Dienstag, 4. August 2020
okavanga, 19:50h
Es ist wieder da.
Vermutlich hat es mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun. Somit schon mal schlauer als am Anfang, so viele Jahre begleitet mich dieses Phänomen noch nicht.
Das schwarze Loch, in diesen Momenten scheint es plötzlich nur noch einen ganz kleinen Schritt weg zu sein, und mir wird klar, wieso mich die Geschichte von Jude so bewegt. Der Kampf um etwas, der nie aufhört, obwohl man ihn immer mal wieder für gewonnen, man sich selbst für so gut auf dem Weg hält. Und dann, zack, ein Moment, eine Emotion, und alles ist anders und Dinge erscheinen als möglich, die sonst kategorisch ausgeschlossen werden. Das macht mir Angst. Angst vor der Angst, ist das dann wohl.
Vermutlich hat es mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun. Somit schon mal schlauer als am Anfang, so viele Jahre begleitet mich dieses Phänomen noch nicht.
Das schwarze Loch, in diesen Momenten scheint es plötzlich nur noch einen ganz kleinen Schritt weg zu sein, und mir wird klar, wieso mich die Geschichte von Jude so bewegt. Der Kampf um etwas, der nie aufhört, obwohl man ihn immer mal wieder für gewonnen, man sich selbst für so gut auf dem Weg hält. Und dann, zack, ein Moment, eine Emotion, und alles ist anders und Dinge erscheinen als möglich, die sonst kategorisch ausgeschlossen werden. Das macht mir Angst. Angst vor der Angst, ist das dann wohl.
Samstag, 25. Juli 2020
okavanga, 11:46h
Es fühlt sich an wie Übergangszeit. Nicht mehr lange, dann. Zeit aufzubrechen. Manchmal denke ich, die Mannheimer Tage sind gezählt. Wie gerne würde ich zum Beispiel endlich mal wieder in der Nähe von N. wohnen. Wir fehlen uns, und ich würde so gerne mitbekommen, wie ihre drei Kinder aufwachsen. Ein Masterplatz (ab Herbst 2021, so die große Hoffnung) in Berlin ist aber relativ utopisch. Vielleicht Potsdam? Vermutlich ähnlich begehrt. Versuchen werde ich es.
Ein Freund von mir, V., der kommt einfach nicht an, egal wo er hingeht, und er ist schon viel gegangen, oft aufgebrochen. Er ist wie ein männliches Spiegelbild in manchen Dingen. Einmal meinte ich, dass wir vielleicht Menschen sind, die in der Bewegung ankommen, die sich dann besonders spüren und angekommen fühlen, wenn sie unterwegs sind. Ankommen in der Bewegung, in der ewigen Veränderung, nicht im Stillstand.
Dass nichts still steht ist ja für das Leben an sich ein Fakt. Und doch gibt es Seelen, deren Umtriebigkeit keinen Hafen finden mag. Eben vielleicht, weil wir nicht erkennen können, dass dieser Hafen für uns das Meer ist, und wir immer wieder Ausschau halten nach etwas, das gar nicht zu uns passt.
Vielleicht ist das auch alles Humbug.
Ich muss weiter, denke ich.
Ein Freund von mir, V., der kommt einfach nicht an, egal wo er hingeht, und er ist schon viel gegangen, oft aufgebrochen. Er ist wie ein männliches Spiegelbild in manchen Dingen. Einmal meinte ich, dass wir vielleicht Menschen sind, die in der Bewegung ankommen, die sich dann besonders spüren und angekommen fühlen, wenn sie unterwegs sind. Ankommen in der Bewegung, in der ewigen Veränderung, nicht im Stillstand.
Dass nichts still steht ist ja für das Leben an sich ein Fakt. Und doch gibt es Seelen, deren Umtriebigkeit keinen Hafen finden mag. Eben vielleicht, weil wir nicht erkennen können, dass dieser Hafen für uns das Meer ist, und wir immer wieder Ausschau halten nach etwas, das gar nicht zu uns passt.
Vielleicht ist das auch alles Humbug.
Ich muss weiter, denke ich.
Samstag, 20. Juni 2020
okavanga, 00:22h
Erstaunlich, wie schnell in mir aufsteigt: ich bin gern allein. Trotz allem. Ich bin gerne Einzelmensch. Und ich glaube inzwischen nicht mehr, dass das ausschließlich etwas mit Ängsten zu tun hat.
