Montag, 5. Januar 2009
Zwischen-Echauffierung
Ich kotze mal wieder. Ich bin maßlos erbost! Jawohl, und ich steiger mich da jetzt rein. Auf dem Weg zurück nach Mann*heim kam im Radio die Meldung, dass in Bayern Frauenärzte "ab sofort einen großen Teil der Kassenpatientinnen nur noch gegen Privatrechnung behandeln" wollen.

Jetzt schlägts aber bimmbamm! Da wird dieser Irrsinn Gesundheitsfond initiiert, durch den anscheinend bewusst ein Fehlbetrag von 1,5 Mrd. Euro in Kauf genommen und das Gesundheitssystem gegen die Wand gefahren wird. Meine Beiträge steigen um etwa 3 Prozent monatlich. Und trotz steigender Beiträge fehlt den Ärzten mehr als zuvor. Weswegen jetzt die Frauenärzte sich auf ihre Art und Weise gegen die Krankenkassen auflehnen. Und wer trägts? Der Patient. Ich bin gespannt, wann HNO-Ärzte und Co nachziehen, bzw. was die sich einfallen lassen.

Ich verstehe unser Wahnsinns-System nicht mehr! Helft mir! Erklärt es mir! Ich komme mir nur noch verarscht vor. Wieso arbeite ich eigentlich? Wieso zahle ich Beiträge? Wenn ich nun neben meinen Medikamenten auch die Arztbesuche zahle. Wirklich. Ich bin stinkesauer. Schröpf schröpf schröpf. Wieviel wollen wir uns eigentlich noch gefallen lassen?

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Donnerstag, 18.12. - I'm in the prime of my life

Das Skifahren flutscht, der regenerierte Körper jodelt sozusagen. Es macht Spass, Spass, Spass. Wir erobern die 3 Täler mehr und mehr, schneller und schneller. Die Pisten sind verhältnismäßig leer - Vorsaison sei Dank - und die Schneeverhältnisse super. Wir toben über die Berge wie eine Horde wildgewordener Kleinkinder.

Abends der obligatorische Saunagang. Irgendwann stehe ich mit U. auf dem Balkon und wir stellen fest, dass man zwar absolut erschossen ist nach so einem Tag, aber zutiefst befriedigt. Schwelgend in Glückseligkeit checke ich meine e-Mails, und mich trifft prompt der Schlag.

Der kleine Professor hat geschrieben. Es vergehe leider immer noch kein Tag, an dem er nicht an mich denken müsse, und dass er mir und meiner Familie ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche. Pass auf dich auf. Alles Liebe. Axel.

Hurra. Dieser blöde Wurm weiß doch tatsächlich, dass er damit bei mir immer noch in die genau richtige Kerbe schlägt. Die Tränen schießen mir in die Augen, ich suche hektisch Jacke und Mütze und stürme auf den Balkon. K. hinterher, um mich in den Arm zu nehmen. Ich schluchze meine obligatorischen fünf Minuten. Dann ists gut. Auf gehts, denk ich mir. Ja, auch du trägst ihn jeden einzelnen Tag mit dir rum. Er ist immer bei dir, auch hier in Frankreich. Nicht, weil du ihn vermisst. Sondern einfach, weil er präsent ist in deinen Gedanken. Aber das hier und jetzt, das ist gut. Alles ist gut. Und jetzt: betrink dich!

Als ich zurück ins behagliche Wohnzimmer gehe, das Feuer knistert im Kamin, angenehme Musik rieselt, spielen die anderen ein fröhliches Trinkspiel. "Oka, magst mitspielen?" Aber hallo. Das Spiel will ich auch gar nicht weiter erläutern. Es erfüllt seinen Sinn (Lütti!). Ich befürchte bald ein Stützkorsett zu benötigen, wenn wir weiterhin soviel lachen. Mein Bauch schmerzt! Es ist herrlich. Unsere Appartement-Nachbarn stoßen auch noch dazu, und irgendwann ziehen wir ziemlich gut angetüddelt in die Nacht. Wir tanzen und singen uns die Seele aus dem Leib. Was für eine mords Gaudi und famose Zeit. Ich habe meine Reisegenossen alle sehr ins Herz geschlossen.

Irgendwann seilen Jü und ich uns ab. "Ich mag dich zu sehr, als dass ichs einfach lassen könnte, Jü." "Ich dich auch", sagt Jü, drückt mich feste und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Dann sieht er mich ernst an: "Aber du willst ja keinen Drogi..." "Nein, Jü. Ich will keinen Drogi." Er seufzt und zieht mich noch enger an sich. F. kommt zur Zimmertür herein. Voll erwischt. Spätestens jetzt dürfte wohl allen klar seinen, dass der liierte Jü Opfer der männermordenden Bestie geworden ist.

Wir beschließen, dass das unsere letzten Berührungen sein müssen. Und die genießen wir.

Gegen 3 Uhr gehe ich in mein Zimmer, nachdem ich K. dazu genötigt habe, mit mir mein Handy zu suchen. Ich wähle die Nummer des kleinen Professors. Das Glück ist auf meiner Seite - er geht nicht ran. Während die Mailbox anspringt, schimpfe ich mich eine Idiotin, mache das Licht aus, überlege mir, wie gut es mir ohne den Professor geht, denke an Jü und die wahnsinns Zeit, die ich hier habe, und schlafe mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht ein. Feier dich ohne mich, Professor.


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