Sonntag, 1. November 2020
Allerheiligen - der Tag vor dem LL.
Dieses Tagebuchdingsen ist nichts für mich. Also dann eben wenn ich daran denke. Diesen 2. Lockdown light nenne ich jetzt nur noch LL.

Samstag, ein sehr milder Tag: die Fülle unseres Marktes beeindruckt mich immer wieder. Diese Vielfalt an Farben und Genüssen. Das Paradies auf Erden.

Am Nachmittag treffen L. und ich uns in einem Café. Dort alles fein mit Abstand und durchgängig geöffneten Fenstern und Türen, Desinfektionsmittelausgabe etc.
L hat den Blues, zu Zitronen-Mandel-Kuchen und Brownie mit Erdnussbutter werden auf Rhabarber bzw. Aperol Spritz kredenzt.

Als das Café um 18 Uhr schließt, wollen L. und ich nicht nach Hause, vor allem angesichts der nächsten Wochen. Also in den JuBu. Erst alles prima in der Hipsterbar, auf der anderen Seite des Raumes ist noch ein Tisch belegt. Desinfektionsmittel, sauber einchecken mit Daten. Wieder einmal gemerkt, wie auch bei mir mit dem Pegel das "ach ja geht schon irgendwie" steigt. Die Lüftungsanlage muss Bombe sein, denn auch am nächsten Tag rieche ich trotz Raucherbar nichts an meinen Haaren und Klamotten. Aber. Irgendwann schauen wir uns um und es ist sehr voll geworden. Die beiden Tische neben uns scheinen sehr nah. Die Gemengelage erweckt den Anschein, als würden die Gruppen an beiden Tischen zusammengehören. Das ist aber nicht der Fall. Die Barhocker rechts von uns sind inzwischen auch belegt. Das ist kein Meter. Hm. Als dann die beiden Tische neben uns Besuch von weiteren Bekannten erhalten, die sich ohne zu überlegen Stühle an diese Tische ziehen, trennen unseren Tisch vom nächsten Nachbarn maximal 10 Zentimeter. Es gibt absolut keinen Abstand mehr zwischen den drei Tischen bis hin Bar. Zeit zu gehen (zu spät, I know). Beim Zahlen frage ich den Kellner, ob er das denn gerade alles so in Ordnung findet. Ein Schulterzucken. Naja, meine ich, angesichts dieser Umstände hier muss sich ein Teil der Gastronomie nicht wundern, dass das nun solche Konsequenzen hat. Nochmal Schulterzucken seinerseits.

Klar, selbst Schuld dass wir am letzten JuBu-Abend vor dem LL in eine Bar gehen. Trotzdem bin ich schockiert, wie lax auch jetzt noch die Vorgaben von einigen Gastronomen gehandhabt werden. Das "Gute" daran ist, dass ich nun völlig entspannt den nächsten Wochen entgegenblicke, weil mir deren Notwendigkeit gar so klar vor Augen geführt wurde. Rational zwar schon vorher begriffen, aber mei, emotional hinkts halt manchmal bissl hinterher. Immerhin war es ein wirklich sehr schöner Nachmittag und Abend.

Ich werde bis Montag nächste Woche abgesehen von einigen Arztterminen also keine Menschen sehen. Dann folgt (aus anderen Gründen) ein C-Test und sowieso Quarantäne.

Heute dann nur mit Katze im Bett verbracht und 3 Filmtage-Filme gestreamt:
- Baby Bitchka (hmmm....)
- Albträumer(mmhmmmm!)
- Green Sea (mmmmm! :-))



[ZDF RKI Sonntag: 14.177 neue Corona-Infektionen (Wert eine Woche zuvor: 11.176); Indizenzwert Mannheim: 156,1; Hof: 72 (Stadt) bzw. 72,8 (Land)]

 
der mann wollte noch mal essen gehen am freitag, aber ich habs unterbunden. ich bin da streng.

mir fehlt auch irgendwie nix. nur meine heimat und meine freunde und familie dort. aber die ist ohne auto eh unerreichbar.

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@morphine: bewundernswert. Dieses mal konnte/wollte ich nicht nein sagen. Hatte aber wie gesagt auch nicht mit dieser Gleichgültigkeit beim Barbetreiber gerechnet. [gerade nochmal überlegt, war ja tatsächlich abgesehen von einem (leeren) Kneipenbesuch in Franken das einzige mal seit Monaten, dass ich in einer Bar war. Da lebte ich die ganze Zeit in dem naiven Glauben, dass die Regularien streng eingehalten werden].

Übrigens haben sich in den Zügen nach Franken und zurück alle wirklich sehr vorbildlich verhalten. Alle. Ich habe keinen einzigen Menschen ohne Maske gesehen, und ich bin manchmal auch durch einige Waggons gelaufen (zum Klo). Viele (auch ich) mit FFP2 Masken. Das hat mich selbst überrascht, denn im August war das ganz anders und sehr unangenehm.

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