Montag, 15. Juni 2020
You make it easy.
okavanga, 06:33h
Wir treffen uns seit Ostern. Er ist ein Freund einer Freundin und ich fand ihn doof und traf ihn nur widerwillig, aber keine Lust das hier zu erzählen. Wir trafen uns einige Male und schreiben sehr viel, waren im Kino, und heute in World Taxi. Danach in Spelunken, irgendwann bei mir, mit Searching for Sugar Man und dann Air - Moon Safari. So abgedroschen, so wirksam, und wir küssten uns zum ersten mal, vielleicht zum letzten mal, jedenfalls sehr ausgiebig. Bis ich ihn verscheuchte, husch husch in die Nacht. Sehr ausgiebig. Mehr mag hier nicht erzählt werden. Gute Nacht.
~ Air - You make it easy
~ Air - You make it easy
Samstag, 9. Mai 2020
The drugs don't work.
okavanga, 21:44h
Seit heute Mittag 11:30 Uhr bin ich in einer Sk*pe Video Session mit meiner Mutter. Die ersten zwei Stunden war mein Bruder auch dabei, er war bei meiner Mutter vor Ort. Anlass war, meiner Mutter beim Kiffen zuzusehen. Das wirkt für den ein oder anderen vielleicht befremdlich, aber so war es. Da es einen Cor*na-Fall im Haus meiner Mutter gibt, war mein Bruder Profi-mäßig mit Maske und Handschuhen ausgestattet. Muttern nahm auf dem Sofa Platz. Mein Bruder näherte sich ihr mit der Tüte, die ich ihr - ganz Full Service Provider - bereit zum Verzehr gesendet hatte. "Sieht aus wie ein medizinischer Eingriff", meinte ich. "Ist es doch auch", antwortete der Bruder nur trocken.
Leider zeigte die Substanz nicht die von ihr erhoffte Wirkung. Stattdessen eben die übliche, und mit der kann sich meine Mutter überhaupt nicht anfreunden. "Nie wieder!" Sie hat also (zu unserer Erleichterung) keine Karriere als Kifferin vor sich.
Die ganzen letzten Stunden wollte sie nicht alleine sein, also bin ich nach wie vor bei ihr. Sie sitzt auf dem Sofa, starrt vor sich hin. Verabschiedet sich ab und zu in einen anderen Raum mit "Ich gehe kurz in die Küche", "Koche mir eben ein Ei", "Messe Blutdruck" oder "Gehe auf die Toilette". Sonst nichts. Sie sitzt zitternd und zuckend auf dem Sofa und kuckt. Ihr Alltag.
Derweil arbeite ich weiter für die Uni, telefoniere mit Kommiliton*innen und Freund*innen, koche Spargel, feile Nägel, tippe diesen Beitrag. Manchmal lasse ich mein Mikro an. Ich glaube, meine Alltagsgeräusche beruhigen sie.
Die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag deaktiviere ich, weil ich keine Lust habe auf eine Diskussion darüber, wieso wir ausgerechnet eine Frau mit paranoider Schizophrenie mit psychoaktiven Substanzen versorgen. Meine Mutter bettelt mich seit Monaten um diesen Versuch an, und wir verstehen wieso. Nun haben wir uns also zu diesem Experiment durchgerungen, aller Risiken bewusst und ihnen zum Trotz. Keiner steckt in dieser Situation, niemand kennt die Situation so umfassend wie wir. Mein Bruder ist jemand, der null Verständnis für Drogenkonsum hat. In dem Fall wollte auch er den Versuch wagen.
Nun wissen wir (und vor allem sie), dass die Droge gegen "DIE" nicht hilft. Das hat etwas Gutes für meinen Bruder und mich, vielleicht. Für sie aber auch etwas unglaublich Enttäuschendes. Mit jedem gescheiterten Versuch sterben ein Stückchen Hoffnung und Lebenswille.
Leider zeigte die Substanz nicht die von ihr erhoffte Wirkung. Stattdessen eben die übliche, und mit der kann sich meine Mutter überhaupt nicht anfreunden. "Nie wieder!" Sie hat also (zu unserer Erleichterung) keine Karriere als Kifferin vor sich.
