Freitag, 19. Juli 2019
Back to the 90s
Ganz famosen Abend mit dem ehemaligen Kollegen aus der neuen Welt verbracht. Bei einer Flasche Chardonnay vor einem Café am Marktplatz. Lauthals Lieder aus den 90ern singend, ganz ohne youtube. Wir sind unsere eigene Jukebox.

Obwohl wir uns damals nicht kannten, konnten wir gemeinsam in Erinnerungen schwelgen. Angefangen bei Roxette über Ace of Base, Bon Jovi, Guns n' Roses, Nirvana, Alanis Morissette, Manu Chao, George Michael, Backstreet Boys, Take That, Britney Spears, Madonna, 2Unlimited, Radiohead, R.E.M., East17, Janet Jackson, Spice Girls, Enrique Iglesias, Natalie Imbruglia und weil auch damals oft gespielt: die Doors, Rolling Stones, und und und.

Tja. Alle ums uns rum mussten uns zuhören.

"Do you think we will ever have such an intensive time as back then?"
"No I don't think so."
"Why? Do you thing it's just about that age?"
"Yeah."

~ Manu Chao - Welcome to Tijuana


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Mittwoch, 17. Juli 2019
In der neuen Welt gibt es eine neue Praktikantin. Sie kann kein Deutsch aber einigermaßen Englisch. Ihre Aufgabe ist es für eine Datenbank neue Bilder zu suchen zum Thema "Positive Aktivitäten" (wie Schwimmen, Yoga, Schachspielen etc) und die Bilder in einer Liste zu kategorisieren. Habe etwas Sorge als ich die Kategorie "Petting" entdecke.

Erleichterung als ich feststelle, dass es sich um Fotos mit Haustieren handelt.






Mittwoch, 10. Juli 2019
Über das Studium auf die Doku "Elternschule" gekommen. Für mich hochgradig verstörend.






Montag, 24. Juni 2019
Wenns mal wieder heiß wird, einfach bei geschlossener Badezimmertür Haare föhnen. Reicht auch anföhnen, geht ja nicht um die Haare. Danach raus, und zack, Wetter fühlt sich super erfrischend an.

Für Fortgeschrittene: 1,5 Stunden Sportkurs im einem Raum ohne Klimaanlage.


Seit Samstag täglich in Öl mit Knoblauch und Basilikum eingelegte getrocknete Tomaten gegessen. Das macht Freu(n)de, bei den Temperaturen. Aber: ist jede einzelne Ausdünstung wert.

Und sonst: hm. Hm hm hm. Der Druck ist weg. Weiß nicht warum. Habe sogar vergessen, woher der Druck kam. Vielleicht demnächst wieder. Haben jetzt eine große Familien-Chatgruppe, initiiert durch DEN Cousin. Sind v.a. wir Cousins und Cousinen plus Partner*innen drin. Habe den Überblick verloren. Aber birgt gewiss 1A Druckpotenzial.

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Dienstag, 18. Juni 2019
Seit Thailand vor 2 Jahren habe ich eine ausgeprägte Bettwanzen-Paranoia. Ich glaube, ich berichtete damals nicht. Seien Sie froh, ich hätte es nur anhand von Bildern erklären können, und die wollen Sie nicht sehen. Es betraf jedenfalls sämtliche Gliedmaße. Ausgiebig.

Am Wochenende war ich auf F.'s Grundstück, dort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Das war auch alles sehr schön (Bilder folgen, wenn ich dazu komme), bis es ans Schlafen ging. In der Hütte stand ein.. nunja.. Klapp..Schlaf...Bett? Keine Ahnung wie man das nennt. Es sah sehr alt aus. Und irgendwo ganz tief in mir schrillte auch eine kleine Alarmglocke, aber ich wollte nicht noch mehr Tussi sein als eh schon und platzierte mich samt Schlafsack und Kopfkissen auf dem Teil. Soweit auch alles ok. Es juckte mich allerdings schon den ganzen Abend (viele Mücken). Und am nächsten Morgen war es nicht besser.

Mit einem unguten Gefühl überführte ich mein Kopfkissen am nächsten Tag wieder in mein Bett. Dafür könnte ich mich ohrfeigen. Den Schlafsack hatte ich vorsichtshalber auf den Balkon.

Jetzt sehe ich an mir zum Teil komische juckende Stiche. Damals wurden die Stiche/Bisse auch erst mit Verzögerung sichtbar, deswegen.. man weiß es nicht. Ich möchte glauben, dass das alles nur mein Kopf ist, und ansonsten nur harmlose Mücken. Aber hmmm.

Mal den F. gefragt, wo denn das komische Schalfteil herkommt. Die Antwort steht noch aus. Derweil rede ich mir ein, dass in dieser Hütte am Arsch der Welt niemals solche Viecher wohnen, weil da ja bis zum Erwerb durch F. keine Sau war.

So ist das nämlich. Nichts ist da. Nichts. ! Und wenn, dann nur dort. Und nicht umgesiedelt in meinem Bettchen. Nein. Nein. !

