Montag, 23. November 2020
LL Tag 22: hm.
okavanga, 20:26h
Mit hm ist der Tag auch schon ganz gut zusammengefasst. Kaum aus dem Bett gekommen, wie erschlagen gefühlt, Regel bekommen, Kopfschmerzen, angerufen bei der vom Bereitschaftsdienst genannten Praxis wegen des C-Tests. Mein Anliegen erläutert: App wurde rot, Nummer in App angerufen, seine Nummer erhalten, dass er Abstriche machen würde? Schweigen am anderen Ende der Leitung.
Ich: "Ist das so richtig?"
Er, sehr unterkühlt: "Ja. Aber ich verstehe nicht, wieso man dazu am Wochenende den Notarzt anrufen muss."
"Ähhh.... Notarzt???" haut es mir die Fragezeichen raus, "die Nummer stand in der App, ich bin davon ausgegangen, dass Hausarzt und Gesundheitsamt am Wochenende nicht erreichbar sind, und dort steht, man solle sich dann unter dieser Nummer melden."
"Die 116 117? Die steht wirklich in dieser App?"
"Ja ?!?"
Jetzt ist es so, dass ich vermutlich saudumm oder grenzenlos naiv bin. Da ich niemand bin, der mal eben am Wochenende bei Schnupfen den Notarzt aufsucht, und zum Glück noch nie einen echten Notfall an einem Wochenende hatte, kenne ich keine Notrufnummern. Sonst hätte ich vielleicht gewusst, dass diese nur für Notfälle gedacht ist. Das stand aber weder irgendwo, noch wurde ich im Telefonat mit der Bereitschaft selbst darauf hingewiesen. Erst war ich verschämt, dann echt sauer. Das erkläre ich dem Herrn dann auch, nachdem ich 45 Minuten mit vielen anderen in der Kälte auf den Abstrich warte (gut, ein Wartezimmer wäre in dem Fall wohl suboptimal, haha haha). Man erschrickt einfach, wenn diese App zum ersten mal rot wird, und will dann kein ignoranter Vollhorst sein, sondern alles richtig machen. Also ging ich den Hinweisen in der App nach. Ich zeige ihm mein Display, es ärgert ihn scheinbar nur, dass diese Nummer dort ohne weiteren Hinweis steht, und er kann kaum glauben, dass ich diese Nummer nicht als Notfallnummer für akute Symptome kenne. "Fürs nächste Mal wissen Sie das." Jo, jetzt schon.
"Wissen Sie denn, woher Ihre 2 Risikobegegnungen kommen, also wer das war? Vermutlich nicht." - entnervert bis resigniert
Vielleicht verliert man als Mitarbeitender einer Abstrichstation einfach auch den Glauben an die Menschheit. Erläutere ihm die Krankenhaussituation und die Möglichkeit mit Arztbesuchen oder Taxi. Aber ich weiß nicht, was ihm das weiter hilft?
Es folgt ein Rachenabstrich, Nase fällt bei mir ja gerade flach. Muss kurz grinsen als er das Stäbchen mit meinem Rachensabber von allen Seiten bestaunt, als könne er schon jetzt erkennen, ob ich positiv sein werde. Ihm selbst scheint schon lange das Lachen vergangen zu sein.
Ich frage noch, ob es denn sinnvoll ist sich jedes mal testen zu lassen, wenn die App rot wird. "Das ist eine gute Frage." Eine richtige Antwort bekomme ich nicht. "Es gibt ja schon einen Grund, warum das angeboten wird, aber hm ja... ich weiß auch nicht." Tja. Ich auch nicht. Ich will das System ja nicht unnötig belasten, vielleicht geht man sonst einfach immer 10 Tage in Quarantäne? Erweist sich aber auch als relativ unpraktisch, man kann ja sein Umfeld nicht ständig mit Einkäufen und Erledigungen strapazieren. Vor allem wenn es immer mehr Menschen im Umfeld gibt, die selbst eine rote App haben. Bisher kenne ich aber tatsächlich niemanden, der das schon mal hatte.
Man weiß es nicht, und das ist vermutlich auch ganz normal in diesem Pandemie-Stadium. Im Zweifel sicher einmal zuviel als einmal zu wenig getestet. Hm.
Morgen möchte ich dann über Alkohol sprechen.