Die ganzen letzten Stunden wollte sie nicht alleine sein, also bin ich nach wie vor bei ihr. Sie sitzt auf dem Sofa, starrt vor sich hin. Verabschiedet sich ab und zu in einen anderen Raum mit "Ich gehe kurz in die Küche", "Koche mir eben ein Ei", "Messe Blutdruck" oder "Gehe auf die Toilette". Sonst nichts. Sie sitzt zitternd und zuckend auf dem Sofa und kuckt. Ihr Alltag.
Derweil arbeite ich weiter für die Uni, telefoniere mit Kommiliton*innen und Freund*innen, koche Spargel, feile Nägel, tippe diesen Beitrag. Manchmal lasse ich mein Mikro an. Ich glaube, meine Alltagsgeräusche beruhigen sie.
Die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag deaktiviere ich, weil ich keine Lust habe auf eine Diskussion darüber, wieso wir ausgerechnet eine Frau mit paranoider Schizophrenie mit psychoaktiven Substanzen versorgen. Meine Mutter bettelt mich seit Monaten um diesen Versuch an, und wir verstehen wieso. Nun haben wir uns also zu diesem Experiment durchgerungen, aller Risiken bewusst und ihnen zum Trotz. Keiner steckt in dieser Situation, niemand kennt die Situation so umfassend wie wir. Mein Bruder ist jemand, der null Verständnis für Drogenkonsum hat. In dem Fall wollte auch er den Versuch wagen.
Nun wissen wir (und vor allem sie), dass die Droge gegen "DIE" nicht hilft. Das hat etwas Gutes für meinen Bruder und mich, vielleicht. Für sie aber auch etwas unglaublich Enttäuschendes. Mit jedem gescheiterten Versuch sterben ein Stückchen Hoffnung und Lebenswille.
Seelenheil ~
... link
Dienstag, 21. April 2020
okavanga, 09:20h
Die ständigen Träume von Afrika werden allmählich zur Belastung. Sie hinterlassen mich mit einer Sehnsucht, die ich momentan nicht zu befriedigen weiß. Mit einer Sehnsucht nach Zugehörigkeit, wilder Natur und Freiheit, aber auch mit Traurigkeit und mit der Erinnerung an mein jüngeres Ich und was es in den nachfolgenden Jahren einbüßen wird.
Es ist, als würde dieses Thema die eingetretene Ruhe nutzen, um sich immer lauter bemerkbar zu machen. Es trifft mich ratlos.
Die Träume entlassen mich unruhig in den Tag, bis sie in der Helligkeit verblassen, nur um sich in der Nacht darauf erneut in Erinnerung zu rufen.
Fällt mir beim Verlinken zum ersten mal auf, dass der Soundtrack zu dieser Traumzeit meines Lebens, die mich in meinen Träumen immer wieder aufsucht, ausgerechnet "Dreams" ist.
"I want more
Impossible to ignore
Impossible to ignore
They'll come true
Impossible not to do
Impossible not to do"
~ The Cranberries - Dreams
Es ist, als würde dieses Thema die eingetretene Ruhe nutzen, um sich immer lauter bemerkbar zu machen. Es trifft mich ratlos.
Die Träume entlassen mich unruhig in den Tag, bis sie in der Helligkeit verblassen, nur um sich in der Nacht darauf erneut in Erinnerung zu rufen.
Fällt mir beim Verlinken zum ersten mal auf, dass der Soundtrack zu dieser Traumzeit meines Lebens, die mich in meinen Träumen immer wieder aufsucht, ausgerechnet "Dreams" ist.
"I want more
Impossible to ignore
Impossible to ignore
They'll come true
Impossible not to do
Impossible not to do"
~ The Cranberries - Dreams
Montag, 9. März 2020
okavanga, 23:16h
Zustand: beseelt.
Nächster Halt: die See.
~ Hans Zimmer - Time (Nihilum Remix)
Nächster Halt: die See.
~ Hans Zimmer - Time (Nihilum Remix)
Freitag, 28. Februar 2020
Tue 2004/06/22 04:55, Südafrika
okavanga, 19:50h
Subject: Re: Nur so mal :-)
Hallo Oka Du **censored **
Erstmal vielen Dank für die Karte neulich.
Hat mich echt gefreut. Du weisst ja, ich bekomme sonst nur Rechnungen.
Ja, die Zeit rast irgendwie nur so dahin. Bei dir wahrscheinlich auch. Zumindest im Nachhinein betrachtet. Da hilft nur eins: Fotos machen und nix tun.
