Heute am Badesee kurz gedacht: huch, ein Festival gegenüber am Ufer? Nochmal geblinzelt. Sah aus wie die gesammelten Abiturjahrgänge der drei Gymnasien. DAS ist vielleicht ein ungewohntes Bild, so viele junge Menschen auf so wenig Raum, so eng beeinander ganz ohne Masken dafür mit viel Alkohol. Wir schätzten jedenfalls grob mehr als 3 Haushalte. ;-) Fand dann auch die Polizei nicht so famos. Aber ich glaube, sie haben es nicht geschafft die Feierlichkeiten komplett aufzulösen.

Mein Herz ist zwigespalten. Ich weiß, dass ich mit 19 dort mitgefeiert hätte. Abi, ich mein, darauf arbeitet man ewig hin, und dann gibt es keines der üblichen Rituale, nach einem Jahr Feierfasten. Andererseits: uff! Uff. Uff. Also das war jetzt nicht die Impfprio-Gruppe 1, die da am Start war. Kann man jetzt nur hoffen... Eine niedrige Inzidenz, so fragil.

Diese Abi-Feiern und -rituale gibt es, glaube ich, erst wieder seit Ende der 1980er. Davor war das längere Zeit gar nicht üblich. Vielleicht auch, weil wir so viele waren. In meinem Abi-Jahrgang waren 309 Leute, ich glaube, bei meiner älteren Schwester waren es noch mehr.

Man holte sich - nachdem alle mündlichen Prüfungen Mitte Juni vorbei waren - profan sein Zeugnis im Schulsekretariat ab. Gefeiert wurde allenfalls mit der Clique, wenn halt alle mit der mündlichen Prüfung durch waren. Die Idee, einen Abiball zu veranstalten, hätten wir wahrscheinlich ziemlich befremdlich gefunden. Viele von uns tranken aber direkt nach der mündlichen Prüfung vor der Schule mit Freunden Sekt.

Dass mein Vater mit meiner jüngeren Schwester im Schlepptau zur Schule gekommen war, um mich danach abzuholen, war schon etwas Besonderes. Wir sind ein Eis essen gegangen. Ich war zu aufgekratzt, um etwas zu essen.

Ach, ja, das noch: Die Delta-Variante erwischt gern auch Junge. Ist den feiernden Kids aber vielleicht nicht so bewusst.

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