ZDF RKI: 10.864 [14.394] neue Corona-Infektionen (Achtung Montagswerte, im Vergleich zur Vorwoche ist die Zahl der Neuinfektionen leicht angestiegen); Indizenzwert Mannheim 235,6 [233,7]; Hof Stadt 290,2 [281,5] bzw. Land 202,5 [204,6]
[in eckigen Klammern die ZEIT Online Daten, die direkt aus den Städten und Landkreisen stammen]
Mmmmm... der Duft von Herbstlaub! Theresienstein Oktober 2020
Ich: "Ist das so richtig?"
Er, sehr unterkühlt: "Ja. Aber ich verstehe nicht, wieso man dazu am Wochenende den Notarzt anrufen muss."
"Ähhh.... Notarzt???" haut es mir die Fragezeichen raus, "die Nummer stand in der App, ich bin davon ausgegangen, dass Hausarzt und Gesundheitsamt am Wochenende nicht erreichbar sind, und dort steht, man solle sich dann unter dieser Nummer melden."
"Die 116 117? Die steht wirklich in dieser App?"
"Ja ?!?"
Jetzt ist es so, dass ich vermutlich saudumm oder grenzenlos naiv bin. Da ich niemand bin, der mal eben am Wochenende bei Schnupfen den Notarzt aufsucht, und zum Glück noch nie einen echten Notfall an einem Wochenende hatte, kenne ich keine Notrufnummern. Sonst hätte ich vielleicht gewusst, dass diese nur für Notfälle gedacht ist. Das stand aber weder irgendwo, noch wurde ich im Telefonat mit der Bereitschaft selbst darauf hingewiesen. Erst war ich verschämt, dann echt sauer. Das erkläre ich dem Herrn dann auch, nachdem ich 45 Minuten mit vielen anderen in der Kälte auf den Abstrich warte (gut, ein Wartezimmer wäre in dem Fall wohl suboptimal, haha haha). Man erschrickt einfach, wenn diese App zum ersten mal rot wird, und will dann kein ignoranter Vollhorst sein, sondern alles richtig machen. Also ging ich den Hinweisen in der App nach. Ich zeige ihm mein Display, es ärgert ihn scheinbar nur, dass diese Nummer dort ohne weiteren Hinweis steht, und er kann kaum glauben, dass ich diese Nummer nicht als Notfallnummer für akute Symptome kenne. "Fürs nächste Mal wissen Sie das." Jo, jetzt schon.
"Wissen Sie denn, woher Ihre 2 Risikobegegnungen kommen, also wer das war? Vermutlich nicht." - entnervert bis resigniert
Vielleicht verliert man als Mitarbeitender einer Abstrichstation einfach auch den Glauben an die Menschheit. Erläutere ihm die Krankenhaussituation und die Möglichkeit mit Arztbesuchen oder Taxi. Aber ich weiß nicht, was ihm das weiter hilft?
Es folgt ein Rachenabstrich, Nase fällt bei mir ja gerade flach. Muss kurz grinsen als er das Stäbchen mit meinem Rachensabber von allen Seiten bestaunt, als könne er schon jetzt erkennen, ob ich positiv sein werde. Ihm selbst scheint schon lange das Lachen vergangen zu sein.
Ich frage noch, ob es denn sinnvoll ist sich jedes mal testen zu lassen, wenn die App rot wird. "Das ist eine gute Frage." Eine richtige Antwort bekomme ich nicht. "Es gibt ja schon einen Grund, warum das angeboten wird, aber hm ja... ich weiß auch nicht." Tja. Ich auch nicht. Ich will das System ja nicht unnötig belasten, vielleicht geht man sonst einfach immer 10 Tage in Quarantäne? Erweist sich aber auch als relativ unpraktisch, man kann ja sein Umfeld nicht ständig mit Einkäufen und Erledigungen strapazieren. Vor allem wenn es immer mehr Menschen im Umfeld gibt, die selbst eine rote App haben. Bisher kenne ich aber tatsächlich niemanden, der das schon mal hatte.
Man weiß es nicht, und das ist vermutlich auch ganz normal in diesem Pandemie-Stadium. Im Zweifel sicher einmal zuviel als einmal zu wenig getestet. Hm.
Morgen möchte ich dann über Alkohol sprechen.
ZDF RKI: 10.864 [14.394] neue Corona-Infektionen (Achtung Montagswerte, im Vergleich zur Vorwoche ist die Zahl der Neuinfektionen leicht angestiegen); Indizenzwert Mannheim 235,6 [233,7]; Hof Stadt 290,2 [281,5] bzw. Land 202,5 [204,6]
[in eckigen Klammern die ZEIT Online Daten, die direkt aus den Städten und Landkreisen stammen]
Mmmmm... der Duft von Herbstlaub! Theresienstein Oktober 2020
Das C-Wort
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