Das mach ich öfters mal, wenn ich denk 'hey geht das alles aber schnell im Moment'. Noch 30 Jahre und ich bin in der Kiste. Was war eigentlich in den letzten 30? In solchen Momenten setz ich mich dann einfach hin und mach nix und wart drauf bis es mir langweilig wird. Man darf aber wirklich nix machen. Echt nix. Also weder lesen, noch fernsehen noch wichsen. Nix halt. Und dann kommt irgendwann der große Augenblick. Dir ist langweilig. Und dann musst Du noch zirka 1 Stunde aushalten. Und irgendwann bleibt dann die Zeit stehen.
Ja, Oka, nehme ich etwa unterschwellig zwischen den Zeilen deiner letzten Mail wahr, dass du nicht allzu gerne ins sonnige Hof zurückkehrst. Aber Oka?!? Das ist ja wirklich kaum nachzuvollziehen.
Hof. Der Wohlklang dieser drei Buchstaben treibt mir Tränen der Freude in die Augen. Die neue Erlebnisgastronomie in Hof ("Höhle") passt sich nicht nur mit der Einrichtung an die Steinzeit an - nein auch das Publikum verkleidet und schminkt sich dementsprechend. Toll! Na vielleicht waren da auch einige nicht verkleidet und geschminkt.
Dann haben wir ja noch den "Schönsten Park Deutschlands" mit dem Labyrinth. Warum das Labyrinth heisst, weiss ich bis heut noch nicht. Wer soll sich denn da verlaufen. Na vielleicht die Typen aus der Höhle wenn sie auf Jagd gehen. Und dann das Kleinod am Rande der Stadt. Der Untreusee. Apropos hast du noch deinen Freund? Ja Hof - da wird einem warm ums Herz.
Vielleicht Dir ja auch wenn du wieder hier bist. Spätestens dann bei unseren [sic!] nächsten Lobenstein-Besuch. Ich schmier Dir auch keinen Schlamm mehr zwischen die Arschbacken.
Also Oka, lass dich nicht unterkriegen. Lebe geht weiter. Auch in Hof. Und man kann ja wieder weg, wenn man denn mal wieder hier war.
Liebste Grüße und dicker Schmatz
Meister
***
Wie gut, dass wir damals nicht wussten, dass du keine 30 Jahre mehr haben würdest bis zur Kiste.
Du fehlst. Dein Humor, deine positive Sicht aufs Leben. Und dein Schwanz, das wäre dir jetzt wichtig, der fehlt natürlich auch.
Happy Birthday, auf dich!
~ Iggy Pop - Lust For Life
Hallo Oka Du **censored **
Erstmal vielen Dank für die Karte neulich.
Hat mich echt gefreut. Du weisst ja, ich bekomme sonst nur Rechnungen.
Ja, die Zeit rast irgendwie nur so dahin. Bei dir wahrscheinlich auch. Zumindest im Nachhinein betrachtet. Da hilft nur eins: Fotos machen und nix tun.
Das mach ich öfters mal, wenn ich denk 'hey geht das alles aber schnell im Moment'. Noch 30 Jahre und ich bin in der Kiste. Was war eigentlich in den letzten 30? In solchen Momenten setz ich mich dann einfach hin und mach nix und wart drauf bis es mir langweilig wird. Man darf aber wirklich nix machen. Echt nix. Also weder lesen, noch fernsehen noch wichsen. Nix halt. Und dann kommt irgendwann der große Augenblick. Dir ist langweilig. Und dann musst Du noch zirka 1 Stunde aushalten. Und irgendwann bleibt dann die Zeit stehen.
Ja, Oka, nehme ich etwa unterschwellig zwischen den Zeilen deiner letzten Mail wahr, dass du nicht allzu gerne ins sonnige Hof zurückkehrst. Aber Oka?!? Das ist ja wirklich kaum nachzuvollziehen.
Hof. Der Wohlklang dieser drei Buchstaben treibt mir Tränen der Freude in die Augen. Die neue Erlebnisgastronomie in Hof ("Höhle") passt sich nicht nur mit der Einrichtung an die Steinzeit an - nein auch das Publikum verkleidet und schminkt sich dementsprechend. Toll! Na vielleicht waren da auch einige nicht verkleidet und geschminkt.