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Freitag, 14. Juni 2019
Am Neckar stakste vorhin ein schmutziger Storch umher, auf der Suche nach Futter. Das ist ansich nicht weiter spektakulär. Aber es spricht sich so schön: schmutziger Storch.

Vor vielen Wochen habe ich dem F. versprochen, dass ich mit ihm anlässlich seines Geburtstags zu seinem Techno-Guru gehe. Außerdem scharre ich mit den Hufen was die Eule angeht. Seit Tagen beäuge ich immer wieder seine Seite, aber keine Hinweise ob er überhaupt kommen wird oder nicht. Bis der F. sagt: jetzt schreib ihn halt an. Hab ich gemacht, und er hat auch geantwortet: er kommt, und zwar - ich ahnte es - am selben Tag an dem wir zum Guru fahren. Ein bisschen traurig. Naja ok ein bisschen sehr traurig. Aber versprochen ist versprochen.

Für N. habe ich vorhin frisch gemahlenen Kaffee im Feinkostladen gekauft, den möchte ich ihr nachträglich zum Geburtstag in die Hauptstadt senden. Weil ich direkt danach ins Yoga bin, musste der Kaffee mit. Nach der Stunde meint eine Yogakollegin in der Umkleide: "Es duftet hier so gut nach Kaffee - ist das Wunschdenken?" Er riecht wirklich köstlich. Ich hoffe N. freut sich. Wissen Sie, wie ich den ohne Aroma-Verlust am besten versende? Abgefüllt wurde er in eine Papiertüte. Nochmal (samt Papiertüte) einpacken in Frischhaltebeutel o.ä.? Vielleicht eh besser falls er aufgeht. Hm Ideen, jemand?

Bin zwar mega pleite. Aber ich muss jetzt eine Pizza holen. Auf Wiedersehen.

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Mittwoch, 29. Mai 2019
Heute Orga-Kram. Bin öfters unterwegs in den nächsten Wochen, davon zwei mal in Österreich, und zwei mal im Taunus. Immer jeweils bei anderen Menschen. Spar-Tickets organisieren soweit möglich, außerdem Katzensitter. An einem Wochenende bekomme ich selbst Besuch.

Allein schon von den Fahrtkosten ist fast mein gesamtes Monats-Budget für Juni aufgebraucht. Ah, gerade gesehen, die Balkon-Bepflanzung von Montag und das Katzenfutter haben auch gut reingeschlagen. Aber ein bisschen Luxus brauchen die Katze und ich. Und doch.. das was ich an Zeit gewonnen habe durch die Arbeitszeitreduzierung, fehlt mir hinten und vorne an Geld. Das bereitet mir Bauchschmerzen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. So sehr, dass ich überlege ggf. doch nicht in das andere Projekt in der neuen Welt umzusteigen, sondern stattdessen die 5 Stunden pro Woche in meinem "alten" Job draufzusatteln. Dort bekomme ich für 5 Stunden nämlich wesentlich mehr als in der neuen Welt.

Andererseits... Perspektive... Interesse...

Mal sehen.

'Es ist nur Geld', muss ich mir immer wieder sagen. Am Ende ist es nur Geld. 'Freu dich auf die schönen Begegnungen, die du in den nächsten Wochen haben wirst.' So mach ichs denn.






Dienstag, 28. Mai 2019
Müüüüüde, langer Tag. Vormittags Yoga (endlich wieder, bin so aus der Form durch Siechtum), mittags für den F. und mich Pasta mit grünem Spargel gekocht. Danach sein neues Rad weggebracht für weitere Montage. F.'s großer Bus wollte genutzt werden. Also Katzenfutter und Streu besorgt, außerdem für meinen Balkon Blumen, Kräuter, Tomaten und Erde. Bike wieder abgeholt. Zu Hause direkt das meiste auf dem Balkon verbuddelt, aber noch nicht alles, denn um 19 Uhr ging es weiter zum E. Jetzt zu Hause, voller Vorfreude aufs Bett.

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Sonntag, 26. Mai 2019
Wahltagsimpressionen
Schon auf den Straßen ist spürbar, dass es kein gewöhnlicher Sonntag ist. Mehr Menschen unterwegs als sonst in diesem Viertel, wo sonntags eher ganztägig kollektives Rauschausschlafen angesagt ist. In der Wahlhalle ist gut was los. Viele junge Menschen. Das ist natürlich auch kiezbedingt, stimmt mich aber dennoch froh und optimistisch.

In der Schlange für den Einwurf in die Urne stehen zwei meiner Nachbarn, Mutter und Tochter. Sie stammen aus Bulgarien. Mit der Kommunalwahl scheint alles zu klappen. Allerdings findet man sie nicht im Wahlverzeichnis für die Europawahl. Eine Wahlhelferin erläutert, wie es dazu vermutlich kam: um zu vermeiden, dass Menschen die aus anderen Ländern stammen in beiden Ländern wählen, hier eben z.B. in Deutschland und Bulgarien, hätten sie bis zum 15.5. beantragen müssen, dass sie in Deutschland wählen. Die beiden müssten eine Benachrichtigung per Post erhalten haben. Ratlose Gesichter. Total doof, die beiden sind enttäuscht, ich ärgere mich mit ihnen. Wie oft passiert so etwas wohl? Wie viele Stimmen werden unbeabsichtigt nicht abgegeben?

