*ite, die es nun nur noch anders geben wird.
Nächte, die man nicht in Worte fassen kann, weil es zu verrückt klingt.
Ich betrete eben meine Wohnung und sehe sie mit den Augen einer Fremden, und ich mag sie.
Und mein neues Mantra: ich bin nicht schwanger. ich bin nicht schwanger. ich kann alles vom Klavierengel sein. Aber bitte nicht schwanger. "Du machst einen schwangeren Eindruck..." Nein. Niemals nie.
Gute Nacht, ihr Nachtschwärmer und Liebhaber des Aussergewöhnlichen. Das Verrückte, das muss man sich bewahren. Im Ernst.
Nächte, die man nicht in Worte fassen kann, weil es zu verrückt klingt.
Ich betrete eben meine Wohnung und sehe sie mit den Augen einer Fremden, und ich mag sie.
Und mein neues Mantra: ich bin nicht schwanger. ich bin nicht schwanger. ich kann alles vom Klavierengel sein. Aber bitte nicht schwanger. "Du machst einen schwangeren Eindruck..." Nein. Niemals nie.
Gute Nacht, ihr Nachtschwärmer und Liebhaber des Aussergewöhnlichen. Das Verrückte, das muss man sich bewahren. Im Ernst.
Samstag, 23. Mai 2009
okavanga, 21:24h
Während ich schlief und von einem intensiven Traum in den nächsten taumelte, muss wohl ein LKW über mich drübergebrettert sein. Das Schlafen war so anstrengend wie der Inhalt der Träume. Heute dann nicht in die Hufe gekommen. Vielleicht hilft jetzt die Abendunterhaltung und ein Ibu*He*xal.
Euch einen prima Sommerabend!
Euch einen prima Sommerabend!
Samstag, 23. Mai 2009
okavanga, 00:00h
Premiere. Wir telefonierten. Beruflich. Und es war lustig. Für mich. Eine nette Mail dann hinterher. Mit Grüßen aus FF*M. Und das Kopfkino rannte los. Mich quält immer noch die Ungewissheit, ob er zu seiner Ex zurück ist und jetzt dort wohnt. Und ich rede mir ein, dass ich endlich komplett loslassen könnte, wenn ich es einfach nur wüsste. Aber ob ich mit diesem Wissen dann umgehen kann, das weiß ich auch nicht. Mit dem Kopfkino, dass dann losläuft, und dass unsere Beziehung dann damit ein noch krasseres Lügenfundament erhält.
Muss doch jetzt endlich mal gut sein. Mensch!
Muss doch jetzt endlich mal gut sein. Mensch!
Mittwoch, 20. Mai 2009
okavanga, 21:21h
Der Sommer bringt mich um den Verstand.
Ich bin Hormon auf zwei Beinen.
Ich bin Hormon auf zwei Beinen.
Dienstag, 19. Mai 2009
Coffee black and egg white.
okavanga, 01:25h
Es passiert soviel, und doch nichts.
Märchenprinzen und Granatenarschlöcher.
Unsicherheit und Selbstverliebtheit.
Selbstgefälligkeit von Menschen, bei denen mir das weh tut.
Tagsüber fahrig, nervös. Permanent in Fluchtposition.
Abends dann Flucht, jeden Abend, in tiefe Gläser.
Ratlos. Unruhig. Ohne das Glas verzweifelt. Mit zufrieden. Ungut.
Märchenprinzen und Granatenarschlöcher.
Unsicherheit und Selbstverliebtheit.
Selbstgefälligkeit von Menschen, bei denen mir das weh tut.
Tagsüber fahrig, nervös. Permanent in Fluchtposition.
Abends dann Flucht, jeden Abend, in tiefe Gläser.
Ratlos. Unruhig. Ohne das Glas verzweifelt. Mit zufrieden. Ungut.
Mittwoch, 13. Mai 2009
Gehirnstürmung
okavanga, 03:21h
Bildung und Liebe. In Kombination. Was fällt euch dazu ein?
Sonntag, 10. Mai 2009
okavanga, 23:31h
Denkanstoß.
okavanga, 03:25h
Was mach ich denn nun eigentlich mit der Liebe, so im allgemeinen, könnt ich mir mal überlegen, als Zwischenbilanz in "meinem" Jahr, nachdem ich seit Monaten keinen einzigen ernsthaften Gedanken an diese "Krankheit" denke. Also trau ich mich und frag den Zufall, und ziehe als Antwort die Liebe.
Donnerstag, 7. Mai 2009
Kotzen ist auch eine Lösung.
okavanga, 01:58h
5.00 Uhr. Irrtum ausgeschlossen. Dank dem inzwischen viertätigen Nikotinentzug beschissen geschlafen, aber immerhin nicht mehr das ganze Bettzeug nassgeschwitzt. Vielleicht war ja auch zu wenig Zeit um richtig in Schwitz-Fahrt zu kommen. Immerhin bin ich erst um 23 Uhr aus der Arbeit raus.
Bis 6.08 Uhr läuft alles gut. Der Taxifahrer zum Bahnhof will nicht reden. Dass er dafür ausgerechnet Lionel Richie im Radio lauter dreht, kann ich ihm nur aufgrund seines Schweigens verzeihen.