Dann haben wir ja noch den "Schönsten Park Deutschlands" mit dem Labyrinth. Warum das Labyrinth heisst, weiss ich bis heut noch nicht. Wer soll sich denn da verlaufen. Na vielleicht die Typen aus der Höhle wenn sie auf Jagd gehen. Und dann das Kleinod am Rande der Stadt. Der Untreusee. Apropos hast du noch deinen Freund? Ja Hof - da wird einem warm ums Herz.
Vielleicht Dir ja auch wenn du wieder hier bist. Spätestens dann bei unseren [sic!] nächsten Lobenstein-Besuch. Ich schmier Dir auch keinen Schlamm mehr zwischen die Arschbacken.
Also Oka, lass dich nicht unterkriegen. Lebe geht weiter. Auch in Hof. Und man kann ja wieder weg, wenn man denn mal wieder hier war.
Liebste Grüße und dicker Schmatz
Meister
***
Wie gut, dass wir damals nicht wussten, dass du keine 30 Jahre mehr haben würdest bis zur Kiste.
Du fehlst. Dein Humor, deine positive Sicht aufs Leben. Und dein Schwanz, das wäre dir jetzt wichtig, der fehlt natürlich auch.
Happy Birthday, auf dich!
~ Iggy Pop - Lust For Life
Sonntag, 9. Februar 2020
Ein winziger Schritt der sich wie ein Siebenmeilenstiefel anfühlt.
okavanga, 13:23h
Seit knapp 2 Wochen habe ich nun eine Entscheidung und das dazugehörige Gespräch vor mir hergeschoben. Das Thema belastet mich sehr, es betrifft die Familie und triggert wilde, böse, traurige, heftige Urdämonen an. Eigentlich hatte ich überlegt, negativ zu entscheiden mit vorgeschobenen Gründen.
Meister Yoda ist darüber einigermaßen zurückhaltend entsetzt.
"Was ich daran insbesondere problematisch finde ist nicht die Situation oder was sie in ihnen auslöst, oder welche Ängste damit einhergehen. Das ist angesichts der Historie und ihrer bisherigen Erfahrungen für mich völlig nachvollziehbar. Problematisch finde ich, dass sie nun fast 40 sind und nicht zu sich selbst stehen."
"Aber wenn ich sage wie es ist, da stehe dann so so klein und hässlich da."
"Nein, klein und hässlich werden sie durch diese vorgeschobenen Ausreden, durch die Unwahrheit."
"Das macht mich doch alles wieder zum totalen Freak. Ich will nicht der Freak der Familie sein."
"Das sind Sie doch sowieso schon."
"Ich will doch nur einfach auch mal zu etwas dazugehören."
"Aber das geschieht doch nicht dadurch, dass Sie nicht zu sich selbst stehen, dass sie sich selbst verleugnen. Ich empfehle Ihnen dringend, es mit der Wahrheit zu versuchen. SIE. SIND. SO. Und Sie sind gut so."
Danach völlig erschlagen, ich spüre schon als ich die Praxis verlasse und den Fahrstuhl runterfahre, wie mich alle Kräfte verlassen. Ich bin emotional dermaßen erschöpft.
Nach zwei unruhigen Nächten und etlichen tiefen Atemzügen vorhin die Person angerufen. Ich musste weinen, weil ich dachte, es wird die Person verletzen. Rational begreife ich voll und ganz, dass sich an der Person Dinge entladen, für die sie am allerwenigsten in diesem ganzen Familiensystem etwas kann. Und doch ist es eben so.
Die Person reagiert sehr verständnisvoll. Ich denke, es trifft sie ein bisschen, aber das Verständnis ist echt. Da muss ich noch mehr weinen, jemand nimmt mich und meine Entscheidung für den Moment genau so an, wie es nun mal ist. Und es wirft sich mir die Frage auf, ob es richtig ist negativ zu entscheiden.
Aber manchmal liegt zwischen Wunsch und Wirklichkeit doch ein vorerst noch unüberwindbarer Fluss.
Meister Yoda ist darüber einigermaßen zurückhaltend entsetzt.
"Was ich daran insbesondere problematisch finde ist nicht die Situation oder was sie in ihnen auslöst, oder welche Ängste damit einhergehen. Das ist angesichts der Historie und ihrer bisherigen Erfahrungen für mich völlig nachvollziehbar. Problematisch finde ich, dass sie nun fast 40 sind und nicht zu sich selbst stehen."
"Aber wenn ich sage wie es ist, da stehe dann so so klein und hässlich da."
