Samstag, 25. Juni 2016
Ein Moment mit F.
Auf dem Balkon die Tomaten gegossen, Lavendel, Duftnelken, Basilikum, Minze, Schnittlauch, Kapkörbchen. Blüten gezupft. Der Sonnenuntergang auf der anderen Hausseite malt die Wolken rosa an. Mauersegler ziehen Bahnen über den Dächern und Innenhöfen und tschilpen ihre Sommerlieder. Unten spielen Kinder Fußball. Streit. Eine Mutter brüllt. Die italienische Mama schräg gegenüber auch. Musik aus einem geöffneten Fenster. Geschirrklappern. 'Eigentlich mag ich doch schon auch ziemlich viel in meinem Leben.' Ein Gedanke, der einfach so da ist. Und ein leises Gefühl der Dankbarkeit. Der Wind weht den Geruch aus einem anderen geöffnetem Fenster herüber, einen ganz leichten Rauchgeruch, warmer Zigarettenrauch, aber nicht von einer direkt gerauchten Zigarette, sondern sanfter, runder. Und ein Hauch Knoblauch. Ein vertrauer Geruch, ein F.-Geruch und sehr intensiver Moment der Zuneigung, des Vermissens, und ja, auch der Dankbarkeit, dass es ihn überhaupt gibt.

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Sonntag, 12. Juni 2016
Und jetzt 500 Jahre schlafen.

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Freitag, 10. Juni 2016
Ganz schlechte Woche. Hoffe aber, das schlimmste liegt hinter und nicht am Wochenende vor mir..

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Dienstag, 7. Juni 2016
We - are - familiy?
Nach einem Überblick über die psychosozialen Stadien nach Erikson geneigt zu sagen: Danke ihr Arschlöcher. Aber. Der Zug ist abgefahren. Selbst ist die Frau, jetzt wohl. Wenn ich das so lese fällt es mir aber verdammt schwer nicht doch noch die Hoffnung auf Veränderung zu verlieren.

Sehr blöd kollidiert meine aktuelle Psychophase in der Tat auch mit der standesamtlichen Hochzeit meines Bruders am kommenden Samstag in meiner Heimat. In den letzten Monaten habe ich den Familienkontakt extrem reduziert. Der viereckige Deckel, den ich irgendwann mal mit sehr viel Anstrengung auf das runde Fass mit der ganzen stinkenden Siffe gehämmert habe, ist ein bisschen angelupft. Gesehen, da brodelts noch viel mehr als ich dachte, und meine Güte, quelle odeur.. Kurzum: gar kein Bedürfnis die gerade alle zu sehen.

Also überlegte ich, einfach mit einer Begleitung zu kommen, die auf meiner Seite steht, sprich: nicht auf der meiner Familie. Das müssen sie jetzt nicht verstehen. Reicht, wenn ich es tue. Ich dankte also meinem Bruder per Nachricht für die hübsche Einladung und sagte, dass ich mit Katinka komme. Keine Reaktion. Es folgte eine noch hübschere Einladung für die kirchliche Trauung im September. "Schöne Einladung, danke euch. Ich komme gerne und bringe V. mit".

Prompt klingelte das Telefon. Es folgte eine kuriose Diskussion. Glücklicherweise war ich psychisch gut vorbereitet Dank meines Psychoonkels, der mir gerade wie einem Kleinkind lernt mir einfach das zu nehmen was ich möchte und brauche. Hier der Versuch einer Auszugsrekonstruktion:

"Hallo Oka. Also das ist jetzt ja schon ein bisschen überraschend, wir müssen ja auch planen und so, und .. also du hättest ja mal fragen können. Die standesamtliche soll nur im ganz kleinen Kreis stattfinden."
"Das mit dem Planen ist gar kein Problem. Also zumindest für September hattet ihr ja gesagt, dass eine Rückmeldung bis Ende Juni benötigt wird, da ist doch noch ein bisschen Luft."
"Ja, aber wenn jemand allein eingeladen ist, dann soll er auch alleine kommen."
[Also wenn sie jetzt schlucken - ich hab geschluckt]
"Ja und wieso? Wieso wurde ich überhaupt allein eingeladen?"
"Weil du halt einfach keinen hast zur Zeit."
"Also ich sehe nicht, dass ich keinen habe. Ich habe halt andere, als ihr das erwartet. A., ganz ehrlich, wenn ich alleine kommen soll, dann komme ich nicht."
"Also wie kannst du sowas sagen! Du bist meine Schwester!"
(ach - da fällt euch das ein? Wann wart ihr eigentlich das letzte mal hier? Vor... 6 Jahren?)
"Hm ja, und weißt du, deswegen dachte ich, dass es egal ist wie und mit wem ich komme, weil du dich einfach freust dass ich komme. Weißt du, das ist keine Trotzreaktion, sondert etwas, worüber ich mir sehr viele Gedanken gemacht habe."
"Hmm naja achso... Du hättest ja wenigstens fragen können."
"Dachtest du ich mach das um dich zu ärgern?? Das irritiert mich. Außerdem Das ist nicht deine Entscheidung. Es ist meine, ob ich komme und mit wem. Dich zu fragen hätte mich überhaupt nicht weitergebracht, außer dahin, nicht zu kommen bei einem Nein."
"Da muss ich echt drüber nachdenken. Also dass du da so denkst. Die standesamtliche soll nur im kleinen Kreis sein. Ein Partner wäre gar kein Problem, der wäre ja Familie."
"Für mich sind meine Freunde meine Familie. Und bedeutet dass, dass ich das größte dumme Arschloch mitbringen dürfte, einfach weils mein Freund ist, aber jemanden, den ihr alle auch seit Jahrzehnten kennt und eigentlich auch mögt, stellt ein Problem dar?"
"Partner sind für mich einfach was anderes. Partner sind Familie. Die gehören halt dazu. Naja. Ich muss das mal sacken lassen.