Um 6.08 Uhr fragt er: Zug fährt um 6.18? Jo. Schaffen Sie das? Muss, muss! Und könnten Sie bitte bei dem Geldautomaten 50 Meter vorm Bahnhof halten? Dann kann ich Sie danach auch bezahlen…
6.10 Uhr. Das Taxi hält vor dem Automaten. Der Automat ist ein Arschloch und vorübergehend außer Betrieb. Der Taxifahrer flucht und rollt mit den Augen. Ich rede mit Engelszungen auf ihn ein. Schließlich kann ich ihn davon überzeugen, dass mich das Taxiunternehmen kennt und ich ihm hoch und heilig verspreche, dass er sein Geld sieht. Er gibt nach und schlägt sogar aktiv vor, mich die letzten 50 Meter zum Haupteingang des Bahnhofs zu fahren. Er erinnert sich wohl an die große Tüte im Kofferraum.
Vorm Haupteingang hieven wir gemeinsam eben jene große Tüte, in der gefühlte 5 Millionen Papiertüten und Schlüsselbänder unserer Firma sind, aus dem Taxi. Das Teil wiegt locker 8 Kilo. Ich habe noch 4 Minuten. In der einen Hand Laptoptrolly und Handtasche. Und kaum halte ich diese beschissene Tüte in der anderen Hand, reißt der eine Schnurhenkel. Ich kotze. Der Engelstaxifahrer verknotet die gerissene Schnur mit dem anderen Henkel. „Können so tragen!“ Genau! Danke!
Gleis 8 ??? Ich wetze los. Fahrkarte muss dann wohl im Zug. Die Rolltreppe runter, durch die Schiebetür, ich passiere den Aufgang zu Gleis 1. Die Henkelkonstruktion reisst. Ich möchte mich augenblicklich auf den Boden schmeissen, mit den Füßen strampeln und meine Verzweiflung in die Welt brüllen und heulen! So verlockend diese Vorstellung ist - die Umsetzung muss warten.
Ich versuche mir die monströse Tüte mit den Tüten unter den Arm zu klemmen. Drei Schritte. Wieder hochklemmen. Drei Schritte. Ich merke wie mir der Schweiss runterläuft. Ich seh wohl aus wie so ein gehetztes Tier. Die prima Fönfrisur besteht nun aus wilden Schweissnaturwellen, ich kann regelrecht fühlen wie sie sich um meinen Hals ranken. Und ich möchte kotzen, aber das ist eh klar.
Irgendwie schaffe ich es zum Aufgang von Gleis 8. Noch eine Minute. Wie komm ich mit der Tüte die Treppe hoch. Rolltreppe ist bei diesem Aufgang nich. Verzweifelt schau ich mich um. Eh klar, Oka. Da fällt jetzt der Schutzengel vom Himmel, der deine Tasche in den IC da oben beamt...
Als der Schutzengel mit dem beamen fertig ist, erntet er meinen wohl dankbarsten Blick. Keine 15 Sekunden später schließt die IC-Tür. Ich schwitze. Ich stinke. Ich rufe denjenigen an, der mich als Hostess geordert hat, und schnauze ihm auf die Mailbox. Abholservice am Bahnhof in Darmstadt mit den beschissenen Tüten. Und überhaupt. Hätt ja auch mal einer mit Auto den Scheissdreck transportieren können.
Darmstadt…. Vielleicht konnte das alles gar nicht anders laufen, schimpfe ich vor mich ihn, als ich aussteige. Laut. Die Leute glotzen. Was nun mit der drecks Tüte. Wie zum Auto des Abholers bringen. Ich brauche einen Gepäckgully. Ich lasse die Megatüte direkt am Bahnsteig stehen, wo ich aus dem Zug gestiegen bin, fahre mit dem Fahrstuhl nach oben und suche ein geeignetes Transportmittel.
Fündig geworden will ich meine Tüten einsammeln. Und finde sie nicht mehr. Wie eine Bekloppte laufe ich den Bahnsteig rauf und runter. Die Tüte ist weg. Auch das noch. Bombenalarm wegen der Dreckstüten, und ich hätte mir den ganzen Stress sparen können. Die im Zug Sitzenden beobachten schadenfroh meine einsame Neverending-Catwalkschleife mit Gepäckgully. Heidi hätte heute sicher leider kein Foto für mich.
Verzweifelt rufe ich den Kollegen an. Such weiter, bis ich dich abhol. Das ist in einer halben Stunde. Witzbold. Ums kurz zu machen: ich suchte die ganze Zeit am falschen Gleis. Um 7.45 Uhr stöckel ich in meinem Tussioutfit mit Gepäckgully und Tüten zum Auto vom Abholkollegen. Die dann folgende Bewerbermesse war mein Tod.
Scheisse und wisst ihr was? Ich hab vergessen den Taxifahrer anzurufen. Erinnert mich morgen daran! Der Tag war einfach zu lang.