"Nein, klein und hässlich werden sie durch diese vorgeschobenen Ausreden, durch die Unwahrheit."
"Das macht mich doch alles wieder zum totalen Freak. Ich will nicht der Freak der Familie sein."
"Das sind Sie doch sowieso schon."
"Ich will doch nur einfach auch mal zu etwas dazugehören."
"Aber das geschieht doch nicht dadurch, dass Sie nicht zu sich selbst stehen, dass sie sich selbst verleugnen. Ich empfehle Ihnen dringend, es mit der Wahrheit zu versuchen. SIE. SIND. SO. Und Sie sind gut so."
Danach völlig erschlagen, ich spüre schon als ich die Praxis verlasse und den Fahrstuhl runterfahre, wie mich alle Kräfte verlassen. Ich bin emotional dermaßen erschöpft.
Nach zwei unruhigen Nächten und etlichen tiefen Atemzügen vorhin die Person angerufen. Ich musste weinen, weil ich dachte, es wird die Person verletzen. Rational begreife ich voll und ganz, dass sich an der Person Dinge entladen, für die sie am allerwenigsten in diesem ganzen Familiensystem etwas kann. Und doch ist es eben so.
Die Person reagiert sehr verständnisvoll. Ich denke, es trifft sie ein bisschen, aber das Verständnis ist echt. Da muss ich noch mehr weinen, jemand nimmt mich und meine Entscheidung für den Moment genau so an, wie es nun mal ist. Und es wirft sich mir die Frage auf, ob es richtig ist negativ zu entscheiden.
Aber manchmal liegt zwischen Wunsch und Wirklichkeit doch ein vorerst noch unüberwindbarer Fluss.
Donnerstag, 30. Januar 2020
Je ne suis pas d'ici.
okavanga, 19:39h
"Mag das Leben noch so kompliziert sein, noch so viele Irrwege parat haben, Verletzungen, Hingabe und Wunden, mühsam sein und manchmal aussichtslos scheinen, der Wind wird uns tragen.
Ein Lied über Unabhängigkeit, Zärtlichkeit, Freiheit und Spuren. Keine Angst vor dem Weg haben. Jegliche Wendung des Weges mitgehen, bis es gut ist. Denn der Wind wird uns tragen." (Quelle hier.)
Derzeit ist es ganz schön finster, und manchmal gelingt es mir zu glauben es läge nur an der Jahreszeit. Etwas in mir weiß, das ist nur eine Seite der Wahrheit und erinnert sich an helle Stunden. Dazwischen Zwilicht, bewölkter Himmel, einzelne Sonnenstrahlen, Dämmerung.
Es fällt mir zuweilen schwer mich beisammen zu halten. Nicht der Emotionswalze freie Bahn zu gewähren um über mich hinwegzutröten.
Vermissen, Einsamkeit, Kummer, Sehnsucht, manchmal auch eine ganz unbestimmte. Der Wunsch etwas zu ändern, das Leben nicht aufzuschieben und doch nicht im Jetzt im größeren Stil handeln können.
Wie gern würde ich behaupten, ich hätte keine Angst vor dem Weg. Ich trete auf der Stelle und träume von Rückenwind.
~ Sophie Hunger - Le Vent Nous Portera
Ein Lied über Unabhängigkeit, Zärtlichkeit, Freiheit und Spuren. Keine Angst vor dem Weg haben. Jegliche Wendung des Weges mitgehen, bis es gut ist. Denn der Wind wird uns tragen." (Quelle hier.)
Derzeit ist es ganz schön finster, und manchmal gelingt es mir zu glauben es läge nur an der Jahreszeit. Etwas in mir weiß, das ist nur eine Seite der Wahrheit und erinnert sich an helle Stunden. Dazwischen Zwilicht, bewölkter Himmel, einzelne Sonnenstrahlen, Dämmerung.
Es fällt mir zuweilen schwer mich beisammen zu halten. Nicht der Emotionswalze freie Bahn zu gewähren um über mich hinwegzutröten.
Vermissen, Einsamkeit, Kummer, Sehnsucht, manchmal auch eine ganz unbestimmte. Der Wunsch etwas zu ändern, das Leben nicht aufzuschieben und doch nicht im Jetzt im größeren Stil handeln können.
Wie gern würde ich behaupten, ich hätte keine Angst vor dem Weg. Ich trete auf der Stelle und träume von Rückenwind.
~ Sophie Hunger - Le Vent Nous Portera
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