Wieder zu Hause. Von meinem Fenster aus sehe ich ein interessantes Trio: einen Polizisten und eine Polizistin und eine Ente. Die Polizisten bewegen sich vom Gehweg in Richtung Kanal. Die Ente flitzt in gebührendem Abstand hinter ihnen her, scheinbar aufgebracht. Erst als die Polizisten sich am Kanal in die Böschung begeben sehe ich, dass sie einen Karton dabei haben. Vermutlich Entenkinder. Als ich mich zu der Truppe geselle, schwimmen die Entenbabies schon wiedervereint mit ihrer Entenmama in Ufernähe. Von rechts nähert sich der scheinbar zugehörige Entenvater. Happy End.

Meine Mutter hat in den letzten Tagen versucht mich zu erreichen. Heute fühle ich mich bereit mir ihr zu sprechen. Wir haben ein entspanntes Gespräch, bis ich sie frage, ob sie schon wählen war. Stille am anderen Ende der Leitung. "Mama???" Vom anderen Ende ein langezogenes "Hmmmmmmmmmm"" "Mama sag mir jetzt nicht, dass du nicht wählen gehst." Gequältes Stöhnen. "Mama das sind jetzt echt nicht mehr die Zeiten in denen wir uns das leisten können. Es geht um Europa, um unsere Zukunft. Wenn du jetzt nicht wählen gehst, ist das eine Stimme für die Falschen. Das willst du doch selber nicht!" "Natürlich nicht... mein Knie tut nur so weh.." "Frag G., ob sie dich fahren kann. Bitte Mama, versprich mir das du wählen gehst. Mir total egal welcher kleinen Partei du deine Stimme gibst, den Grauen Panthern oder der Tierschutzpartei, oder was weiß ich, aber BITTE geh wählen." "Damit du jetzt aufhörst zu reden verspreche ich es dir. Ich gehe wählen." Wir prüfen noch, welche der für sie akzeptablen Parteien zur Wahl stehen. Um ihr Wahlgeheimnis zu schützen, gebe ich das hier nicht preis. Aber ich bin erleichtert - und hoffe dass sie ihr Versprechen hält.

Ph. und ich haben über den Tag verteilt Sprachnachrichten-Kontakt, und ich erzähle ihm von dem Muttergespräch. "Bist du jetzt Wahlpolitesse?" "Findest du es denn in Ordnung nicht wählen zu gehen?" "Ich finde es total wichtig, wählen zu gehen, hab das aber früher, als ich jünger war, nicht unbedingt für so wichtig gehalten. Aber im Alter sollte man schon mal verstanden haben, dass es wichtig ist." Meine Mutter war NIE unpolitisch, im Gegenteil. Deswegen bin ich doch sehr erstaunt gewesen über ihre Wahlverweigerung.

Mal sehen. Ich bin schon bisschen aufgeregt.

[Edit] Muttertier klang danach fast ein bisschen stolz, dass sie doch noch hin ist.






Donnerstag, 23. Mai 2019
Manchmal muss man auch Freund*innen mit einem klaren Schlussstrich ziehen lassen. So gestern geschehen, nachdem ich mir in den letzten Wochen sehr viele Gedanken gemacht habe. Das war das, was mich wirklich schwer beschäftigt hat, was ich aber nicht hier her schreiben wollte. Weil mir Worte fehlten. Entzündet hat sich alles an einer winzigen, völlig banalen Situation, wie das eben oft so ist. Aber was da auf I.'s Seite dahinter stand, und was da hochkam, das hat mich doch sehr nachdenklich gemacht, ob ich diese Freundschaft noch möchte.

Es war ein ruhiges Gespräch, zu dem mir während des Verlaufs nicht viel einfiel, weil ich mit diesen sehr einseitigen Sichtweisen und Vorwürfen nicht viel anfangen kann. Nachts nagten Wut und Verlangen, meine Sichtweise zu entgegnen. Das Gefühl bleibt bis zum Morgen, wurde aber im Verlauf des heutigen Tages immer schwächer. Es würde absolut nichts bringen. Sehr feste Meinung, sehr feste Sicht der Dinge. Und völlig konträr zu meiner. Hier gibt es keinen Kompromiss.

Die Trennung hgeschieht sehr einvernehmlich, denn jedem gibt die ganze Sache nur noch ein beschissenes Gefühl. Und wenn Sichtweisen zu so grundsätzlichen Themen so stark divergieren, dann gibt es auch keinen Weg mehr, hier zu einem anderen Einvernehmen zu gelangen, auch wenn es traurig ist.

Tschüss, I.

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