Bis 6.08 Uhr läuft alles gut. Der Taxifahrer zum Bahnhof will nicht reden. Dass er dafür ausgerechnet Lionel Richie im Radio lauter dreht, kann ich ihm nur aufgrund seines Schweigens verzeihen.
Um 6.08 Uhr fragt er: Zug fährt um 6.18? Jo. Schaffen Sie das? Muss, muss! Und könnten Sie bitte bei dem Geldautomaten 50 Meter vorm Bahnhof halten? Dann kann ich Sie danach auch bezahlen…
6.10 Uhr. Das Taxi hält vor dem Automaten. Der Automat ist ein Arschloch und vorübergehend außer Betrieb. Der Taxifahrer flucht und rollt mit den Augen. Ich rede mit Engelszungen auf ihn ein. Schließlich kann ich ihn davon überzeugen, dass mich das Taxiunternehmen kennt und ich ihm hoch und heilig verspreche, dass er sein Geld sieht. Er gibt nach und schlägt sogar aktiv vor, mich die letzten 50 Meter zum Haupteingang des Bahnhofs zu fahren. Er erinnert sich wohl an die große Tüte im Kofferraum.
Vorm Haupteingang hieven wir gemeinsam eben jene große Tüte, in der gefühlte 5 Millionen Papiertüten und Schlüsselbänder unserer Firma sind, aus dem Taxi. Das Teil wiegt locker 8 Kilo. Ich habe noch 4 Minuten. In der einen Hand Laptoptrolly und Handtasche. Und kaum halte ich diese beschissene Tüte in der anderen Hand, reißt der eine Schnurhenkel. Ich kotze. Der Engelstaxifahrer verknotet die gerissene Schnur mit dem anderen Henkel. „Können so tragen!“ Genau! Danke!
Gleis 8 ??? Ich wetze los. Fahrkarte muss dann wohl im Zug. Die Rolltreppe runter, durch die Schiebetür, ich passiere den Aufgang zu Gleis 1. Die Henkelkonstruktion reisst. Ich möchte mich augenblicklich auf den Boden schmeissen, mit den Füßen strampeln und meine Verzweiflung in die Welt brüllen und heulen! So verlockend diese Vorstellung ist - die Umsetzung muss warten.
Ich versuche mir die monströse Tüte mit den Tüten unter den Arm zu klemmen. Drei Schritte. Wieder hochklemmen. Drei Schritte. Ich merke wie mir der Schweiss runterläuft. Ich seh wohl aus wie so ein gehetztes Tier. Die prima Fönfrisur besteht nun aus wilden Schweissnaturwellen, ich kann regelrecht fühlen wie sie sich um meinen Hals ranken. Und ich möchte kotzen, aber das ist eh klar.
Irgendwie schaffe ich es zum Aufgang von Gleis 8. Noch eine Minute. Wie komm ich mit der Tüte die Treppe hoch. Rolltreppe ist bei diesem Aufgang nich. Verzweifelt schau ich mich um. Eh klar, Oka. Da fällt jetzt der Schutzengel vom Himmel, der deine Tasche in den IC da oben beamt...
Als der Schutzengel mit dem beamen fertig ist, erntet er meinen wohl dankbarsten Blick. Keine 15 Sekunden später schließt die IC-Tür. Ich schwitze. Ich stinke. Ich rufe denjenigen an, der mich als Hostess geordert hat, und schnauze ihm auf die Mailbox. Abholservice am Bahnhof in Darmstadt mit den beschissenen Tüten. Und überhaupt. Hätt ja auch mal einer mit Auto den Scheissdreck transportieren können.
Darmstadt…. Vielleicht konnte das alles gar nicht anders laufen, schimpfe ich vor mich ihn, als ich aussteige. Laut. Die Leute glotzen. Was nun mit der drecks Tüte. Wie zum Auto des Abholers bringen. Ich brauche einen Gepäckgully. Ich lasse die Megatüte direkt am Bahnsteig stehen, wo ich aus dem Zug gestiegen bin, fahre mit dem Fahrstuhl nach oben und suche ein geeignetes Transportmittel.
Fündig geworden will ich meine Tüten einsammeln. Und finde sie nicht mehr. Wie eine Bekloppte laufe ich den Bahnsteig rauf und runter. Die Tüte ist weg. Auch das noch. Bombenalarm wegen der Dreckstüten, und ich hätte mir den ganzen Stress sparen können. Die im Zug Sitzenden beobachten schadenfroh meine einsame Neverending-Catwalkschleife mit Gepäckgully. Heidi hätte heute sicher leider kein Foto für mich.
Verzweifelt rufe ich den Kollegen an. Such weiter, bis ich dich abhol. Das ist in einer halben Stunde. Witzbold. Ums kurz zu machen: ich suchte die ganze Zeit am falschen Gleis. Um 7.45 Uhr stöckel ich in meinem Tussioutfit mit Gepäckgully und Tüten zum Auto vom Abholkollegen. Die dann folgende Bewerbermesse war mein Tod.
Scheisse und wisst ihr was? Ich hab vergessen den Taxifahrer anzurufen. Erinnert mich morgen daran! Der Tag war einfach zu lang.
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