Die Stereotype, um nicht zu sagen Vorurteile und ja.. doch durchaus auch Diskriminierung haben mich etwas schockiert. Vielleicht erging es (und ergeht es sicher auch noch heute) Homosexuellen, die offenbaren, dass sie nicht das Gegengeschlecht als Begleitung mitbringen. Es keimte der leise Gedanke auf, wie oft mir doch eine negative Andersartigkeit in der Familie gespiegelt wurde auf subtile und vielleicht auch weniger subtile Art und Weise. Würde zumindest mein Gefühl erklären, nicht zugehörig zu sein. War aber vielleicht auch im Stinkefass. Für Außenstehende die mich und meine Familie kennen nur seltenst nachvollziehbar - außer für N., die halt echt alle Kindheitsscheisse auch mitbekommen hat.

Sie hat mich neulich an ein oft auftretendes Verhalten meiner Mutter erinnert, dass im Stinkefass ganz tief unten war, und dass ich ohne die Aussage von N. sicher nicht mehr erinnert hätte. Das Verhalten ist mir so peinlich und berührt mich so tief, dass ich es hier nicht sagen kann. "Oka, deine Mama war echt eine Furie. Ich fühlte mich da immer ... zuviel. Nicht willkommen." Etwas, was ich wohl fürs Leben mitgenommen habe. N. konnte ja nach dem Besuch wieder gehen, und wir waren zum Glück auch meistens draußen in unserem riesigen wilden Garten oder im Wald unterwegs.

Aber gut. Zurück zum Thema. Es kam kein Veto, mein Bruder hat nochmal in einem Telefonat gesagt, dass Katinka natürlich dabei sein kann (Euphorie klingt aber anders) und Katinka und ich gehen da am Samstag hin, ebenso wie V. mit mir im September ins Tiefbayerische (Heimat der dann Frau meines Bruders) fährt, und dafür gehört ihm echt mein Herz.

So ist das. Mit der Familie. Es ist schwierig meine emotionale Ambivalenz zu sortieren. Die Krankheit meiner Mutter hat uns ja doch auf eine Art auch sehr zusammengeschweißt. Ich wanke derzeit zwischen:
- komm wir hämmern den Deckel einfach wieder drauf! War doch irgendwie besser. Es gab sowas wie Harmonie und gemeinsame Aktivitäten. "Ich mag doch meine Familie, und eigentlich gefällt es mir dort doch auch wenn ich zu Hause bin." Psychoonkel schaut mich mit großen Augen an wie: isse jetzt irre? und lacht, sicher auch an Weihnachten denkend: "Ne.. ne tuts nicht."

- also dann eben: Augen auf und durch.

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Donnerstag, 19. Mai 2016
"Danke für deinen Anruf. Mit dir zu sprechen hat den Tag dramatisch aufgewertet. Schönen Abend! LG"

Und das hat meinen Tag dramatisch aufgewertet. Wird der Mann des Jahres für mich. Aus noch anderen Gründen, über die ich so froh bin. Und das ganz ohne Sex.

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Dienstag, 17. Mai 2016
Dies ist die Mailbox von... 0157...
"Deine Freundin, die mochte ich." Jo. Kenn ich. Irgendwann knutsch ich trotzdem kurz mit ihm. Denn, die Historie ist ähnlich. Aber wer will so jemanden schon ernsthaft kennenlernen? Hat ja sowas wie mit mir schon mit seiner Ex hinter sich. Naja ok so kaputt war ich auch wieder nie. Und. Ist ja auch scheissegal. Am Ende mögen sie immer die Freundin.
Der Ricardo ist lahm heute. Spielt machmal Prince. Irgendwie cool und doch... phu...

Er mag also lieber die LeSchwe. Ja. Ich bin immer nur das Anhängsel. Von dem man ahnt, dass es auch schwierige Zeiten hinter sich hat. Und das ist toll und man versteht sich, und kann super quatschen, und dann: "ich fühl mich gerade auch sexuell sehr zu dir hingezogen" und also küsst man sich. Und dann. Dann ist da der andere, einer, der 27 ist, glaub der andere auch, aber Alter interessiert hier irgendwie keinen. Und noch ein anderer, der genauso schockiert ist wie ich über die Musik und sagt: Alter, was macht der denn?

Zuviel eingebaut, sag ich, und er nickt, und der andere.. . ach keine Ahnung. Irgendwann isses 22 Uhr und dann is Schicht im Schacht und alle sind weg und gehen.

Zu Hause rufe ich mit unterdrückter Nummer F. an., Ich glaube, wenns ihn nicht mehr gäbe, und es gibt ihn ja tatsächlich seit zwei Jahren nicht mehr, und wenn ich mir das mal eingestehen würde, dann. Dann wäre ich so unglaublich einsam.

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Dienstag, 10. Mai 2016
Ich. Brauche. Eine. Lösung. Für. Diese. Arbeitssituation. Schnell.

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Donnerstag, 5. Mai 2016
Keine Ahnung welchen Weg das noch nimmt. Ganz schön aufwühlend.

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Donnerstag, 28. April 2016
Holla die Waldfee.

Und dann: (Holla die Waldfee)²

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Sonntag, 24. April 2016
Musikalische Reise bei Vollmond.
Schon wenn diese Frau auf die Bühe kommt denkt man sich: wow, was ein Geschoss! Und dann - fängt sie an zu singen. Gänsehaut pur. Ein toller Abend.

~ Tina Dico - Spark



Und schon mal hier gehabt, aber einfach immer wieder wunderschön, und so viele Erinnerungen, und so viele unbeantwortete Fragen.
~ Tina Dico - Count to ten






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